Aktuelles, Experten - geschrieben von am Mittwoch, Januar 11, 2012 13:37 - noch keine Kommentare

Schadsoftware DNS-Changer: BSI empfiehlt PC-Überprüfung auf möglichen Befall

Einfacher Test auf eigens eingerichteter Website „www.dns-ok.de“ möglich

[datensicherheit.de, 11.01.2012] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt allen Computernutzern, ihre Rechner auf Befall mit der Schadsoftware „DNS-Changer“ zu überprüfen. Ab sofort ist eine solche Überprüfung mit Hilfe einer Website möglich, die gemeinsam von der Deutschen Telekom, dem BSI und dem Bundeskriminalamt zur Verfügung gestellt wird:
Entweder es erscheint dann der grün unterlegte Hinweis „Ihre DNS Konfiguration ist korrekt“ oder die rot unterlegte Warnung „ACHTUNG: Ihre DNS Konfiguration ist manipuliert“.
Internet-Kriminelle haben nach BSI-Angaben die Netzwerkkonfiguration von PC- und Mac-Systemen durch den Eintrag neuer DNS-Server mit der Schadsoftware „DNS-Changer“ manipuliert. Das DNS (Domain Name System) ist einer der wichtigsten Dienste im Internet, welcher für die Umsetzung von Namen (URLs) in IP-Adressen verantwortlich ist. Im Falle einer Infektion mit der Schadsoftware leitet der Webbrowser die Benutzer bei Abfrage populärer Webseiten unbemerkt auf manipulierte Seiten der Kriminellen um, wo betrügerische Aktivitäten wie beispielsweise die Verbreitung angeblicher Antivirensoftware, Klickbetrug oder nicht lizenzierter Medikamentenverkauf stattfinden. Zudem konnten die Kriminellen gezielt manipulierte Werbeeinblendungen an infizierte Rechner senden, Suchergebnisse manipulieren und weitere Schadsoftware nachladen.
In Deutschland sollen nach Angaben der US-amerikanischen Bundespolizei FBI derzeit bis zu 33.000 Computer täglich betroffen sein. Mit Hilfe der Website „www.dns-ok.de“ können Internetnutzer ab sofort eigenständig prüfen, ob ihr System von dem Schadprogramm „DNS-Changer“ infiziert ist. Beim Aufruf dieser Internetadresse erhalten Nutzer, deren Computersystem von dem Schadprogramm manipuliert wurde, eine Warnmeldung mit roter Statusanzeige. Ergänzt wird dieser Hinweis durch eine Reihe von Empfehlungen, mit denen die Anwender die korrekten Systemeinstellungen wiederherstellen sowie ggf. die Schadsoftware vom System entfernen können.
Verbreitet wurde die Schadsoftware durch das so genannte „DNS-Changer-Botnetz“, dessen Betreiber im November 2011 von der US-amerikanischen Bundespolizei FBI und europäischen Ermittlungsbehörden verhaftet wurden. Die von den Online-Kriminellen manipulierten DNS-Server wurden nach der Festnahme vom FBI durch korrekt arbeitende DNS-Server ersetzt. Diese Server sollen jedoch zum 8. März 2012 abgeschaltet werden. Bei betroffenen Rechnern ist dann eine Internetnutzung ohne die empfohlenen Änderungen der Einstellungen nicht mehr möglich, da die Nutzer wegen des nunmehr fehlenden Zugriffs auf das „Telefonbuch“ (DNS) im Internet mit ihrem Computer keine Webseiten mehr aufrufen können. Daher sollten Internetnutzer die Überprüfung und ggf. Reinigung ihres Rechners möglichst bald durchführen.
Die Überprüfung erfolgt ausschließlich über den Aufruf der Website „www.dns-ok.de“; dabei wird keine Software gestartet oder heruntergeladen. Zur Reinigung des Rechners können die Betroffenen beispielsweise die unter „www.botfrei.de“ bereitgestellten Programme wie den „DE-Cleaner“ nutzen.



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