Fortbildung – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Tue, 02 Apr 2013 14:52:51 +0000 de-DE hourly 1 Mittelständler vernachlässigen IT-Fortbildungen https://www.datensicherheit.de/mittelstaendler-vernachlaessigen-it-fortbildungen https://www.datensicherheit.de/mittelstaendler-vernachlaessigen-it-fortbildungen#respond Tue, 02 Apr 2013 14:52:51 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=21539 Deutsche KMU im europäischen Vergleich nur auf Platz 13

[datensicherheit.de, 02.04.2013] Im vergangenen Jahr hat nur rund jedes fünfte mittelständische (22 Prozent) Unternehmen in Deutschland für seine Mitarbeiter IT-Fortbildungen durchgeführt. Im Vergleich von 31 europäischen Ländern liegt die Bundesrepublik damit gerade einmal auf Platz 13. Das teilte der Hightech-Verband BITKOM mit Bezug auf eine Erhebung der EU mit. „IT entwickelt sich derzeit extrem schnell weiter. Die Unternehmen tun gut daran, das IT-Know-how ihrer Mitarbeiter immer aktuell zu halten“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Spitzenreiter bei der IT-Fortbildung in Unternehmen mit 10 bis 249 Beschäftigten ist Norwegen. 41 Prozent der norwegischen Unternehmen geben an, Beschäftigte entsprechend weiterqualifiziert zu haben. Auf Platz zwei folgt Finnland (38 Prozent) vor Belgien (29 Prozent) und Österreich (28 Prozent). Im EU-Durchschnitt bieten 18 Prozent der Mittelständler IT-Fortbildungen an.

Ganz anders das Bild bei größeren Unternehmen. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der deutschen Unternehmen mit 250 oder mehr Beschäftigten haben ihre Mitarbeiter in IT-Fragen fortgebildet – das entspricht Platz 6 im europäischen Vergleich. Vor der Bundesrepublik stehen nur Finnland (88 Prozent), Belgien und Österreich (82 Prozent) sowie Slowenien und Norwegen (81 Prozent). Der EU-Durchschnitt liegt bei 66 Prozent. „In der Weiterbildung gibt es auch dank E-Learning inzwischen sehr vielfältige Angebote, die sich flexibel an die Bedingungen im jeweiligen Unternehmen anpassen lassen“, so Kempf. „Durch Onlinekurse und Webinare lässt sich gerade in der IT-Weiterbildung mit geringem Aufwand viel erreichen.“

Methodik: Grundlage für die Angaben ist eine Auswertung von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Für den Vergleich wurden Unternehmen mit mehr als 10 Beschäftigten (ohne den Bankensektor) in 31 europäischen Ländern befragt.

]]>
https://www.datensicherheit.de/mittelstaendler-vernachlaessigen-it-fortbildungen/feed 0
Datensammelwut in Deutschland: Auf dem Weg zum Gläsernen Bürger https://www.datensicherheit.de/datensammelwut-in-deutschland-auf-dem-weg-zum-glaesernen-buerger https://www.datensicherheit.de/datensammelwut-in-deutschland-auf-dem-weg-zum-glaesernen-buerger#comments Fri, 07 May 2010 14:47:15 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=11297 ELENA, E-Card und elektronischer Personalausweis bleiben umstritten

[datensicherheit.de, 07.05.2010] Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, wird in Zukunft so gut wie jede Information eines deutschen Arbeitnehmers zentral erfasst und für Behörden einsehbar sein:
Das sogenannte ELENA-Verfahren basiert auf einer riesigen Datenbank, in der nicht nur der Name und das Geburtsdatum, sondern die Anschrift, der Beschäftigungsstatus – d.h. Voll- oder Teilzeit -, die Religionszugehörigkeit, die Urlaubs- und Krankheitstage nebst sonstiger Fehlzeiten – und sogar Fortbildungen wie Sprachkurse oder SAP-Schulungen genauestens erfasst werden.
Laut einer aktuellen Umfrage weiß fast die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer noch gar nichts von dieser Arbeitnehmer-Datenbank, obwohl das System schon seit Jahresbeginn 2010 in Betrieb ist. Ab 2012 könnten andere Behörden in das Verzeichnis des Datensystems bei der Rentenversicherung Einsicht nehmen. Datenschützer sind mit der zentralen Datenerfassung naturgemäß nicht einverstanden und erwägen, eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einzuleiten. Durch das Urteil zur Vorratsdatenspeicherung habe sich die Rechtslage geändert; außerdem sei das System weder grundsätzlich noch verhältnismäßig – die Regierung solle endlich ihre Sammelwut in Bezug auf private Daten der Bürger in den Griff bekommen.
Doch ELENA ist noch nicht alles – die Bundesregierung plant außerdem, eine elektronische Gesundheitskarte für jeden Bürger einzuführen. Auf dieser Karte würden sämtliche Arztbesuche, Krankheiten und Therapien gespeichert. Die auf der Karte gespeicherten Daten wären für Behörden, Versicherungsunternehmen und die Pharmaindustrie natürlich sehr verlockend, und es wäre sehr wahrscheinlich, dass mit den Krankendaten Mißbrauch betrieben würde, so der Präsident der Freien Ärzteschaft. Die Betreibergesellschaft „Gematik“, die die elektronische Krankenkarte einführen und vertreiben soll, ist sich aber sicher, dass die Karte bald kommen wird. Ein Großteil der niedergelassenen Ärzte ist jedoch gegen die elektronische Krankenkarte; die Karte würde nur als Schlüssel für die Datenbanken gelten, also quasi einen Vorwand liefern, um still und heimlich eine riesige Datenmenge über jeden Bürger anzusammeln. Durch die Karte würde der Missbrauch im Gesundheitssystem eingedämmt werden, sagen dagegen die Unterstützer der sogenannten „E-Card“.
Zusätzlich zu ELENA und der E-Card soll außerdem ein neuer Personalausweis mit Chipkarte ab Herbst 2010 eingeführt werden – dessen Einführung ist jedoch noch nicht sicher. Laut Experten der Bundesregierung sei der neue Personalausweis absolut sicher vor Betrügern oder Hackern. Der Politiker und Rechtsexperte der FDP Christian Ahrendt ist jedenfalls gegen die Pläne der eigenen Partei – er ist der Ansicht, dass die jetzigen Personalausweise absolut fälschungssicher seien und man keine „elektronische Identität“ mit sich rumtragen müsse. Der Ausweis selbst ist so groß wie eine EC-Karte und kann auch mit Fingerabdrücken und anderen biometrischen Daten aufgerüstet werden. Der Funk-Mikrochip auf dem Ausweis sei jedoch in anderen Ländern schon geknackt worden, die Funkleistung strahle außerdem viel zu weit aus und sei daher für Hacker leicht zu finden.

]]>
https://www.datensicherheit.de/datensammelwut-in-deutschland-auf-dem-weg-zum-glaesernen-buerger/feed 1