Gesellschaft – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Thu, 29 Jul 2021 16:09:23 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.15 Auftakt zur Forschungsdaten-Soiree: HPC-Forschungsdaten und Datensicherheit https://www.datensicherheit.de/auftakt-forschungsdaten-soiree-hpc-forschungsdaten-datensicherheit https://www.datensicherheit.de/auftakt-forschungsdaten-soiree-hpc-forschungsdaten-datensicherheit#respond Thu, 29 Jul 2021 16:09:23 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=40482 Gesellschaft für Informatik erörtert u.a. faires Forschungsdatenmanagement

[datensicherheit.de, 29.07.2021] Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) lädt zu einer neuen Veranstaltungsreihe, der „Forschungsdaten-Soiree“ ein – in der ersten Auflage geht es demnach um „Forschungsdaten im Hochleistungsrechnen (HPC) und Datensicherheit“ Nachgegangen werden soll folgenden Fragen: „Was bedeutet FAIRes Forschungsdatenmanagement für die Informatik? Mit welchen Herausforderungen sehen sich Wissenschaftler/innen im Forschungsalltag konfrontiert? Welche Lösungsansätze wurden in einzelnen Sub-Disziplinen erarbeitet? Wie kann der Transfer dieser ,Best Practices‘ in andere Sub-Disziplinen gelingen?“

GI möchte Austausch zum Forschungsdatenmanagement in der Informatik befördern

Mit diesem neuen Veranstaltungsformat möchte die GI nach eigenen Angaben „den Austausch zum Forschungsdatenmanagement (FDM) in der Informatik befördern“ und lädt daher alle Interessierten ein, sich aktiv daran zu beteiligen.
In kurzen Impulsvorträgen sollen einzelne Sub-Disziplinen der Informatik ihre Forschungsdaten sowie ihre spezifischen Herausforderungen und Lösungsansätze im FDM vorstellen.
Neben der Darstellung unterschiedlicher Forschungsdaten der Informatik werde jede Veranstaltung zudem einem FDM-Thema gewidmet sein, „das disziplinübergreifend relevant ist und ebenfalls in kurzen Impulsvorträgen präsentiert wird“.

Es soll ein niedrigschwelliger Austausch zum Forschungsdatenmanagement in der Informatik ermöglicht werden

„Vom Spezifischen kommen wir so ins Allgemeine und öffnen die Diskussion im Anschluss für alle Teilnehmenden. Dadurch soll ein niedrigschwelliger Austausch zum Forschungsdatenmanagement in der Informatik ermöglicht werden.“

gi-forschungsdaten-soiree-auftakt-veranstaltung-online

Abbildung: Gesellschaft für Informatik e.V.

Forschungsdaten-Soiree #1: Forschungsdaten im Hochleistungsrechnen (HPC) und Datensicherheit
19.08.2021, 17.00–18.30 Uhr
Interaktive Diskussions-Veranstaltung über „Zoom“ – Anmeldung erforderlich

In dieser Auftaktveranstaltung werde man sich den Forschungsdaten widmen, welche beim Hochleistungsrechnen (HPC) entstehen, und über Datensicherheit im Forschungsdatenmanagement diskutieren. Kurze Inputvorträge von Prof. Dr.-Ing. André Brinkmann (Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Prof. Dr. Martin Schulz (TU München) und Prof. Dr. Hannes Federrath (Universität Hamburg) bilden laut GI die Grundlage für die anschließende Diskussion.

Weitere Informationen zum Thema:

NFDI CS
Abendveranstaltung / Forschungsdaten-Soiree #1: Forschungsdaten im Hochleistungsrechnen (HPC) und Datensicherheit

NFDI CS
Anmeldung zur Veranstaltung „Forschungsdaten-Soiree #1: Forschungsdaten im Hochleistungsrechnen (HPC) und Datensicherheit“ am 19.08.2021, 17:00 – 18:30 Uhr

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Neuerscheinung: Industrie 4.0 zwischen Idee und Realität https://www.datensicherheit.de/neuerscheinung-industrie-4-0-idee-realitaet https://www.datensicherheit.de/neuerscheinung-industrie-4-0-idee-realitaet#respond Sun, 10 Feb 2019 17:17:24 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=30024 Kapitel von Carsten J. Pinnow und Dirk C. Pinnow mündet in Plädoyer für eine „Safety-Security-Sustainability by Design“-Kultur

[datensicherheit.de, 10.02.2019] Als Band 54 der „Abhandlungen“ der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften ist das Werk mit dem Thema „Industrie 4.0 zwischen Idee und Realität“ im Sinne eines Ländervergleichs Anfang Februar 2019 erschienen. Die von Experten verschiedener Länder gemeinsam erstellte Publikation wird von Prof. Dr. sc. phil. Prof. e.h. Gerhard Banse, seit 2012 Präsident der Leibniz-Sozietät in Berlin, M. Sc. Julia Thelen, Wissenschaftliche Projekt-Mitarbeiterin der EA European Academy in Bad Neuenahr-Ahrweiler, und Dr. rer. nat. Stephan Lingner, Dipl.-Geol., Stellvertretender Direktor / „Head of Department ,Technology Assessment‘“ der EA European Academy in Bad Neuenahr-Ahrweiler, herausgegeben. Die beiden ds-Herausgeber, Dipl.-Ing. Carsten J. Pinnow, VDI/VDE, und Dipl.-Ing. Dirk C. Pinnow, VDI, haben den Beitrag „Industrie 4.0 in Deutschland. Gedanken und Empfehlungen zur Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis“ zur Verfügung gestellt.

Die Gesellschaft muss auf erhebliche disruptive Veränderungen eingestellt werden

Die Herausgeber haben den Titel „Industrie 4.0 zwischen Idee und Realität“ nach eigenen Angaben deshalb gewählt, weil er demnach die gegenwärtige Situation wohl angemessen umschreibt – denn der lange Weg von der „Idee“ zur „Realität“ biete Platz für unterschiedliche Konzeptualisierungen oder Situationsbeschreibungen.
Die „Industrie 4.0“ werde die Gesellschaft ganz klar mehr tangieren als je eine Industrielle Revolution zuvor. Bereits jetzt zeichne sich ab, dass diese sogenannte vierte Industrielle Revolution „erhebliche bzw. disruptive Veränderungen in Produktion, Organisation, Arbeit, Lebensweise und Alltagskultur“ mit sich bringen werde.

Frühzeitige und umfassende Einsichten zur Gestaltung des Wandels

Es seien frühzeitige und umfassende Einsichten in mögliche wie bereits wirkliche technische wie nichttechnische Effekte angezeigt, welche es den verantwortlichen Akteuren auf dieser Basis erlaubten, den technisch-induzierten Wandel informiert und gesellschaftsverträglich zu gestalten.
Die direkten wie indirekten Auswirkungen tangierten aber nicht nur nationale Belange, sondern die gesamte Europäische Union – und darüber hinaus alle industriell entwickelten Länder. Dazu sollen die Beiträge dieses Buches „vielfältige Einblicke und Einsichten“ liefern, so die Herausgeber.

Noch viele „offene Baustellen“

Die beiden ds-Herausgeber führen in ihrem Beitrag „Industrie 4.0 in Deutschland. Gedanken und Empfehlungen zur Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis“ aus, dass die deutsche Volkswirtschaft hinsichtlich der umfänglichen Vernetzung und Digitalisierung der industriellen Produktion schon vergleichsweise weit den Weg hin zur sogenannten Industrie 4.0 beschritten hat.
Aktuelle Studien hierzu seien von einer „erstaunlich positiven Grundstimmung“ geprägt. Gleichwohl aber gebe es noch viele „offene Baustellen“, deren Missachtung den zeitlichen Vorsprung schmelzen lasse und unnötigerweise wertvolle Zeit verschenke.

Die Digitale Transformation als ein Großprojekt über Dekaden

Die „epochale Digitale Transformation“ werde sich über Jahrzehnte erstrecken – sie sei ein „Großprojekt ungeahnten Ausmaßes“. Aber mental stünden die Deutschen vor einer ähnlich historischen Herausforderung „wie ihre Vorfahren im 19. Jahrhundert, als erste Eisenbahnen oft eher nur als eine kurzweilige Attraktion wahrgenommen wurden und sich wohl niemand das Entstehen von Industriemetropolen mit regelmäßigem Nah- und Fernverkehr mit Zügen am Ende dieses Jahrhunderts vorstellen konnte“.
Fern davon, nur einfach eine weiterentwickelte Produktionswirklichkeit aus der Ära der Einführung der „C-Technologien“ zu sein, werde die Industrie 4.0 vermutlich auch eine „Gesellschaft 4.0“ hervorbringen – deren Alltag heute nur ansatzweise erahnt werden könne.

Sicherheit als Qualitätsmerkmal deutscher Prozesse, Projekte und Produkte

Für Deutschland als Industriestandort stelle sich in diesem Zusammenhang „in besonderer Weise die Frage nach dem Schicksal des Mittelstands“, der über Generationen Träger der Wertschöpfung, des Wohlstands und der Sinnstiftung gewesen sei.
Mit Verwerfungen sei zu rechnen: Nach einer „ruppig“ verlaufenden Transformationsphase könnte sich wieder eine konsolidierte, vom Mittelstand geprägte Unternehmens-Landschaft einstellen. Der Erfolg bzw. Misserfolg werde wesentlich durch die Fähigkeit bestimmt, „ob Sicherheit im weiteren Sinne als ein Qualitätsmerkmal deutscher Prozesse, Projekte und Produkte verankert werden kann“.

Eigene Standards etablieren – sich möglichst an die Spitze der Entwicklung setzen!

Produktivität und Flexibilität würden in aktuellen Studien zum Thema Industrie 4.0 wiederholt als zentrale Erfolgsfaktoren benannt. Dabei zeigten sich Anklänge der Verheißung der Teilhabe vieler Menschen – evtl. zeichne sich sogar eine Art neues „Wirtschaftswunder“ in Deutschland ab.
„Ohne Frage würde ein notorisches Festhalten an bestehenden Abläufen und Erfolgsmodellen vergangener Jahrzehnte dieser Volkswirtschaft die Zukunftsfähigkeit rauben“, so die Warnung. Es gebe keine ernstzunehmende Verweigerungsoption, „sondern nur noch die Chance, sich entscheidend in den Gestaltungsprozess einzubringen, eigene Standards zu etablieren, sich möglichst sogar an die Spitze der Entwicklung zu setzen“.

Verfügbarkeit der cyber-physischen Infrastruktur als Erfolgsfaktor

Laut Carsten Pinnow und Dirk Pinnow zeichnen sich in Deutschland auf dem Weg zum Erfolg schwerwiegende Herausforderungen ab: So müsste Deutschlands cyber-physische Infrastruktur innerhalb kürzestmöglicher Frist mit großen Anstrengungen und hohen Investitionen auf den notwendigen Stand gebracht werden, „welcher überhaupt eine nachhaltige durchgehende Digitalisierung und Vernetzung erlaubt“ – und damit das erfolgreiche Wechselwirken der materiellen und immateriellen Systeme im Großen wie im Kleinen.
Es lohne sich ein Rückblick in das 19. Jahrhundert, um eine Ahnung von der Dimension des Aufwands zu haben, denn damals seien „aus Visionen konkrete Infrastruktur z.B. in Gestalt von Eisenbahnlinien, Telegraphiestrecken und Kanalisation, aber auch leistungsfähigen Kanälen und Straßennetzen“ geworden.„Mutige Unternehmer, Wissenschaftler und Politiker“ seien es gewesen, die seinerzeit gegen große Widerstände z.B. aus der preußischen Residenzstadt Berlin eine Weltmetropole und führenden Industriestandort gemacht hätten.

„Safety-Security-Sustainability by Design“-Kultur

Im weiteren, gleichwohl elementaren Sinne gehöre zur kritischen immateriellen Infrastruktur die Bildung: „Wer die Digitalisierung verstehen will, muss zunächst ein Gefühl für analoge Zusammenhänge entwickeln – hierzu ist bereits der Sachkundeunterricht in der Grundschule gefragt bzw. könnten sogar kleine Experimente schon im Kindergartenalter das Interesse an Technik, Naturwissenschaften und Informatik wecken“.
Mit Blick auf Fragen der Sicherheit gelte es, von der insbesondere auf dem Gebiet der Software-Entwicklung verbreiteten „Patch“-Unkultur wegzukommen und statt der zeitverzögerten Reaktion auf offenbar gewordene Sicherheitslücken, Sicherheit im weitesten Sinne von Anfang an mit als ein notwendiges Qualitätsmerkmal in alle Konzepte mit einzubeziehen – Carsten Pinnow und Dirk Pinnow plädieren für die Etablierung einer „Safety-Security-Sustainability by Design“-Kultur.

Industrie 4.0 zwischen Idee und Realität

Abbildung: trafo-Verlag der Wissenschaften 

„Industrie 4.0 zwischen Idee und Realität. Ein Ländervergleich“

Herausgegeben von Gerhard Banse, Julia Thelen & Stephan Lingner
Band 54 der „Abhandlungen“ der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften
trafo-Verlag der Wissenschaften, Berlin, 2019, 400 S., ISBN 978-3-86464-187-9
Inhaltsverzeichnis

Weitere Informationen zum Thema:

Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V., 03.02.2019
Band 54 der Abhandlungen erschienen

datensicherheit.de, 19.07.2018
Industrie 4.0: Datensicherheit bekommt Schlüsselrolle

datensicherheit.de, 11.06.2018
Plattform-Ansatz erforderlich: Sicherheit für die Industrie 4.0

datensicherheit.de, 13.12.20168
Industrie 4.0: Neben technischen auch zahlreiche rechtliche Fragen zu klären

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Vernetzung: Chancen und Risiken im Gesundheitswesen bewusst wahrnehmen https://www.datensicherheit.de/vernetzung-chancen-und-risiken-im-gesundheitswesen-bewusst-wahrnehmen https://www.datensicherheit.de/vernetzung-chancen-und-risiken-im-gesundheitswesen-bewusst-wahrnehmen#respond Wed, 15 Feb 2017 17:47:32 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=26365 „Gesellschaft im Wandel – Selbstbestimmung auf der Strecke? Die Digitalisierung im Gesundheitswesen“ am 20. März 2017 in Mainz

[datensicherheit.de, 15.02.2017] Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfDI RLP) weist auf die Veranstaltung „Gesellschaft im Wandel – Selbstbestimmung auf der Strecke? Die Digitalisierung im Gesundheitswesen“ hin, die am Montag, dem 20. März 2017, um 17.30 Uhr im Landesmuseum Mainz stattfindet.

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Chancen und Risiken

Mit dieser Veranstaltung möchte der LfDI zusammen mit Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland Pfalz, einen Anstoß geben, die mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung im Gesundheitswesen verbundenen Chancen und Risiken aus verschiedenen Perspektiven bewusst wahrzunehmen, sie einzuordnen und über mögliche Verbesserungen konstruktiv zu diskutieren.

Sicht der Politik, der Kostenträger und des Datenschutzes

Gemeinsam mit der Vorstandsvorsitzenden der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland, Dr. Irmgard Stippler, sollen in drei inhaltlichen Beiträgen die Thematik aus der Sicht der Politik, der Kostenträger und des Datenschutzes beleuchtet werden.
Die anschließende Podiumsdiskussion, die durch Sabine Strüder, Referentin für Gesundheit und Pflege bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, und Prof. Dr. Ignaz Wessler, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Ethik-Kommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, bereichert wird, soll unter Einbeziehung des Publikums die angesprochenen Inhalte vertiefen.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion sind die Teilnehmer eingeladen, mit den Experten ins Gespräch zu kommen.

Diskussionsveranstaltung:

„Gesellschaft im Wandel – Selbstbestimmung auf der Strecke?“ / Die Digitalisierung im Gesundheitswesen
Montag, 20. März 2017, 17.30 Uhr, Landesmuseum Mainz
Eine Anmeldung bis zum 15.03.2017 ist erforderlich.

Weitere Informationen zum Thema:

Datenschutz im Dialog
Diskussionsveranstaltung: „Gesellschaft im Wandel – Selbstbestimmung auf der Strecke?“ / Die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz
Gesellschaft im Wandel – Selbstbestimmung auf der Strecke? – Die Digitalisierung im Gesundheitswesen

datensicherheit.de, 13.08.2013
IT-Sicherheit: LfDI RLP Edgar Wagner ruft Unternehmen zu größeren Anstrengungen auf

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Themenkomplex Industrie 4.0 – Internet der Dinge: Risiken jetzt methodisch begegnen https://www.datensicherheit.de/themenkomplex-industrie-4-0-internet-der-dinge-risiken-jetzt-methodisch-begegnen https://www.datensicherheit.de/themenkomplex-industrie-4-0-internet-der-dinge-risiken-jetzt-methodisch-begegnen#respond Mon, 24 Oct 2016 16:51:13 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=26069 Mehrere Vorträge auf der „it-sa 2016“ widmeten sich der Digitalen Transformation der Gesellschaft 

[datensicherheit.de, 24.10.2016] Mehrere Veranstaltungen auf der „it-sa 2016“ in Nürnberg waren dem Thema Industrie 4.0 bzw. dem Internet der Dinge gewidmet. Deutlich gemacht wurde, dass der Wandel der Industrie, der Verwaltung und letztlich der ganzen Gesellschaft im Zuge der umfassenden Digitalen Transformation eine gewaltige Herausforderungen mit vielen Risiken und Gefahren, aber auch vielen Chancen darstellt. Dirk Pinnow, Herausgeber von „datensicherheit.de“ gibt nachfolgend einige Impressionen der drei Messetage wieder.

Die Chancen des Wandels motivieren zur Bewältigung der Risiken!

„Spürbar wurde ein verhaltener Optimismus und Pragmatismus“, so Pinnow. Anders als in Vorjahren dominierte nicht mehr eine vage Erörterung des Themas auf einem eher akademischen Niveau die Diskussion.
Es sei auch keine Frage des „Ob“ mehr, sondern nur noch des „Wann“ und „Wie“ – und generell sei die Empfehlung vor allem an den Mittelstand, jetzt mit den Vorbereitungen des eigenen Digitalen Wandels zu beginnen.
Pinnow: „Offenbar hat die Branche die Zeit genutzt, praxisorientierte Beratung und einsatzfähige technische Lösungen zu entwickeln.“

Digitale Identität schaffen und schützen!

In einer „Zeitreise“ wies Ga-Lam Chang, Geschäftsführer und „Senior Consultant“ der Peak Solution GmbH, auf die zunehmende Technisierung der Gesellschaft hin. In seinen Vortrag „Identity und Access Management im Zeitalter von Industrie 4.0 und Internet of Things“ im „FORUM ROT“ am ersten Messetag wurde die Bedeutung einer sich herausbildenden Digitalen Identität für Personen (natürlich wie juristisch) deutlich – und diese gilt es zu kontrollieren und zu schützen.
Die Digitale Transformation, so Chang, führe zu einer Dematerialisierung der Güter und Werte – und gerade deshalb gewinnen „Identity und Access Management“ zentrale Bedeutung für die Datensicherheit.

Ga-Lam Chang

Foto: Dirk Pinnow

Ga-Lam Chang: Digitale Transformation bewirkt zunehmende Dematerialisierung!

„Digitale Souveränität“ Voraussetzung für den Erfolg!

Im „AUDITORIUM“ war am zweiten Messetag das „TeleTrusT-Panel“ ganz der Industrie 4.0 und Sicherheit gewidmet. Pamela Krosta-Hartl, „Director Corporate Communications & Affairs“ der LANCOM Systems GmbH, betonte in ihrem Einführungsvortrag, dass Industrie 4.0 „Digitale Souveränität“ brauche.
Diese erfordere die alleinige und vollständige Kontrolle über die Digitale Identität als Erfolgsvoraussetzung für Industrie 4.0, denn mehr als zuvor drohten Angriffe auf Menschen und deren Gesundheit und sonstige physische Schadenswirkungen durch vorsätzliche Verletzung der Datensicherheit.
So drohten z.B. die Manipulation von Produkteigenschaften und die Beeinträchtigung Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) – denn die sogenannte Daseinsvorsorge biete hoch attraktive Ziele für Hacker. Problematisch unter Datensicherheitsgesichtspunkten sei die Tatsache, dass viele der jetzt durchgehend vernetzten Anlagen schon älteren Datums seien.
Benötigt würden generell vertrauenswürdige Systeme, d.h. Sie dürften keine „Hintertüren“ aufweisen, also Zugänge über Soft- bzw. Hardware, welche Dritte zum Schaden des Anlageninhabers unerkannt nutzen könnten. Das Gefahrenspektrum reiche von Sabotage eines Betriebes bis hin zur „Cyber-Warfare“ gegen eine Volkswirtschaft. Nur ein Beispiel sei die Pharmaindustrie – dort könnte eine heimliche Veränderung der Dosierung Arzneimittel in Gifte verwandeln.
Krosta-Hartl hob zum Abschluss die Bedeutung des Qualitätslabels „IT Security made in Germany“ hervor – Anwender sollten auf backdoorfreie, in Deutschland entwickelte bzw. gefertigte IT-Produkte achten; in diesem Zusammenhang sollte auch immer bei Cloud-Lösungen geprüft werden, wo diese gehostet werden und wer darauf Zugriff hat.

Pamela Krosta-Hartl

Foto: Dirk Pinnow

Pamela Krosta-Hartl: Empfehlung zur Nutzung backdoorfreier deutscher IT-Produkte

Sicherheits-Diskrepanz zwischen Schein und Sein schließen!

Ramon Mörl, Geschäftsführer der itWatch GmbH, erörterte in seinem Vortrag „Safety – Konvergenz Shop&Office-Floor – welche Rolle spielt die Verlässlichkeit / Sicherheit der IT?“ zunächst die Frage nach dem Warum der Vernetzung.
Als eine Antwort nannte er die Ressourceneffizienz – so ließen sich z.B. durch Fernwartung Personalkosten einsparen und Services von überallher anbieten.
Allerdings müsse sich die Gesellschaft in der Frage der Vernetzung positionieren: Müssten Kühlschrank und Kernkraftwerk unbedingt mit dem Internet verbunden werden?
Die IT-Sicherheit werde eine immer komplexere Angelegenheit. In diesem Zusammenhang sei auch die „Individualisierung 4.0“ von Produkten zu nennen – wenn etwa Kunden ein persönliches Label auf bekannte Genussmittelbehälter (aufgeführt wurde eine bekannte Nuss-Nougat-Creme) bestellen könnten. Problematisch sei hierbei, dass die übermittelte Bilddatei des Kunden durchaus – sogar verschlüsselten – Schadcode enthalten könnte.
Mörl empfahl, die Sicherheitsdiskrepanz zwischen Schein und Sein mit Hilfe vertrauenswürdiger Experten zu schließen.

Ramon Mörl

Foto: Dirk Pinnow

Ramon Mörl: Vertrauenswürdiger Experten beauftragen!

Best-Practice-Maßnahmen schrittweise umsetzen!

Dr.-Ing. Thomas Sinnwell, „CEO Forschung und Entwicklung“ bei der consistec Engineering & Consulting GmbH, warf in seinem Beitrag die Frage auf: „Wie kann Industrie 4.0 starten, wenn IT-Sicherheit 3.0 noch nicht gelöst ist?“
Laut dem Branchenverband bitkom (2014) sei Industrie 4.0 die intelligente Vernetzung von Produktion und Prozessen in der industriellen Wertschöpfung. Diese biete große Chancen für den Standort Deutschland.
So könnten u.a. Daten besser genutzt werden (z.B. für Wartungsmaßnahmen) und Fähigkeiten mit Hilfe von Datenanalysen fortentwickelt werden. Allerdings müssten auch die Schnittstellen zu den Kunden gesichert und die Erhöhung der Datensicherheit insgesamt auf die Vorstandsagenda gesetzt werden.
Zu beachten sei unbedingt, dass Datensicherheit im Office-Bereich gewaltige Unterscheide zu jener im industriellen Umfeld aufweise: An der Spitze der Sicherheitskriterien stehe bei Büroanwendungen die Vertraulichkeit, während es die „Safety“ bei Industrieanlagen sei. Zwar seien in beiden Welten die Risiken vergleichbar, aber der jeweilige Sicherheitsansatz sei unterschiedlich.
Die Digitale Revolution ergebe sich aus einer Reihe evolutionärer Handlungsfelder, so sollte diesbezüglich in allen Unternehmensbereichen entsprechendes Know-how aufgebaut werden. Es gelte, Bewusstsein zu schaffen, Risiken zu erkennen und zu beheben sowie Sicherheitskonzepte zu erarbeiten; hierzu sollten Best-Practice-Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden.

Dr.-Ing. Thomas Sinnwell

Foto: Dirk Pinnow

Dr.-Ing. Thomas Sinnwell: Digitale Revolution basiert auf evolutionären Handlungsfeldern

CI4-MesseGespräch am 19. Oktober 2016

Ebenfalls am zweiten Messetag lud der Stand von „datensicherheit.de“ als Akteur des Clusters Industrie 4.0 (CI4) zum „CI4-MesseGespräch“ mit Clustersprecher Michel Taube ein.
Taubes Sicherheitsansatz beruht auf dem Dreiklang Normen, Methoden und Projektmanagement für I4.0 (NMP). Er engagiert sich als Berater, Netzwerker und Dozent für die Wahrnehmung der Chancen der Industrie 4.0 insbesondere durch die mittelständische Wirtschaft in Deutschland bei Kenntnis der Risiken, Herausforderungen und erforderlichen Handlungsschritte.
Taube konnte gleich Mitstreiter für die bevorstehende Clusterveranstaltung, das erste „CI4-HerbstForum“, am 15. November 2016 gewinnen.

    it-sa 2016: Carsten J. Pinnow und CI4-Sprecher Michael Taube bei der Begrüßung der Gäste am Stand

Bild: Dirk Pinnow

v.l.n.r.: ds-Hrsg. Carsten J. Pinnow und CI4-Sprecher Michael Taube bei der Begrüßung der Gäste am Stand

Michael Taube und Carsten Pinnow stoßen mit Gästen auf einen erfolgreichen Messeabschluss an

Foto: Dirk Pinnow

Michael Taube und Carsten Pinnow stoßen mit Gästen auf einen erfolgreichen Messeabschluss an

Gespräch über Veranstaltungskooperation

Foto: Dirk Pinnow

Gespräch über Veranstaltungskooperation (v.l.n.r.): Heiko Adamczyk (KORAMIS), Birgit Jakobs (qSk!lls), Michael Taube (CI4) und Christian Jakobs (qSk!lls)

Digitalisierung: Schadenspotenzial und Produktivität wachsen!

Torsten Leibner, „Senior Product Manager Cyber Security“ bei der Giesecke & Devrient GmbH, führte in seinem Vortrag „Der Weg zu Industrie 4.0: Industrielle IT-Sicherheit“ aus, dass das Schadenspotenzial und die Produktivität gleichermaßen mit der Zunahme der Digitalisierung wüchsen.
In Deutschland träten schon jetzt pro Jahr Schäden in der Industrie in Höhe von rund 50 Milliarden Euro auf. Indes gebe es eine hohe Dunkelziffer, die auch auf die schwere Entdeckung von Angriffen zurückzuführen sei. Als Beispiele für Gefahren seien Malware im Stile von „Stuxnet“, Hackerangriffe oder die aktuellen Ransomware-Vorfälle zu nennen.
Man unterscheide zwischen der „Operational Technology“ (OT: industrielle IT) und der regulären Office-IT. Die OT habe in der Regel keinen Antivirenschutz und sei auf eine Nutzungsdauer von durchaus 20 Jahren ausgelegt. Zu einer der vier zentralen Bedrohungen gehöre bei der OT auch der virtuelle Einbruch über Fernwartungszugänge – die meisten Remote-Service-Lösungen entsprächen heute nicht den Sicherheitsanforderungen. Sicherheitslösungen für die Office-IT seien zumeist für die OT ungeeignet.

Torsten Leibner

Foto: Dirk Pinnow

Torsten Leibner: Die vernetzte Industrie braucht andere Sicherheitslösungen als die Office-IT!

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Studie: Leben ohne Internet für 61 Prozent nicht mehr vorstellbar https://www.datensicherheit.de/studie-leben-ohne-internet-fuer-61-prozent-nicht-mehr-vorstellbar https://www.datensicherheit.de/studie-leben-ohne-internet-fuer-61-prozent-nicht-mehr-vorstellbar#respond Tue, 28 Jun 2016 21:15:29 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=25650 Große Mehrheit der Bevölkerung sieht wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet

[datensicherheit.de, 28.06.2016] Laut aktuellen Erkenntnissen des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) sei in den letzten Jahren und insbesondere nach den Enthüllungen von Edward Snowden viel über Datensicherheit und -missbrauch im Internet gesprochen worden – dennoch lasse sich „ein ausgeprägter Internet-Optimismus und -Pragmatismus in der deutschen Gesellschaft feststellen“. Immer mehr Menschen könnten sich ein Leben ohne Internet überhaupt nicht mehr vorstellen – 2012 seien es 50 Prozent gewesen, heute seien es bereits 61 Prozent.

Mehrheit sieht wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet

Die große Mehrheit der Bevölkerung (72 Prozent) sehe zudem wesentlich mehr Chancen als Gefahren im Internet – ein Plus von vier Prozent. Aber Optimismus dürfe und sollte nicht mit Naivität verwechselt werden: Dass Datensicherheit im Internet überhaupt möglich ist, bezweifeln demnach 68 Prozent der Befragten, noch einmal 13 Prozent mehr als 2012.
Die Studie „DIVSI Internet-Milieus 2016: Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung“ wurde am 28. Juni 2016 in Berlin vorgestellt. Das renommierte Heidelberger SINUS-Institut habe die Studie im Auftrag des DIVSI erstellt, bei der über 2.600 für die deutschsprachige Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren repräsentative Menschen in persönlichen Gesprächen befragt worden seien.

Kaum noch jemand will aufs Internet verzichten

Am Internet führe kein Weg vorbei: Die meisten Menschen könnten und wollten nicht mehr aufs Online-Sein verzichten – und das obwohl ihnen sehr bewusst sei, dass die Internetnutzung auch Risiken berge. Es habe sich eine realistische, aber auch sehr pragmatische Grundhaltung in Sicherheitsfragen etabliert, so DIVSI-Direktor Matthias Kammer. So sei den Menschen bewusst, dass es in punkto Sicherheit und Datenschutz keine einfachen Lösungen gebe. Dies bestätige sich dadurch, dass die deutschen Internetnutzer nahezu gleichermaßen sich selbst (82 Prozent), den Staat (70 Prozent) und die Unternehmen (88 Prozent) bei Fragen nach der Sicherheit im Internet in der Verantwortung sähen. Doch seien sie skeptisch, dass der Staat und die Unternehmen dazu in der Lage seien. 66 Prozent glaubten nicht, dass der Staat die Bürger vor den Gefahren im Internet schützen könne. Entsprechend gäben 64 Prozent an, dass man sich an einen freieren Umgang mit Daten gewöhnen müsse – auch wenn sie ihre persönlichen Daten davon gerne ausgenommen sehen würden.

Digitaler Wandel nimmt nicht alle mit

Überall sei vom Digitalen Wandel die Rede, der die bisher gekannte Welt „auf den Kopf“ stelle. Tatsächlich habe das Internet in den letzten Jahren praktisch alle Lebensbereiche rasant verändert oder zumindest deutlich beeinflusst. Der Digitale Wandel vollziehe sich bei weitem nicht nur technisch, sondern unsere Gesellschaft habe sich im Hinblick auf ihre Grundhaltungen zum Internet in nur vier Jahren massiv verändert, erläutert Kammer.
Aber auch wenn Online-Sein in den meisten Fällen zum Normalzustand werde, habe die Studie ergeben, dass immer noch jeder Sechste und damit 16 Prozent der Deutschen sog. „Offliner“ seien – viele davon im fortgeschrittenen Alter. Nicht nur sie äußerten deutliche Unsicherheiten im Umgang mit dem Netz. Auch teilweise sehr aktive und internetaffine Nutzer fühlten sich nicht souverän genug, seien vom Internet und seinen schier unendlichen Möglichkeiten teils überfordert, sagt Dr. Silke Borgstedt, „Direktorin Sozialforschung“ beim SINUS-Institut. Nicht wenigen mache es Angst, dass immer mehr Bereiche des Alltags dem Digitalen Wandel unterworfen würden. Man müsse dieser Gruppe besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen lassen, fordert Borgstedt.

Weitere Informationen zum Thema:

Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet, 20.06.2016
DIVSI Internet-Milieus 2016: Die digitalisierte Gesellschaft in Bewegung

datensicherheit.de, 17.11.2014
DIVSI Studie: Daten – Ware und Währung

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Rechtspolitischer Starrsinn: LfD RLP Edgar Wagner kritisiert Ignoranz gegenüber der Informationsfreiheit https://www.datensicherheit.de/rechtspolitischer-starrsinn-lfd-rlp-edgar-wagner-kritisiert-ignoranz-gegenueber-informationsfreiheit https://www.datensicherheit.de/rechtspolitischer-starrsinn-lfd-rlp-edgar-wagner-kritisiert-ignoranz-gegenueber-informationsfreiheit#respond Thu, 06 Sep 2012 18:30:39 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=20683 Transparenz als Merkmal des modernen Staates im 21. Jahrhundert auf „2. BfDI-Symposium zur Informationsfreiheit“ betont

[datensicherheit.de, 06.09.2012] In einem eindringlichen Appell wendete sich der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die
Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfD RLP), Edgar Wagner, der derzeit der Konferenz der Informationsfreiheitsbeauftragten in Deutschland vorsteht, im Rahmen des „2. BfDI-Symposiums zur Informationsfreiheit“ in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin am 6. und 7. September 2012 an das Auditorium. Zwölf Jahre nach dem Erlass des ersten Informationsfreiheitsgesetzes – dem brandenburgischen Akteneinsichts- und Informationsfreiheitsgesetz – gebe es in fünf Bundesländern immer noch keine Informationsfreiheitsgesetze und in sechs Ländern keinen Informationsfreiheitsbeauftragten, so Wagner. Dies sei nicht nur bedauerlich; es zeuge von „rechtspolitischem Starrsinn“. Es zeige aber auch, dass die Bedeutung der Informationsfreiheit für eine zeitgemäße Gestaltung der Informationsbeziehung zwischen Staat und Gesellschaft noch nicht von allen politisch Verantwortlichen verstanden werde.
Um für die Informationsfreiheit zu werben, die in den skandinavischen Staaten, auch in Frankreich, vor allem im anglo-amerikanischen
Rechtskreis viel stärker verhaftet ist als bei uns, findet am 6. und 7. September 2012 in Berlin ein zweitägiges Symposium zur Informationsfreiheit mit Vertretern der Länder, des Bundes und der europäischen Organe statt, an dem auch namhafte Wissenschaftler und Vertreter von zivilgesellschaftlichen Einrichtungen teilnehmen.
Das Tagungsprogramm soll zeigen, wie facettenreich die Informationsfreiheit ist und welche Entwicklungsmöglichkeiten ihr innewohnen. Die Zeit der Informationsfreiheit habe bei uns gerade erst begonnen. Sie werde laut Wagner mit Hilfe des „Web 2.0“ an Gestaltungsmöglichkeiten und Gestaltungskraft gewinnen. Zusammen mit dem Datenschutz werde sie die Informationsbeziehungen zwischen Staat und Gesellschaft in der Zukunft prägen.

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https://www.datensicherheit.de/rechtspolitischer-starrsinn-lfd-rlp-edgar-wagner-kritisiert-ignoranz-gegenueber-informationsfreiheit/feed 0
Der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für Datenschutz warnt vor medialem Exhibitionismus https://www.datensicherheit.de/der-rheinland-pfaelzische-landesbeauftragte-fuer-datenschutz-warnt-medialem-exhibitionismus https://www.datensicherheit.de/der-rheinland-pfaelzische-landesbeauftragte-fuer-datenschutz-warnt-medialem-exhibitionismus#respond Sun, 15 Apr 2012 17:29:47 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=19980 Eine humane Gesellschaft braucht einerseits Öffentlichkeit, Offenheit und Transparenz, aber auch Privatheit, Diskretion und Geheimnisse, selbst Tabus

[datensicherheit.de, 15.04.2012] Edgar Wagner, der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Datenschutz (LfD RLP), hat die
Berichterstattung über den Versuch des SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel, seine Privatsphäre zu wahren, zum Anlass für eine Stellungnahme genommen:
Die Entwicklung der Medien – von den Schriftmedien über die elektronischen bis zu den digitalen Medien – habe dazu beigetragen, dass
Privates zunehmend der Öffentlichkeit preisgegeben werde, so dass sich auch die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit zu Lasten des Privaten verschieben würden. Eine solche Grenzverschiebung sei an sich nichts Ungewöhnliches, denn was öffentlich und was privat sein soll, werde in freiheitlichen Gesellschaften immer wieder neu ausgehandelt, so Wagner. Ungewöhnlich sei allerdings das Ausmaß, in dem seit einiger Zeit das Private zum Gegenstand des Öffentlichen gemacht werde. Wagner sieht diese Entwicklung als „problematisch“ an, denn zu einer humanen Gesellschaft gehörten nicht nur Öffentlichkeit, Offenheit und Transparenz, sondern auch Privatheit, Diskretion und Geheimnisse, auch Tabus. Das Eine setze das Andere voraus und sei ohne dieses nicht möglich.
Je größer aber die gesellschaftliche Tendenz zur Öffentlichkeit werde, desto notwendiger sei es auch, dass sich Bürgerinnen und Bürger mit Nachdruck gegen solche Entwicklungen zur Wehr setzten, betont der LfD RLP. Deswegen sei es auch aus der Sicht von Datenschützern so sehr zu begrüßen, das es unter den Personen des Öffentlichen Lebens Beispiele gebe, die ihre Privatsphäre hüteten sowie pflegten und dem öffentlichen Blick vorenthielten. In einer Gesellschaft, in der Transparenz als Wert an sich angesehen und deshalb – selbstredend im offenen Brief – gefordert werde, der SPD-Vorsitzende solle „das Leitbild einer partnerschaftlichen Familie öffentlich vorleben“, sei es notwendig, Grenzen zu ziehen und das Private eben nicht, auch nicht politisch, zu vermarkten, unterstreicht Wagner. So gesehen sei die Haltung Gabriels – „wir wollen uns die Definition dessen, was wir für uns für privat halten, nicht von anderen abnehmen lassen“ – beispielgebend. In Zeiten von facebook, Google etc. brauchten wir nicht noch mehr „mediale Exhibitionisten“ – wir brauchten Vorbilder der persönlichen und privaten Diskretion. Ihm, Wagner, sei jedenfalls ein Parteivorsitzender lieber, der sein Kind eben nicht bei facebook präsentiert, als ein solcher, der es in neugierige Kameras hält.

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Macht und Ohnmacht der Archive: Podiumsdiskussion am 27. Oktober 2011 https://www.datensicherheit.de/macht-und-ohnmacht-der-archive-podiumsdiskussion-am-27-oktober-2011 https://www.datensicherheit.de/macht-und-ohnmacht-der-archive-podiumsdiskussion-am-27-oktober-2011#respond Thu, 20 Oct 2011 14:47:03 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=15982 Archivare und Kulturwissenschaftler diskutieren Aussage „Wissen ist Macht“

[datensicherheit.de, 20.10.2011] In Kooperation mit dem Landesarchiv Schleswig-Holstein und der Universität der Künste Berlin, Universitätsarchiv, findet am 27. Oktober 2011 um 20 Uhr in der Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund eine Podiumsdiskussion zwischen Archivaren und Kulturwissenschaftlern statt:
„Wissen ist Macht“ – dieser Satz wird in unserer Informationsgesellschaft immer bedeutender. Archive sind die Wissensspeicher und zentrale Faktoren modernen Wissensmanagements.
Nachgegangen werden soll der Frage, ob sie daher auch Macht hätten – und ggf. welcher Art diese sei. Zudem soll die daraus resultierende Bedeutung für unsere Gesellschaft erörtert werden. Ein neues Verständnis von Archiven in der Postmoderne betont eine bislang unbeachtete Facette dieser in der Öffentlichkeit wenig wahrgenommenen Institutionen – vor diesem Hintergrund werden erstmals in einer interdisziplinären, vom Landesarchiv Schleswig-Holstein, der Landesvertretung Schleswig-Holstein in Berlin und von der Universität der Künste Berlin ausgerichteten Podiumsdiskussion Archivare, Archivwissenschaftler und Historiker zusammengebracht, um über diese Fragen zu diskutieren. Im Mittelpunkt soll anhand von konkreten Beispielen das Spannungsverhältnis von Macht und Ohnmacht stehen, das sich mit Blick auf die Archive in vielen Aspekten zeigt.
Die Einführung und Moderation übernimmt Prof. Dr. Martin Dinges. An der Diskussion nehmen Prof. Dr. Knut Ebeling, Prof. Dr. Rainer Hering, Prof. Dr. Robert Kretzschmar sowie Dr. Dietmar Schenk teil. Die Teilnahme ist nur für persönlich eingeladene Gäste nach Anmeldung möglich.

Weitere Informationen zum Thema:

Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund
27. Oktober 2011 – Macht und Ohnmacht der Archive – eine Podiumsdiskussion zwischen Archivaren und Kulturwissenschaftlern

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Medienpraktiker, Wissenschaftler und Vertreter der Politik und Wirtschaft bei den 15. Buckower Mediengesprächen https://www.datensicherheit.de/medienpraktiker-wissenschaftler-und-vertreter-der-politik-und-wirtschaft-bei-den-15-buckower-mediengespraechen https://www.datensicherheit.de/medienpraktiker-wissenschaftler-und-vertreter-der-politik-und-wirtschaft-bei-den-15-buckower-mediengespraechen#respond Sun, 25 Sep 2011 21:09:51 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=15738 7. und 8. Oktober 2011 in der Märkischen Schweiz

[datensicherheit.de, 25.09.2011] Am 7. und 8. Oktober 2011 finden nunmehr zum 15. Mal die „Buckower Mediengespräche“ in der Märkischen Schweiz unter der Leitung von Klaus-Dieter Felsmann statt:
Rund 50 Medienpraktiker, Wissenschaftler und Vertreter der Politik und Wirtschaft aus ganz Deutschland treffen sich zu dieser Fachtagung, die an zwei Tagen in einer intensiven Form aktuelle Erfahrungen austauschen werden – in diesem Jahr zum Thema „Medientechnologien vs. Handlungsstrategien: Der Spielraum des Rezipienten“. Es gehe um die „mediale Revolution“ – speziell, wie groß der Spielraum des Rezipienten innerhalb der komplexen Netzwerke bemessen ist und welche Chancen und Probleme sich daraus ableiten. Thematisiert werden soll dabei auch die problematische Dimension der Entwicklung – der Datenschutz werde reduziert, es gebe Ausspähsoftware, Mobbing und allgegenwärtige Überwachungsmöglichkeiten. Ein hohes Gut der bürgerlichen Demokratie, die Privatsphäre, löse sich auf und jegliche Infrastruktur sei unabhängig von Computer-Netzwerken nicht mehr funktionstüchtig…

Abbildung: Klaus-Dieter Felsmann, Vierlinden (OT Worin)

Abbildung: Klaus-Dieter Felsmann, Vierlinden (OT Worin)

„15. Buckower Mediengespräche“: Problematische Dimension der Medien-Entwicklung soll ebenfalls behandelt werden.

Die „Buckower Mediengespräche“ dienen seit 1997 einer bundesweiten Verständigung von Medienbeauftragten innerhalb des Bildungsbereiches sowie relevanter freier Initiativen bis hin zu Festivals. Sie reagieren auf die enormen technischen Umbrüche im Medienbereich, reflektieren strukturelle Voraussetzungen und gehen vor allem auf inhaltliche Aspekte der Medienarbeit sowie auf Gesichtspunkte der Werte- und Normenerziehung ein. Ferner wird eine Publikation zu den Gesprächen herausgegeben, die zu einem wertvollen Kompendium im Spannungsfeld zwischen Medien und Bildung geworden ist und an alle relevanten Interessengruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz weitergegeben wird.
Ziel der Gespräche 2011 sei es, nach entsprechenden Handlungsstrategien zu suchen, um mit den technologischen Herausforderungen umgehen zu können, wobei jedoch jene Werte, auf denen unsere analoge Gesellschaft gründet, in ihrem Bestand gesichert werden müssten. Allerdings falle es schwer, die global orientierte virtuelle Welt in verbindliche Gesetze und Regeln entsprechend der analogen Strukturen einzubinden. Das zeige sich etwa beim Urheberrecht oder auch beim Jugendschutz. Es komme zunehmend auf das eigenverantwortliche Handeln des Individuums im Sinne des Gemeinwohls an. Damit gewinne wiederum die Entwicklung von Medienbildungsaspekten eine enorme Bedeutung.
Zu den einleitenden Impulsreferaten könnten u.a. der neue Präsident der Universität Trier, Prof. Michael Jäckel, der Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), Prof. Joachim von Gottberg aus Berlin, sowie zwei führende Medienpädagogen Deutschlands, Prof. Hans-Dieter Kübler aus Hamburg und Prof. Horst Niesyto aus Ludwigsburg, in Buckow begrüßt werden.

Weitere Informationen zum Thema:

Die 15. Buckower Mediengespräche
»Medientechnologien versus Handlungsstrategien: Der Spielraum des Rezipienten«

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Veranstaltungshinweis: Freiheit statt Angst 2009 https://www.datensicherheit.de/veranstaltungshinweis-freiheit-statt-angst-2009 https://www.datensicherheit.de/veranstaltungshinweis-freiheit-statt-angst-2009#comments Tue, 25 Aug 2009 17:08:21 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=6156 Veranstaltungshinweis: Freiheit statt Angst 2009

Bundesweite Demonstration am 12. September 2009

„Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn!“

Termin: 12.09.2009, 15.00 Uhr
Ort: Potsdamer Platz in Berlin

Forderungen:

  • Überwachung abbauen:
    • Abschaffung der flächendeckenden Protokollierung der Kommunikation und unserer Standorte (Vorratsdatenspeicherung)
    • Abschaffung der flächendeckenden Erhebung biometrischer Daten sowie von RFID-Ausweisdokumenten
    • Schutz vor Bespitzelung am Arbeitsplatz durch ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz
    • Berücksichtigung des Datenschutzes für Bürger- und Arbeitnehmer/innen bereits in der Konzeptionsphase aller öffentlicher eGovernment-Projekte
    • Keine einheitliche Schülernummer (Schüler-ID/Schülerdatei)
    • Keine Weitergabe von Informationen über Menschen ohne triftigen Grund
    • Keine europaweite Vereinheitlichung staatlicher Informationssammlungen (Stockholmer Programm)
    • Keine systematische Überwachung des Zahlungsverkehrs oder sonstige Massendatenanalyse in der EU (Stockholmer Programm)
    • Kein Informationsaustausch mit den USA und anderen Staaten ohne wirksamen Grundrechtsschutz
    • Abbau von Videoüberwachung und Verbot des Einsatzes von Verhaltenserkennungssystemen
    • Keine pauschale Registrierung aller Flug- und Schiffsreisenden (PNR-Daten)
    • Keine geheime Durchsuchung von Privatcomputern, weder online noch offline
    • Keine Einführung der Elektronischen Gesundheitskarte in der derzeit geplanten Form
  • Evaluierung der bestehenden Überwachungsbefugnisse
    • Unabhängige Überprüfung aller bestehenden Überwachungsbefugnisse im Hinblick auf ihre Wirksamkeit, Kosten, schädliche Nebenwirkungen und Alternativen.
  • Moratorium für neue Überwachungsbefugnisse
    • Nach der inneren Aufrüstung der letzten Jahre sofortiger Stopp neuer Gesetzesvorhaben auf dem Gebiet der inneren Sicherheit, wenn sie mit weiteren Grundrechtseingriffen verbunden sind.
  • Gewährleistung der Meinungsfreiheit und des freien Meinungs- und Informationsaustauschs über das Internet
    • Keine Beschränkung des Internetzugangs durch staatliche Stellen oder Internetanbieter (Sperrlisten)
    • Keine Sperrungen von Internetanschlüssen
    • Verbot der Installation von Filtern in die Infrastruktur des Internet.
    • Entfernung von Internet-Inhalten nur auf Anordnung unabhängiger und unparteiischer Richter.
    • Einführung eines uneingeschränkten Zitierrechts für Multimedia-Inhalte, das heute unverzichtbar für die öffentliche Debatte in Demokratien ist.
    • Schutz von Plattformen zur freien Meinungsäußerung im Internet (partizipatorische Websites, Foren, Kommentare in Blogs), die heute durch unzureichende Gesetze bedroht sind, welche Selbstzensur begünstigen (abschreckende Wirkung)

Typ: Demonstration

Koordination:
Freiheit statt Angst 2009
Demo-Organisationsbüro
Hessische Straße 10
10115 Berlin
http://www.vorratsdatenspeicherung.de/content/view/304/1/lang,de/

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