Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Dienstag, April 19, 2016 21:49 - noch keine Kommentare

Sicherheitslücke bei Verkehrssensoren aufgedeckt

KASPERSKY lab warnt vor leichter Manipulierbarkeit

[datensicherheit.de, 19.04.2016] Der Dauerstau gehört in vielen Städten heute zum gewohnten Straßenbild, daher werden zur besseren Steuerung des aktuellen Verkehrsaufkommens zunehmend an neuralgischen Punkten Kameras und in die Straßen eingelassene Sensoren angebracht. KASPERSKY lab weist in einer aktuellen Warnung darauf hin, dass solche Verkehrssensoren leicht manipulierbar seien. Hauseigene Experten hätten dies bei einem Feldversuch in Moskau im Rahmen der Initiative „Securing Smart Cities“ herausgefunden.

Datensicherheit als Basis der Investitionssicherheit*

Die effiziente Verkehrsinfrastruktur moderner Großstädte ist eine der zentralen Herausforderungen der jeweiligen kommunalen Organisationen. Damit eben in Großstädten oder gar „Megacities“ auch zu Stoßzeiten die Räder noch rollen, erfassen zunehmend Sensoren, Kameras und smarte Verkehrsleitsysteme Art und Anzahl der Fahrzeuge sowie deren Geschwindigkeit. Neben der Optimierung des Verkehrsflusses bieten Verkehrssensoren den Stadtplanern auch wertvolle Grundlagen für den weiteren Ausbau des städtischen Straßennetzes. Da diese Investitionen mit erheblichen Summen verbunden sind, können falsche Daten zu teuren Fehlentscheidungen führen. In Moskau haben die Experten von KASPERSKY lab die dort verwendeten Verkehrssensoren untersucht und nach eigenen Angaben Sicherheitslücken feststellen müssen.
Städte seien auf valide Daten über den Verkehrsfluss für dessen aktuelle Steuerung und die zukünftige Planung angewiesen, so Denis Legezo, Sicherheitsexperte bei KASPERSKY lab. Legezo: „Wir haben herausgefunden, dass Verkehrssensoren viel zu leicht manipuliert werden können. Ein Problem, das sofort behoben werden muss, damit die Planung und Umsetzung zukünftiger städtischer Infrastrukturmaßnahmen nicht beeinträchtigt wird.“

Manipulation leicht gemacht

Sollten Cyber-Kriminelle Zugang zur Verkehrsinfrastruktur einer „Smart City“ erlangen, könnten gemäß der vorliegenden KASPERSKY-Studie folgende Problemen auftreten:

  • Beeinträchtigung von Daten, die über Straßensensoren erfasst wurden
  • Modifizieren, Verfälschen oder Löschen kritischer Daten
  • Zerstörung von teurer „Smart-City“-Ausrüstung
  • Sabotage der Arbeit der zuständigen Stadtbehörden

Laut der Studie war zum Beispiel die Herstellerfirma der Sensoren leicht am Gehäuse ablesbar. Dieser Hinweis habe es den Experten von KASPERSKY lab ermöglicht, Informationen des Herstellers zur Steuerungssoftware sowie die technische Dokumentation für die Sensoren online zu finden.
Zur Übernahme der Steuerung hätte eine einfache Bluetooth-Verbindung genügt, da kein zuverlässiger Authentifizierungsprozess implementiert gewesen sei und das Passwort per Brute-Force-Angriff zu knacken gewesen wäre. Die technische Dokumentation des Herstellers habe außerdem genug Informationen geliefert, um die Geräte so zu manipulieren, dass in der Folge alle erfassten Daten zu Art und Geschwindigkeit der Fahrzeuge hätten verfälscht werden können.

Sicherheitsvorkehrungen für Straßensensoren

KASPERSKY lab empfiehlt zum Schutz vor Manipulationen der Straßensensoren

  • die Kennzeichnung der Hersteller von den Geräten zu entfernen,
  • Standardname der Geräte abzuändern und die MAC-Adressen (Media-Access-Control) der Hersteller nach Möglichkeit zu verdecken,
  • für die Bluetooth-Verbindung eine zweistufige Authentifizierung zu nutzen und starke Passwörter zu verwenden
  • sowie in Zusammenarbeit mit Sicherheitsexperten die Geräte auf weitere Schwachstellen zu untersuchen.

Weitere Informationen zum Thema:

SECURELIST, 18.04.2016
Denis Legezo: Wie man Verkehrssensoren austrickst

Securing Smart Cities
Let’s make smart cities cyber-safe



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