offline – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Sat, 25 Jun 2016 12:18:29 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 Radikale Sicherheitsmaßnahme: Singapurs Behörden gehen offline https://www.datensicherheit.de/radikale-sicherheitsmassnahme-singapurs-behoerden-gehen-offline https://www.datensicherheit.de/radikale-sicherheitsmassnahme-singapurs-behoerden-gehen-offline#respond Fri, 24 Jun 2016 16:14:04 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=25641 Palo Alto Networks empfiehlt hingegen, Informationen über Bedrohungen zu teilen und Schutz vor Cyber-Attacken zu erhöhen

[datensicherheit.de, 24.06.2016] Die Regierung Singapurs plant laut Medienberichten, ihre Beamten ab Mai 2017 ohne Internetzugang arbeiten zu lassen. Dieser „radikale Schritt“, so Palo Alto Networks, sei beschlossen worden, um gefährliche Cyber-Angriffe zu verhindern.

Innovations-Kehrtwende in Singapur

Über 100.000 Computer von Ministerien, Behörden und weiteren Institutionen sollten im Zuge der Pläne vom Netz genommen werden. Damit vollzieht Singapur nach Ansicht von Palo Alto Networks eine Kehrtwende, denn noch im Jahr 2014 habe der Premierminister eine Initiative gestartet, um Singapur zur „Smart Nation“ zu machen – womit das Land und seine Menschen durch neue technische Lösungen, Netzwerke und „Big Data“ einen deutlichen Entwicklungsschritt machen sollten.
Die Computer der Beamten in Singapur sollten nun über ein Intranet vernetzt werden – eine Lösung für den E-Mail-Verkehr gebe es jedoch laut Medienberichten noch nicht. Singapurs Ministerpräsident, Lee Hsien Loong, sei laut eines Medienberichts zuversichtlich, dass die Verwaltung weiterhin effizient arbeite.

Regierungen in der Pflicht

Regierungen und Industrie müssten dagegen gemeinsam eine „leistungsfähige, automatisierte Architektur zum Austausch von Informationen“ aufbauen – diese müsse in der Lage sein, aus Bedrohungsindikatoren nahezu in Echtzeit großräumig zu verteilende Sicherheitsmaßnahmen zu generieren, kommentiert Josip Benkovic, „Public Sector Director“ bei Palo Alto Networks.
„Regierungen sollten dafür sorgen, dass adäquate Maßnahmen zum Schutz von Daten in Kraft sind“, betont Benkovic. Deren Aufgabe sei die Erkennung, Prävention und Reaktion im Falle von Cyber-Bedrohungen, Sicherheitslücken und bösartigen Kampagnen. Je eher Unternehmen und Behörden Details über Cyber-Angriffe teilen könnten, desto besser könnten Organisationen einander schützen und die Kosten einer Cyber-Attacke zurück zum Angreifer verlagern. Die Gesetzgebung sollte laut Benkovic entsprechend konzipiert sein, um Angriffe zu identifizieren und verhindern zu können.

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Reale Kriminelle legen virtuelle Köder: Räuberbande tarnte sich als facebook-Freundin https://www.datensicherheit.de/reale-kriminelle-legen-virtuelle-koeder-raeuberbande-tarnte-sich-als-facebook-freundin https://www.datensicherheit.de/reale-kriminelle-legen-virtuelle-koeder-raeuberbande-tarnte-sich-als-facebook-freundin#respond Sat, 30 Jul 2011 21:15:48 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=15383 Rik Ferguson, „Director Security Research & Communication EMEA“ bei TREND MICRO kommentiert einen Kriminalfall aus Belgien
[datensicherheit.de, 29.07.2011] Online- und Offline-Verbrechen fänden zueinander. Dies klinge fast romantisch, sei in Wahrheit aber erschreckend – und leider wahr, so Rik Ferguson, „Director Security Research & Communication EMEA“ beim IT-Sicherheitsanbieter TREND MICRO.
Ferguson konzentriert sich auf die Erforschung neuer Bedrohungen, besonders im Social-Networking-Bereich. Gleichzeitig ist er mit seinen mehr als 17 Jahre Erfahrung in der IT-Sicherheit Sprecher des Unternehmens für die EMEA-Region sowie Autor des Blogs „CounterMeasures: Security, Privacy & Trust“. In einem aktuellen Kommentar nimmt er Stellung zu einem Vorfall in Belgien, der die gegenseitige Durchdringung von virtueller und realer Welt exemplarisch aufzeigt:
Bekanntschaften über facebook zu knüpfen sei ja heute nichts Besonderes mehr. In Belgien sei aber nun der Manager eines Supermarkts dieser Art von Beziehungsanbahnung zum Opfer gefallen – statt eines trauten Stelldicheins habe ihn eine Bande erwartet, um mit den ihm geraubten Schlüsseln den Safe eines Supermarktes auszurauben.
Soziale Netzwerke seien eine wunderbare Sache, um Freundschaften zu pflegen. Leider verführten die Online-Welt und ihre vermeintliche Anonymität indes zu einem leichtsinnigen Umgang mit persönlichen Informationen und Bekanntschaften. Während die Einen praktisch ihr ganzes Leben in ihren Profilen preisgäben, missbrauchten die Kriminellen die öffentlich zugänglichen Angaben für ihre Machenschaften. Statt mit einer Räubermaske hätten sie sich in diesem Fall mit einem gefälschten facebook-Profil getarnt. Was dann passierte, lese sich laut Ferguson wie das „Drehbuch eines Vorabendkrimis“, denn quasi als junge Frau „verkleidet“ sei der Kontakt zu dem Manager mit Erfolg gesucht worden.
Schon nach kurzer Zeit sei es dann zu einer Verabredung zu einem Abendessen gekommen. Am vereinbarten Treffpunkt sei der Manager jedoch nicht mit Zuneigung überhäuft, sondern überfallen worden. Einer der Räuber habe dem Gefesselten die Schlüssel zur Wohnung abgenommen, um sich dort die Schlüssel zum Supermarkt anzueignen. Derweil habe ein Komplize den Wehrlosen bewacht, und kurze Zeit später sei der Supermarktsafe durch den dritte Gangster leergeräumt worden.
Ferguson sieht die Moral dieser Geschichte in der erschreckenden Erkenntnis, dass Soziale Netzwerke die Welt auf den Kopf zu stellen scheinen, denn ausgerechnet in der Online-Welt, wo das Gegenüber einen nur das sehen lassen kann, was er oder sie sehen lassen will, herrscht offensichtlich eine Gutgläubigkeit vor, die wir in der realen Welt so nicht walten lassen würden. Doch auch für die Gangster scheinen die Grenzen zwischen Online- und Offline-Welt zu zerfließen – zumindest in diesem Fall –, denn zwei der Räuber sind auf ihrem Beutezug ohne Maske gefilmt worden. Die belgische Polizei hat jedenfalls die Videos von den beiden gefilmten mutmaßlichen Kriminellen veröffentlicht und nimmt sachdienliche Hinweise entgegen – per Telefon oder Online-Formular…

Weitere Informationen zum Thema:

CounterMeasures, 29.07.2011
The Facebook kidnap & robbery / Article by Rik Ferguson

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Die eigenen Daten schützen: Bürger müssen sensibilisiert und aktiviert werden https://www.datensicherheit.de/die-eigenen-daten-schuetzen-buerger-muessen-sensibilisiert-und-aktiviert-werden https://www.datensicherheit.de/die-eigenen-daten-schuetzen-buerger-muessen-sensibilisiert-und-aktiviert-werden#respond Tue, 13 Oct 2009 15:49:38 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=7573 Jeder muss zum Datenschützer in eigener Sache werden

[datensicherheit.de, 13.10.2009] 2009 ist für den Datenschutz in vielfältiger Weise ein besonderes Jahr – so wird etwa die moderne Kryptographie 60 Jahre alt. Und gerade heute ist sie wichtiger denn je. In Deutschland ist die Debatte über Datenschutz nun auch hitziger als jemals zuvor, denn sie erreicht die Bürger in ihrer alltäglichen Erfahrungswelt. Während sich immer mehr Bürger der Gefahr durch Datenverbreitung bewusst werden, fordern auch die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern eine komplette Revision des Datenschutzrechts.
In einer Zeit, in der es statt Briefen nur noch E-Mail und SMS gibt, statt eines Fotobuchs ein Flickr-Account und statt einer Visitenkarte ein XING-Profil, wollen die Menschen um die Sicherheit ihrer Daten wissen. Die Bundestagswahl im September 2009 hat die Wichtigkeit des Datenschutzes unterstrichen. Wegen der zunehmenden Sensibilisierung der Bürger diesem Thema gegenüber, haben auch die Parteien den Datenschutz in ihre Wahlkampfprogramme aufgenommen. Mit Informationen muss vernünftig umgegangen werden und der Bürger muss das Gefühl haben, Herr über seine eigenen Daten zu sein. Der Augenblick für eine Debatte ist durchaus passend, so findet das Thema Datenschutz auch in den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen der Union und der FDP Platz. Fragen zur Online-Durchsuchung müssen genauso geklärt werden, wie die Problematik der Vorratsdatenspeicherung. Die Forderungen gehen dahin, diese Möglichkeiten gänzlich abzuschaffen. Das Bundeskriminalamt (BKA) soll nicht einfach auf Festplatten der Bürger zugreifen dürfen. Die Menschen haben Angst vor dem „Gläsernen Bundesbürger“.
Die Unzulänglichkeiten des Datenschutzgesetzes sind also gravierend. Zwar wurde das Gesetz immer wieder punktuell aktualisiert, im Kern stammt es aber aus den 1970er Jahren. Damals machte sich sicherlich niemand Gedanken über die Sicherheit von Online-Übertragungen, Online-Banking, elektronisch gespeicherten Daten in Krankenhäusern oder Ähnlichem.
Vor 30 Jahren konnte wohl noch niemand absehen, wie sich die Technik entwickeln würde. Die heutige Vernetzung ist schier grenzenlos. Angefangen bei E-Mail über diverse Instant-Messaging-Programme bis hin zu den Social Networks, deren Beliebtheit in den letzten Jahren explosionsartig gestiegen ist. Niemand ist mehr allein und jeder sieht alles. Das hat bisweilen auch negative Konsequenzen. Wenn beispielsweise Personalchefs potenzielle Bewerber nach einer kurzen StudiVZ-Recherche aufgrund peinlicher Partyfotos kurzerhand ablehnen. Auch hier macht sich der lasche Umgang mit dem Datenschutz bemerkbar.
Die Bundesregierung ist jedoch nicht als einzige in die Pflicht zu nehmen, behutsam mit den Daten ihrer Bürger umzugehen. Jeder einzelne ist aufgefordert, sich um seine eigenen Daten zu kümmern. Facebook, Flickr und Twitter sind schön und gut, doch jeder Mensch sollte sich klar machen: Wenn etwas einmal im Web steht, kann man es in den wenigsten Fällen wieder entfernen. Es sollte also jeder zu seinem eigenen Datenschützer werden! Dazu muss man nicht einmal IT-Profi sein. Oft sind die offensichtlichsten Lösungen die besten. Warum sollen meine Partyfotos denn durch alle Social Networks geistern, wenn man sie auch offline in einem schicken Fotobuch viel bequemer auf dem Sofa genießen kann? Warum bei Twitter Klatsch und Tratsch verbreiten, wo es jeder nachlesen und einem vorhalten kann, wenn man es auch in einem Café erledigen kann?
Natürlich muss das Datenschutzgesetz aktualisiert werden, und Mechanismen zur Verschlüsselung brisanter Daten, wie Patientenakten oder Kontodaten, müssen zweifellos immer weiter entwickelt werden. Jedoch liegt, im gewissen Rahmen, die Lösung vieler Online-Probleme vielleicht in der Offline-Welt.

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