Preisverleihung – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Thu, 29 May 2025 12:48:40 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.15 „Neuroprivacy“ im Fokus: Mentale Privatsphäre bedroht https://www.datensicherheit.de/neuroprivacy-fokus-mental-privatsphaere https://www.datensicherheit.de/neuroprivacy-fokus-mental-privatsphaere#respond Wed, 28 May 2025 22:45:25 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=48032 Zwei Forscherinnen der Universität Paderborn wurden für ihre Studie „Privacy in the Age of Neurotechnology: Investigating Public Attitudes towards Brain Data Collection and Use“ ausgezeichnet

[datensicherheit.de, 29.05.2025] Zwei Forscherinnen der Universität Paderborn wurden für ihre Studie „Privacy in the Age of Neurotechnology: Investigating Public Attitudes towards Brain Data Collection and Use“ in Madrid mit einem internationalen Datenschutz-Preis, dem „Emilio Aced“-Forschungspreis, ausgezeichnet. Neurotechnologische Anwendungen sammeln und analysieren sensible Hirndaten. Die Neurotechnologie beschränke sich dabei mittlerweile nicht mehr nur auf die Medizin, sondern werde auch in Bereichen wie Unterhaltung oder Fitness eingesetzt. Mit dieser Entwicklung wachsen jedoch offensichtlich auch die datenschutzrechtlichen Herausforderungen.

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Foto: Universität Paderborn

Doktorandin Emiram Kablo (l.) und Prof. Dr. Patricia Arias Cabarcos (r.) von der Universität Paderborn wurden von Dr. Francisco Pérez Bes, Stellvertreter des Präsidenten der AEPD, in Madrid mit dem „Emilio Aced“-Forschungspreis ausgezeichnet

Erste nutzerorientierte Studie zum Thema „Neuroprivacy“ erstellt

Prof. Dr. Patricia Arias Cabarcos und Doktorandin Emiram Kablo von der Arbeitsgruppe „IT-Sicherheit“ der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn haben in der ersten nutzerorientierten Studie zum Thema „Neuroprivacy“ die Erwartungen und Bedenken der Menschen in Bezug auf die Privatsphäre von Hirndaten untersucht.

Dafür wurden die Wissenschaftlerinnen im April 2025 in Madrid mit dem renommierten Forschungspreis „Emilio Aced“ der spanischen Datenschutzbehörde Agencia Española de Protección de Datos (AEPD) ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Datenschutzes und ist mit 1.500 Euro dotiert.

Akzeptanz neurotechnologischer Datenerfassung stark vom Verwendungszweck abhängig

Ausgezeichnet wurde die Publikation „Privacy in the Age of Neurotechnology: Investigating Public Attitudes towards Brain Data Collection and Use“, welche auf der jährlichen Konferenz „ACM Conference on Computer and Communications Security“ (CCS) veröffentlicht wurde. Mit dieser Studie untersuchten Cabarcos und Kablo die Bedingungen, unter denen Nutzer bereit sind, ihre Gehirnaktivitäten zu teilen.

Das Ergebnis: Besonders große Bedenken hätten die Teilnehmer in der gewerblichen Nutzung neurologischer Daten. „Viele von ihnen fürchten sich um den Verlust ihrer mentalen Privatsphäre“, so Cabarcos. Auch staatliche Stellen, Soziale Medien und Arbeitgeber stießen auf geringe Akzeptanz der Nutzer. Größeres Vertrauen bestehe dagegen in Medizin und Forschung. „Transparenz und das Einholen einer informierten Zustimmung sind die Schlüsselfaktoren für eine Akzeptanz der Neurotechnologie“, betont Kablo.

Erkenntnisse könnten helfen, Lücken in der „Neuroprivacy“-Praxis zu identifizieren

Diese Ergebnisse zeigten deutlich, dass klare Regeln und Schutzmechanismen für Hirndaten benötigt würden, bevor die Technologie massenhaft im Alltag eingesetzt wird. „Unsere Erkenntnisse können als Grundlage dienen, Lücken in der derzeitigen ,Neuroprivacy’-Praxis zu identifizieren“, kommentiert Cabarcos.

Abschließend unterstreicht sie: „Wir wollen Organisationen, Entwickler, politische Entscheidungsträger, Forscher und Datenschutzbeauftragte dabei unterstützen, einen Beitrag zur datenschutzgerechten Weiterentwicklung von Neurotechnologien zu leisten.“

Weitere Informationen zum Thema:

Universität Paderborn, Emiram Kablo & Patricia Arias-Cabarcos, 2023
Privacy in the Age of Neurotechnology: Investigating Public Attitudes towards Brain Data Collection and Use

datensicherheit.de, 10.11.2010
Neurostimulator-Behandlung von chronischem Tinnitus zeigt Erfolge / Bei 71 Prozent der Patienten nach drei Monaten eine Verbesserung des Tinnitus-Schweregrads um mindestens eine Stufe

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Verleihung der BigBrotherAwards in der Schweiz https://www.datensicherheit.de/verleihung-bigbrotherawards-schweiz https://www.datensicherheit.de/verleihung-bigbrotherawards-schweiz#respond Wed, 28 Aug 2019 20:40:01 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=34388 29. August 2019 um 19.00 Uhr in der Universität Zürich

[datensicherheit.de, 28.08.2019] Der Digitalcourage e.V. meldet, dass am 29. August 2019 mehrere Organisationen die „BigBrotherAwards“ in der Schweiz verleihen. Die Keynote hält demnach padeluun, Gründungsvorstand von Digitalcourage. Es sollen drei Negativ-Preise an politische und staatliche Akteure und Unternehmen vergeben werden: Der Publikumspreis, der Preis „Private-Public-Partnership“ und der Preis „Staat“.

Gesprächsangebot an Datenkraken

Die „BigBrotherAwards“ in der Schweiz verleihen laut Digitalcourage der Chaos Computer Club Schweiz, Digitale Gesellschaft, p≡p Stiftung und Stiftung für Konsumentenschutz am Freitag, dem 29. August um 19.00 Uhr in der Universität Zürich. Die Jury verstehe diese Preise als „Gesprächsangebot an Datenkraken“, um sie zum Umdenken zu bewegen.

Erste Verleihung fand 1999 in Großbritannien statt

Die „BigBrotherAwards“ seien international: Die erste Verleihung in Großbritannien sei 1999 von Simon Davies organisiert worden; in Deutschland verleihe Digitalcourage gemeinsam mit anderen Organisationen seit 2000 jährlich die „BigBrotherAwards“ an Unternehmen, Behörden und Politiker. Nach zehnjähriger Pause würden 2019 erstmals wieder „BigBrotherAwards“ in der Schweiz verliehen.

Weitere Informationen zum Thema:

BIGBROTHERAWARDS.ch
Big Brother Awards Schweiz – 29. August 2019!

datensicherheit.de, 11.05.2019
BigBrotherAwards 2019 am Pfingstsamstag im Theater Bielefeld

datensicherheit.de, 21.04.2018
BigBrotherAwards 2018 im Stadttheater Bielefeld verliehen

datensicherheit.de, 20.03.2017
BigBrotherAwards 2017: Verleihung am 5. Mai 2017 in Bielefeld

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4. Dresden-Preis für Stanislaw Petrow: Computermeldung als Fehlalarm klassifiziert und die Welt gerettet https://www.datensicherheit.de/4-dresden-preis-fuer-stanislaw-petrow-computermeldung-fehlalarm-klassifiziert-welt-gerettet https://www.datensicherheit.de/4-dresden-preis-fuer-stanislaw-petrow-computermeldung-fehlalarm-klassifiziert-welt-gerettet#respond Mon, 18 Feb 2013 16:58:07 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=21375 Überfällige Würdigung für einen Ingenieur mit Mut, Herz und Verstand

[datensicherheit.de, 18.02.2013] Es hätten fünf Interkontinentalraketen des Typs „Minuteman III“, vielleicht sogar mit jeweils drei nuklearen Sprengköpfen ausgestattet, sein können – gen Sowjetunion gestartet von der „Malmstrom Air Force Base“ im US-Staat Montana… Am frühen Morgen des 26. September 1983 folgte der sowjetische Offizier Stanislaw Petrow zum Glück für die ganze Menschheit seiner Intuition und meldete seinem Vorgesetzten Fehlalarme.
Zeit und Ort hätten wohl kaum passender gewählt sein können – am 17. Februar 2013 wurde mit einem Festakt in Dresden der Mann ausgezeichnet, der im Heißen Herbst 1983 durch seine Bewertung einer Computermeldung im Interesse der gesamten Menschheit den mit Nuklearwaffen geführten Dritten Weltkrieg maßgeblich zu verhindern half.

Foto: Robert Pinnow, Berlin

Foto: Robert Pinnow, Berlin

Verleihung des „4. Dresden-Preises für Konflikt- und Gewaltprävention“ am 17. Februar 2013 in der Semperoper

Die in der Nacht des 13. Februar 1945 bei den Luftangriffen stark zerstörte, erst am 13. Februar 1985 wieder in Betrieb genommene Semperoper konnte sich nun zur Verleihung des „4. Dresden-Preises für Konflikt- und Gewaltprävention an Stanislaw Petrow“ eines regen Interesses, u.a. auch von zahlreichen Repräsentanten der Bundeswehr, erfreuen.

Foto: Leandra Pinnow, Berlin

Foto: Leandra Pinnow, Berlin

Vielleicht kein Held, aber wohl ein Vorbild: Stanislaw Petrow

Der Mensch und nicht ein Computer muss Verantwortung übernehmen!

Der ehemalige Bundesinnenminister Gerhart Baum, 1932 in Dresden geboren, betonte in seiner Einleitung, dass er sich noch gut an die schrecklichen Tage vor 68 Jahren erinnern könne – er sprach von „Glück“, dass er sich heute im Alter von 80 Jahren in einem freien Land des Wiederaufbaus seiner Geburtsstadt erfreuen könne.
Baum erinnerte an den bereits 2010 mit dem Dresden-Preis ausgezeichneten ehemaligen sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow; dieser hatte 1986 einen Plan zur Abschaffung aller Atomwaffen bis zum Jahr 2000 vorgelegt und sich zu einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Ronald Reagan in der isländischen Hauptstadt Reykjavík getroffen. Der mutmaßlich jüngste Kernwaffentest in Nordkorea zeige indes, dass die nukleare Bedrohung der Menschheit weiter bestehe und wir heute eben nicht in einer sicheren Welt lebten. Baum appellierte daran, weltweit die atomare Abrüstung anzugehen und zunächst für eine Nichtverbreitung von Kernwaffen Sorge zu tragen. Nicht ein Computer, sondern der Mensch müsse Verantwortung übernehmen, so Baums Mahnung.

ZDF-Dokumentarfilm „Die Bombe“ zeigt Dramatik der heutigen Bedrohung

Um den Anwesenden deutlich zu machen, dass auch noch heute die Erkenntnis Gültigkeit hat, dass mit der Einführung von Nuklearwaffen „Tore zur Hölle“ gebaut wurden, gab es einen Ausschnitt des ZDF-Dokumentarfilms Die Bombe von Claus Kleber zu sehen.
Kleber hatte die „Malmstrom Air Force Base“ im US-Staat Montana besucht, die bis heute wie im Kalten Krieg Interkontinentalraketen mit nuklearen Sprengköpfen zum Abschuss bereithält. Die dortigen Soldaten in ihren Bunkern haben keine Entscheidungen zu fällen, sondern nur Entscheidungen zum Start auszuführen – sie müssten noch funktionieren, bevor sie sterben, so Klebers drastisches Fazit im Film.

Petrow zum Glück kein roboterhaftes „instrument of power“

In der Semperoper hob Kleber nun hervor, dass 1983 „gottlob“ in jener entscheidenden Nacht, als ein sowjetischer Überwachungssatellit Lichtreflexe, durch Wolken beeinflusste Sonnenstrahlen, detektierte und diese vom Computer als Raketenstarts eben auf jener „Malmstrom Air Force Base“ interpretiert wurden, mit Petrow ein ausgebildeter Ingenieur, ein Systemanalytiker mit Kenntnissen der Schwachstellen der Technik, und keine „militärische Maschine“ Dienst tat…
Es sei eine glückliche Fügung gewesen, denn Petrow habe einen Kollegen vertreten. Aber das Bedrohungsszenario sei auch heute noch da – und mit einsatzfähigen Kernwaffen auch die Möglichkeit für Irrtümer. Mag die Maschinerie der „Abschreckung“ im Kalten Krieg in der gegenseitigen Auslöschung bestanden haben, sei diese „Wahnsinn“, denn wer zuerst zuschlage, sterbe dann als zweiter. Diese „Wahnsinnsstrategie“ der ehemaligen Blockkonfrontation gelte noch immer und koste die Volkswirtschaften Milliarden. Petrow sei damals zum Glück kein reines, auf pure Funktionalität getrimmtes „instrument of power“ gewesen, sondern ein Mensch mit Hirn, Herz, Mut – und auch gesegnet mit russischer Volksweisheit. Seine richtige Einschätzung der Computermeldungen als Fehlalarme hätten die Welt gerettet.
Kleber erinnerte an die brisante Weltlage 1983, als US-Präsident Reagan das SDI-Projekt zur Raketenabwehr initiierte und die Sowjetunion als „Reich des Bösen“ (Evil Empire) stigmatisierte. Mit dem Abschuss des südkoreanischen Passagierflugzeugs am 1. September 1983 hatten sich die Spannungen zwischen den beiden Weltmächten USA und UdSSR zugespitzt – der damalige sowjetische Staatschef Juri Andropow habe gar mit einem Überraschungsangriff der USA gerechnet. Hätte Petrow der Interpretation des Computers zugestimmt, wäre Andropow die Entscheidung zugefallen – die Welt sei, so Kleber, bei Petrow offensichtlich in den „besseren Händen“ gewesen.
Zum Abschluss seiner Ausführungen wiederholte Kleber die erschreckende Erkenntnis, dass die Gefahren keineswegs vorüber seien – in der Filmdokumentation hatte der US-amerikanischer Politikwissenschaftler Henry Kissinger in einem Interview sogar gewarnt, dass die Einsatzwahrscheinlichkeit von Kernwaffen heute im Vergleich zum Kalten Krieg gestiegen sei. Daher gebe es die Initiative Global Zero, die sich der vollständigen nuklearen Abrüstung weltweit verpflichtet hat – angestrebt werde laut Kleber eine globale Sicherheitsarchitektur, die sicherstellen solle, dass dann auch konventionelle Kriege nicht wieder wahrscheinlicher werden.
Auf der Welt gebe es leider „nicht genügend Petrows“ – dieser sei nach seinem eigenen Selbstverständnis vielleicht kein Held, aber ganz bestimmt ein „großer Mann“. Diese Einschätzung Klebers wurde durch einen langen, stehenden Applaus vom Auditorium bestärkt.

Preisskulptur zeigt Kriegsschäden

Kristin Alschner, eine 25-jährige Studentin aus Dresden, unterstrich, dass sie zu der Generation gehöre, die Petrow vielleicht sogar „alles“ zu verdanken habe – jedes Jahr am 13. Februar werde ihr dies bewusst.
Petrow sei ein Vorbild für die junge Generation, denn er habe nicht zuerst an sich und die möglichen persönlichen Konsequenzen gedacht. Jeder könne seinen Teil dazu beitragen, dass die Welt friedlicher und toleranter werde, sagte Alschner und übergab Petrow eine Bronzefigur, die einer Figur am Dresdner Mozartbrunnen nachempfunden wurde – die Kriegsschäden an der heute im Dresdner Lapidarium ausgestellten Originalfigur sind auch an der Preisskulptur dargestellt.

Blutrotes Zeichen an der Wand: „Start“

Petrow zeigte sich gerührt und dankte für die „große Ehre“. An jenem dramatischen Tag, einem schönen Spätsommertag, habe es keine Vorzeichen gegeben. 140 Mann, davon 80 Offiziere, hätten seinem Kommando im Frühwarnzentrum bei Moskau unterstanden. Zunächst sei alles noch Routine gewesen – aber bei größter Sorgfalt, so Petrow.
Um 0.15 Uhr am 26. September 1983 aber habe plötzlich blutrot die Warnung „Start“ („CTAPT“) an der Wand gestanden. Obwohl wiederholt geübt, sei man geschockt gewesen, denn der Computer habe einen Raketenstart in den USA gemeldet – angeblich mit höchster Wahrscheinlichkeit. Es habe gar eine Panik der Mannschaft gedroht, weshalb er alle nachdrücklich auf ihre Gefechtspositionen befohlen habe. Der betreffende US-Stützpunkt habe sich in jenem Moment an der Tag-Nacht-Grenze befunden. Indes seien weder für den Satelliten noch für die Bodenstationen Fehlermeldungen zu verzeichnen gewesen. Er habe also diese Computermeldung bewerten müssen. Der berühmt-berüchtigte Rote Knopf sei aber gar nicht mehr angeschlossen gewesen, stellte Petrow klar, denn Wissenschaftler hätten festgestellt, dass einem Menschen allein die Entscheidung über den Start der eigenen Raketen nicht zuzumuten sei; man habe dem Computer die Entscheidung gemäß Checkliste anvertrauen wollen. Für ihn habe sich damals zunächst die Frage gestellt, ob es sich um eine Provokation der USA oder um eine Meuterei handeln könnte, was er schließlich seiner Erfahrung nach ausgeschlossen habe.
Petrow allein musste die Computermeldung bewerten – auf dem sich anschließenden Dienstweg sei keine Einholung einer Zweitmeinung vorgesehen gewesen. Mit einer 50/50-Überzeugung sei sein Fazit „Fehlalarm“ gewesen. Er habe weniger auf seinen Kopf als vielmehr auf seine Erfahrung und Intuition gesetzt. Doch kaum, dass er seinem Vorgesetzten telefonisch diese Einschätzung mitgeteilt hatte, er habe den Hörer noch in der Hand gehalten, sei die zweite Warnung lautstark eingegangen, die er wiederum als „Fehlalarm“ klassifiziert habe. Es sei ausgelaugt gewesen, sein Knie hätten gezittert; ihm sei heiß geworden. Dann habe, begleitet vom Sirenenklang, der Computer den Start von drei US-Raketen gemeldet.
Gemäß der gültigen – wenngleich damals schon zum Teil überholten – Doktrin habe man eigentlich einen Massenstart des Gegners erwartet und eben keine Einzelschüsse. Die veränderte Lage heute, machte Petrow warnend deutlich, würde allerdings eine andere Einschätzung als damals erfordern… 17 lange Minuten hätten sie damals auf eine Bestätigung bzw. auf Entwarnung der sowjetischen Bodenradarstationen warten müssen. Nachdem von diesen keine anfliegenden Raketen gemeldet wurden, habe er etwas Entspannung gefühlt und über Lautsprecher seiner Mannschaft Dank ausgesprochen. Im Zuge der sich anschließenden Untersuchung sei ihm der Vorwurf der unzureichenden Protokollierung des Vorfalls gemacht worden – in Echtzeit sei dies nun nicht möglich gewesen und nachträglich wäre es Urkundenfälschung gewesen. Der Vorfall sei dann als streng geheim klassifiziert worden. Erst zehn Jahre später sei ein Zeitungsartikel darüber erschienen und damit die Geheimhaltung durch seinen Vorgesetzten durchbrochen worden.

Weitere Informationen zum Thema:

Dresden
13februar.dresden.de

ZDFmediathek
Die Bombe,1. Teil

GLOBAL ZERO
A WORLD WITHOUT NUCLEAR WEAPONS

Berliner Partner, 02.02.2013
Atomkrieg verhindert: Verleihung des 4. Dresden-Preises an Stanislaw Petrow / Am 17. Februar 2013 in der Semperoper

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BigBrotherAwards: 11. Verleihungsgala am 1. April 2011 in Bielefeld https://www.datensicherheit.de/bigbrotherawards-11-verleihungsgala-am-1-april-2011-in-bielefeld https://www.datensicherheit.de/bigbrotherawards-11-verleihungsgala-am-1-april-2011-in-bielefeld#respond Tue, 01 Feb 2011 22:23:26 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=14526 „Ausgezeichnet“ werden Politiker, Firmen und Organisationen, die besonders unverantwortlich mit den Daten Anderer umgehen

[datensicherheit.de, 01.02.2011] Der FoeBuD e.V. sieht in den „BigBrotherAwards“ einen wesentlichen Grund dafür, dass heute Datenschutzskandale in Politik und Wirtschaft hohe Wellen schlagen – auch die Großdemonstrationen gegen Überwachungsgesetze seien unter anderem ein Verdienst dieser Preisverleihung:
Diese „Oscars für Datenkraken“werden im April 2011 bereits zum 11. Mal vergeben. „Ausgezeichnet“ werden Politiker, Firmen und Organisationen, die besonders unverantwortlich mit den Daten Anderer und dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung der Bürger umgehen.
Organisiert werden die „BigBrotherAwards“ vom FoeBuD e.V. – beteiligt sind außerdem der Chaos Computer Club, die Deutsche Vereinigung für Datenschutz, FIfF, Fitug, die Humanistische Union und die Internationale Liga für Menschenrechte. Die hochkarätig besetzte Jury sei gerade dabei, aus einer großen Menge interessanter Vorschläge nach entsprechenden Recherchen die Preisträger zu ermitteln.
Zur Verleihungsgala soll es neben den Preisreden Live-Musik und ein attraktives Rahmenprogramm geben.

Gala zur 11. Verleihung der BigBrotherAwards
Freitag, 01.04.2011, 18-20 Uhr
„Hechelei“ in Bielefeld

Weitere Informationen zum Thema:

BigBrotherAwards.de
Willkommen bei den deutschen BigBrotherAwards

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