PKS – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Thu, 31 Jul 2025 20:17:38 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.16 Wirtschaftskriminalität: BKA meldet steigende Fallzahlen und hohe finanzielle Schäden https://www.datensicherheit.de/wirtschaftskriminalitaet-bka-meldung-zunahme-fallzahlen-2024 https://www.datensicherheit.de/wirtschaftskriminalitaet-bka-meldung-zunahme-fallzahlen-2024#respond Mon, 04 Aug 2025 22:17:22 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=49475 Bundeskriminalamt (BKA) hat „Bundeslagebild 2024“ zu Wirtschaftsdelikten veröffentlicht

[datensicherheit.de, 05.08.2025] Laut einer aktuellen Mitteilung des Bundeskriminalamts (BKA) sind die polizeilich erfassten Fälle von Wirtschaftskriminalität im Jahr 2024 deutlich angestiegen. Insgesamt seien 61.358 Wirtschaftsdelikte registriert worden, was einer Zunahme von 57,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Die Aufklärungsquote habe mit 88,9 Prozent erneut gesteigert werden können (2023: 85,2%) und liege weiterhin deutlich über der Gesamtaufklärungsquote aller erfassten Straftaten von 58 Prozent in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).

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Abbildung: BKA

BKA-Lagebild 2024 zur Wirtschaftskriminalität erschienen

Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen laut BKA Kriminalitätsphänomen mit gesamtgesellschaftlicher Relevanz

Der Fallzahlenanstieg sei maßgeblich auf eine deutliche Zunahme erfasster Fälle von Wirtschaftskriminalität bei Betrug (39.207 Fälle; +116,7%) und Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen (20.553 Fälle; +847,6%) zurückzuführen. Grund hierfür sei ein umfangreiches Ermittlungsverfahren in Schleswig-Holstein gewesen, welches beide Phänomenbereiche betroffen habe.

  • Insbesondere der Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen stelle ein Kriminalitätsphänomen mit gesamtgesellschaftlicher Relevanz sowie hoher Sozialschädlichkeit dar und verursache massive finanzielle Schäden.

Zudem zeigten sich vermehrt Bandenstrukturen bis hin zu Organisierter Kriminalität (OK), begleitet von Geldwäsche und Steuerdelikten. Die demographische Entwicklung in Deutschland, eine tendenziell älter werdende Gesellschaft sowie stetig steigende Gesundheitskosten würden dieses Kriminalitätsphänomen perspektivisch weiter begünstigen.

Zunehmende Komplexität der Ermittlungsverfahren im Bereich Wirtschaftskriminalität für BKA und andere Ermittlungsbehörden große Herausforderung

„Insgesamt entstehen durch Wirtschaftskriminalität in Deutschland immense finanzielle Schäden. Im Jahr 2024 betrug die Schadenssumme 2,76 Milliarden Euro (2023: 2,68 Milliarden Euro; +2,9%).“ Wirtschaftsdelikte seien damit für mehr als ein Drittel des in der PKS ausgewiesenen Gesamtschadens verantwortlich, obwohl ihr Anteil an der Gesamtheit der in der PKS erfassten Straftaten nur rund ein Prozent betragen habe.

  • Für die Strafverfolgungsbehörden stellten die zunehmende Komplexität der Ermittlungsverfahren im Bereich Wirtschaftskriminalität und damit verbundene zeitintensive Ermittlungen eine Herausforderung dar. Trotz der komplexen Strukturen unterstreiche die hohe Aufklärungsquote die erfolgreiche und zielgerichtete Arbeit der Ermittlungsbehörden.

Sie zeige zugleich, dass viele dieser Delikte aufgrund von Anzeigen bekannt würden und die Mitwirkung der Betroffenen – insbesondere durch die Nennung möglicher Tatverdächtiger – maßgeblich zur Aufklärung beitrage. Eine konsequente Anzeige-Erstattung bleibe daher ein wesentlicher Faktor, um wirtschaftskriminelle Strukturen sichtbar zu machen und Straftaten erfolgreich zu verfolgen.

Weitere Informationen zum Thema:

Bundeskriminalamt
Der gesetzliche Auftrag / Wie bei jeder Behörde ergeben sich Zuständigkeiten und Befugnisse des Bundeskriminalamtes aus gesetzlichen Regelungen. Der Auftrag des BKA ist im Grundgesetz und im Gesetz über das Bundeskriminalamt beschrieben.

Bundeskriminalamt
Lagebilder und Jahresberichte / Das BKA veröffentlicht regelmäßig Bundeslagebilder, Lagebilder und Jahresberichte sowie anlassbezogene Berichte zu verschiedenen Deliktsbereichen

Bundeskriminalamt
Bundeslagebilder Wirtschaftskriminalität / Das Bundeslagebild stellt die aktuellen kriminalpolizeilichen Erkenntnisse zur Lage, Zahlen, Daten und Fakten zur Wirtschaftskriminalität bzw. Erkenntnissen aus Ermittlungsverfahren, der Aufklärungsquote und Informationen zu bedeutenden Phänomenen dar.

Bundeskriminalamt, 31.07.2025
Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität 2024

Bundeskriminalamt
Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) / Die PKS für die Bundesrepublik Deutschland wird vom BKA auf der Grundlage der von den 16 Landeskriminalämtern gelieferten Landesdaten erstellt

datensicherheit.de, 24.07.2025
Abrechnungsbetrug und Korruption: KKH verzeichnet Rekordschaden für 2024 / KKH-Chefermittler Emil Penkov sieht in KI-Nutzung zukunftsweisenden Schlüssel für die Ermittlungsarbeit

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Bundeslagebild Cybercrime 2021: BKA verzeichnet neuen Höchstwert bei Cyber-Straftaten https://www.datensicherheit.de/bundeslagebild-cybercrime-2021-bka-verzeichnet-neuen-hoechstwert-bei-cyber-straftaten https://www.datensicherheit.de/bundeslagebild-cybercrime-2021-bka-verzeichnet-neuen-hoechstwert-bei-cyber-straftaten#respond Mon, 09 May 2022 20:44:29 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=41746 BKA meldet Anstieg um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr

[datensicherheit.de, 09.05.2022] Laut einer aktuellen Meldung des Bundeskriminalamtes (BKA) im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Bundeslagebilds „Cybercrime 2021“ am 9. Mai 2022 hat die Anzahl erfasster Cyber-Straftaten im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert erreicht. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnete demnach im sogenannten Phänomenbereich Cybercrime 146.363 Delikte – dies bedeutet laut BKA einen Anstieg um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr (2020).

BKA sieht fortschreitende Verlagerung der Kriminalität in den Digitalen Raum

Der bereits in den vergangenen Jahren festgestellte Bedeutungszuwachs der Cyber-Kriminalität setze sich damit fort. Die Entwicklung sei Ausdruck der fortschreitenden Verlagerung von Kriminalität in den Digitalen Raum. Insbesondere die zunehmende Verzahnung internationaler Lieferketten sowie die weiter beschleunigte Digitalisierung, u.a. auch durch die „Corona-Pandemie“, schaffe eine Vielzahl neuer Tatgelegenheiten für Cyber-Kriminelle.

Die Aufklärungsquote habe mit 29,3 Prozent weiterhin auf einem niedrigen Niveau gelegen. Gründe hierfür seien unter anderem die verstärkte Anonymisierung im Netz sowie die komplexe Ermittlung von vielfach im Ausland befindlichen Tätern. Der „Phänomenbereich Cybercrime“ sei zudem weiterhin von einem überdurchschnittlich großen „Dunkelfeld“ geprägt, da Straftaten sehr häufig nicht angezeigt würden.

BKA warnt vor hoher Bandbreite politisch motivierter Cyber-Angriffe

„Insbesondere der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und dabei eingesetzte hybride Angriffsformen sowie Aktivitäten beteiligter Cyber-Akteure zeigen die hohe Bandbreite von Cyber-Angriffen auf, die auch über die unmittelbaren Konfliktparteien hinaus Wirkung entfalten können“, so das BKA. Diese Entwicklungen hätten das Potenzial, als weiterer Katalysator für „Cybercrime“ zu dienen.

„Cybercrime“ gehöre weiter zu den Phänomenbereichen mit dem höchsten Schadenspotenzial in Deutschland. Die durch den Branchenverband Bitkom e.V. errechneten „Cybercrime“-Schäden in Deutschland beliefen sich laut dem „Wirtschaftsschutzbericht 2021“ auf 223,5 Milliarden Euro jährlich und seien damit mehr als doppelt so hoch wie noch 2019. Alleine im Bereich Ransomware habe sich der jährliche Schaden mit 24,3 Milliarden Euro seit der letzten Befragung fast verfünffacht.

Ransomware-Bedrohungspotenzial laut BKA im Jahr 2021 nochmals deutlich angestiegen

„Das ,Bundeslagebild‘ zeigt, dass die Bedrohungslage durch ,Cybercrime‘ weiterhin sehr hoch ist. Neben den rein monetären Schäden beeinträchtigten Ransomware-Angriffe auf Unternehmen, Kritische Infrastrukturen und die öffentliche Verwaltung oder ganze Lieferketten auch die Funktionsfähigkeit des Gemeinwesens im In- und Ausland“, erläutert BKA-Vizepräsidentin Martina Link. Insbesondere im Bereich Ransomware sei damit das Bedrohungspotenzial im Jahr 2021 nochmals deutlich angestiegen.

„Auch bei DDoS-Angriffen war im Jahr 2021 erneut ein qualitativer und quantitativer Zuwachs zu verzeichnen.“ Insbesondere ihre Komplexität nehme weiter zu. DDoS ziele darauf ab, Webpräsenzen, Server sowie Netzwerke zu überlasten und so eine Nichterreichbarkeit der Dienste herbeizuführen. Von dieser Art von Cyber-Angriffen seien eine Vielzahl verschiedener Branchen betroffen: „Neben Finanzdienstleistern, Hosting-Anbietern, Lern- und Impfportalen standen im letzten Jahr auch öffentliche Einrichtungen und – primär in der Vorweihnachtszeit – der E-Commerce im Fokus.“

BKA und Landespolizeien stehen betroffenen Unternehmen und Einrichtungen mit umfassender Expertise zur Verfügung

Das Jahr 2021 habe insofern erneut die zunehmende Anpassungsfähigkeit von Akteuren des „Cybercrime“ verdeutlicht. Diese agierten mit zunehmender Professionalität und hochgradig arbeitsteilig nach dem „Crime-as-a-Service“-Modell. Dennoch seien den Ermittlungsbehörden auch im vergangenen Jahr regelmäßig bedeutende Schläge gegen die Kriminalität im Cyber-Raum gelungen. Prominente Beispiele seien der „Takedown“ der „Emotet“-Infrastruktur, des VPN-Dienstleisters „vpnlab.net“ oder auch des bedeutenden Darknet-Marktplatzes „Hydra Market“.

Durch die frühzeitige Erstattung einer Strafanzeige sei es den Strafverfolgungsbehörden möglich, schnelle und effektive Maßnahmen gegen kriminelle Cyber-Gruppierungen zu treffen. „Mit spezialisierten Dienststellen und 24/7-Bereitschaften stehen das Bundeskriminalamt und die Landespolizeien betroffenen Unternehmen und Einrichtungen jederzeit und mit umfassender Expertise zur Verfügung.“

BKA spricht sich für vertrauensvolle Kooperation zwischen Strafverfolgungsbehörden und privaten Unternehmen aus

Eine enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen Strafverfolgungsbehörden und privaten Unternehmen – auch im Vorfeld eines tatsächlichen Angriffes – sei ein klarer Erfolgsfaktor für effektive Maßnahmen zur Eindämmung der „Cybercrime“.

„Letztendlich kann die Bekämpfung von ,Cybercrime‘ nur gemeinsam gelingen: im Dreiklang von gefahrenabwehrenden und repressiven Maßnahmen, präventiven IT-Sicherheitsvorkehrungen und einer ausreichenden Sensibilisierung von Bürgern und Unternehmen hinsichtlich der Gefahren bzw. Eintrittsvektoren durch ,Cybercrime‘“, so Link abschließend.

Weitere Informationen zum Thema:

Bundeskriminalamt
Bundeslagebild Cybercrime

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Mehr als ein Drittel der deutschen Internetnutzer im ersten Quartal attackiert https://www.datensicherheit.de/mehr-drittel-deutschen-internetnutzer-ersten-quartal-attackiert https://www.datensicherheit.de/mehr-drittel-deutschen-internetnutzer-ersten-quartal-attackiert#respond Thu, 16 May 2013 15:27:33 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=21875 Kaspersky Lab gibt in Ergänzung zur aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) Zahlen zur Bedrohungssituation in Deutschland bekannt

[datensicherheit.de, 16.05.2013] Zahlen von Kaspersky Lab [1] belegen, dass mehr als ein Drittel der deutschen Internetnutzer im ersten Quartal dieses Jahres mit Internetbedrohungen zu kämpfen hatten. Für den Zeitraum Januar bis März 2013 konnten die Kaspersky-Produkte 55.258.921 Angriffe aus dem Internet auf deutsche Anwender abwehren. Daraus resultiert, dass im ersten Quartal dieses Jahres 36,6 Prozent der deutschen Kaspersky-Kunden aus dem Web attackiert wurden. Dabei schneidet Deutschland im weltweiten Vergleich noch gut ab und belegt den 23. Platz, wenn es um das Gefahrenpotential beim Surfen im Internet geht.

Auch die Zahlen der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) [2] und dem darin vermeldeten Rekordwert von Cyberkriminalität verheißen nichts Gutes für die deutschen Internetnutzer. Laut der aktuellen PKS gab es in 2012 in Deutschland 63.959 Fälle im Bereich Cyberkriminalität. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2011 einer Steigerung von 7,5 Prozent.

„Insbesondere Exploit-Kits machten den deutschen Internetnutzern 2012 zu schaffen“, resümiert Christian Funk, Senior Virus Analyst bei Kaspersky Lab, die Gefahrensituation im vergangenen Jahr. „Damit lassen sich Software-Sicherheitslücken im Computer zielgenau und ohne Zutun des Anwenders ausnutzen. In Kombination mit verfeinerten Social-Engineering-Techniken war das Jahr 2012 daher kein Leichtes für Internetnutzer. Ausgefeilte Web-Attacken werden Anwendern auch in naher
Zukunft zu schaffen machen.“

Weitere Informationen zum Thema:

Der offizielle deutsche Kaspersky Blog, 17.04.2013
Frühjahrsputz für Ihren Computer

[1] Die Analyse von Kaspersky Lab basiert auf anonymen Daten, die aus dem cloudbasierten Kaspersky Security Network (KSN) gewonnen wurden.
Ausführliche Informationen über das KSN sind in einem Whitepaper aufgeführt.
[2] Unter Cyberkriminalität erfassen die Statistiker der PKS unter anderem Delikte, bei denen Daten ausgespäht und abgefangen werden oder mit einer Schadsoftware Daten verändert oder Computer beschädigt werden.

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