Ross Brewer – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Mon, 01 Jul 2019 15:51:11 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.15 Finanzdienstleister: Cyber-Attacken haben erheblich zugenommen https://www.datensicherheit.de/finanzdienstleister-cyber-attacken-erheblich-zugenommen https://www.datensicherheit.de/finanzdienstleister-cyber-attacken-erheblich-zugenommen#respond Mon, 01 Jul 2019 15:41:59 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=33208 Cyber-Kriminelle ausnahmslos auf der Suche nach Daten

[datensicherheit.de, 01.07.2019] Von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM erhobene Zahlen offenbarten am 1. Juli 2019, dass im Jahr 2018 Finanzdienstleister der Financial Conduct Authority (FCA) 819 Cyber-Vorfälle gemeldet hätten – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 69 im Jahr 2017 gemeldeten Vorfällen. Nach Ansicht von RSM könnten die Zahlen weitaus höher sein.

Aufmerksamkeit auf die Hauptursache lenken!

„Während es einfach ist, sich in diesem Bericht auf die Anzahl der Cyber-Vorfälle zu konzentrieren, sollte die Aufmerksamkeit von Sicherheits- und Finanzdienstleistern auf die Hauptursache gelenkt werden:
Über ein Fünftel der Vorfälle wird durch einen Ausfall Dritter verursacht, d.h. es besteht eine Schwäche in der Lieferkette“, kommentiert Ross Brewer, „VP & MD EMEA“ bei LogRhythm.

Finanzdienstleister mit den breitesten und komplexesten Lieferketten

Cyber-Kriminelle seien ausnahmslos auf der Suche nach einer Sache: Daten! Die umfangreichsten und lukrativsten Datenbestände befänden sich in den größten Organisationen, zu denen Banken und Versicherer gehörten.
Aufgrund der Komplexität der Führung eines multinationalen Finanzdienstleisters verfügten diese Unternehmen „natürlich über die breitesten und komplexesten Lieferketten“. Von Drittanbietern bis hin zu White-Label-Kunden sei jede Verbindung mit einem anderen Unternehmen ein potenzieller Schwachpunkt, und Cyber-Kriminelle seien mehr als dazu bereit, dies auszunutzen.

Kein Allheilmittel – aber ständige Sorgfalt und akribischer Abläufe erforderlich

Brewer: „Die Best Buy-, Sears-, Kmart- und Delta-Verstöße des letzten Jahres wurden beispielsweise durch Sicherheitslücken in einer Drittanbieter-Chat-App verursacht.“
Es gebe kein Allheilmittel, um zu gewährleisten, „dass Ihre und die Netzwerke Ihrer Lieferanten auf unbestimmte Zeit sicher sind“. Es sei eine Frage ständiger Sorgfalt und akribischer Abläufe.

Lieferanten vertrauen und die von ihnen verwendeten Anwendungen überprüfen können

Finanzdienstleister müssten sicherstellen, dass sie ihren Lieferanten vertrauen und die von ihnen verwendeten Anwendungen überprüfen können. „Beispielsweise können Unternehmen Anwendungs-Whitelists erstellen, mit deren Hilfe sichergestellt werden kann, dass die Systeme neuer Lieferanten während des Beschaffungsprozesses in begründeten Zweifelsfällen als sicher eingestuft werden“, so Brewer.

Fast unvermeidlich, dass ein Verstoß eintritt

Dies seien Vorsichtsmaßnahmen, aber in der heutigen Bedrohungslandschaft sei es „fast unvermeidlich, dass ein Verstoß eintritt“. Es sei eine Herausforderung dies zu akzeptieren, aber Finanzdienstleister müssten dies erkennen und sich stattdessen darauf konzentrieren, Schäden zu mindern.
Brewers Empfehlung: „Ein guter erster Schritt ist es, sich auf die mittlere Erkennungszeit (MTTD) und die mittlere Antwortzeit (MTTR) als wichtige Metriken der Sicherheit zu konzentrieren. Das heißt, eine Bedrohung zu erkennen und sie anschließend früher im Cyberattack-Lebenszyklus herunterzufahren. Technologien wie SIEM (Security Information and Event Management) oder UEBA (User and Entity Behavior Analytics) automatisieren diese Prozesse zunehmend und sollten wichtige Komponenten der Sicherheitssuite eines Unternehmens sein.“

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 13.05.2019
Proofpoint-Studie: Finanzdienstleister beliebtes Ziel für Cyberkriminelle

datensicherheit.de, 03.05.2019
Citycomp-Vorfall unterstreicht Bedeutung des Menschen

datensicherheit.de, 26.10.2018
Cobalt Gang nimmt Banken und Finanzdienstleister mit simpler Angriffstaktik ins Visier

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DSGVO: Fast 60.000 Datenverstöße seit endgültigem Inkrafttreten https://www.datensicherheit.de/dsgvo-fast-60-000-datenverstoesse-seit-endgueltigem-inkrafttreten https://www.datensicherheit.de/dsgvo-fast-60-000-datenverstoesse-seit-endgueltigem-inkrafttreten#respond Sat, 09 Feb 2019 13:04:57 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=29984 Deutschland liegt laut „GDPR Data Breach“-Studie bei etwa 12.600 Vorfällen

[datensicherheit.de, 09.02.2019] LogRhythm kommentiert die aktuelle Meldung über fast 60.000 Datenverstöße seit Inkrafttreten der DSGVO. Die Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper hat Anfang Februar 2019 ihre „GDPR Data Breach“-Studie veröffentlicht, welche Details zu den gemeldeten Datenverstößen in der EU seit Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 aufführt – Deutschland liegt demnach bei etwa 12.600 Verstößen.

Nichts mehr unter den Teppich zu kehren…

„Dieser Bericht zeigt das Ausmaß der heutigen Bedrohungslandschaft auf. Tatsache ist, dass fast 60.000 Datenverstöße in acht Monaten extrem hoch klingen, das ist aber nicht unbedingt überraschend. Das, was die DSGVO bewirkt hat, ist, alle Datenschutzverletzungen an die Oberfläche zu bringen“, so Ross Brewer, „Vice President“ und „Managing Director EMEA“ bei LogRhythm.
Unternehmen könnten sie „nicht mehr unter den Teppich kehren“, in der Hoffnung, dass niemand davon erfahren wird – die Drohung einer Geldstrafe von 20 Millionen Euro oder vier Prozent des Jahresumsatzes sei „mehr als genug“ für Unternehmen, um aufmerksam zu werden.

Gemeldete Verstöße: Aufsichtsbehörden holen Rückstand auf

Brewer: „Worauf Unternehmen sich nicht zu sehr konzentrieren sollten, ist die Anzahl der verhängten Geldstrafen. Dem Bericht zufolge wurden nämlich seit der Umsetzung der Vorschriften weniger als 100 Strafen verhängt. Es zeigt sich jedoch auch, dass die Aufsichtsbehörden den Rückstand an gemeldeten Verstößen aufholen.“
Die Anzahl möge zwar niedrig erscheinen, sei aber „wahrscheinlich keine reelle Darstellung derjenigen Unternehmen, die noch gemaßregelt werden“. Da das „DSGVO-Jubiläum“ immer näher rückt, bestehe „eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Aufsichtsbehörden ihre volle Kraft entfalten werden, wenn sie bestehende und zukünftige Verstöße gesichtet haben“.

Warnung an Unternehmen vor Selbstgefälligkeit

„Wichtig ist, dass Unternehmen nicht selbstgefällig werden. Die Bestimmungen der DSGVO wurden zur Verbesserung des Datenschutzes durchgesetzt, und die Regulierungsbehörden kennen keine Skrupel, diejenigen zu sanktionieren, die sich nicht daran halten“, warnt Brewer.
Hacker wendeten immer raffiniertere Taktiken an und würden von Tag zu Tag hartnäckiger. Unternehmen müssten, wenn sie es nicht bereits tun, sicherstellen, dass sie vollständig vorbereitet sind. Nur durch die „Verwendung der richtigen Anbieter und die Investition in die richtige Technologie“, die effektiv mit der Bedrohungslandschaft Schritt halten kann, würden Unternehmen in der Lage sein, Bedrohungen so schnell wie möglich zu erkennen und abzumildern und den Ärger mit den Aufsichtsbehörden zu vermeiden.

Weitere Informationen zum Thema:

DLA PIPER, 05.02.2019
Over 59,000 personal data breaches reported across Europe since introduction of GDPR, according to DLA Piper survey

DLA PIPER, Februar 2019
Download the full DLA Piper GDPR data breach survey: February 2019

datensicherheit.de, 27.01.2019
13. Europäischer Datenschutztag: DSGVO gilt es besser zu machen

datensicherheit.de, 24.01.2019
Rekordstrafe für Google nach DSGVO-Verstoß: Warnung für andere Unternehmen

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Überlebensfrage: Abwehr von Cyber-Attacken auf kritische Infrastruktur https://www.datensicherheit.de/ueberlebensfrage-abwehr-cyber-attacken-kritische-infrastruktur https://www.datensicherheit.de/ueberlebensfrage-abwehr-cyber-attacken-kritische-infrastruktur#comments Sun, 24 Jun 2018 11:19:23 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=27678 Laut Umfrage „Monitor 2.0 IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen“ mehr als die Hälfte der Befragten aus KRITIS-Branchen Ziel von Cyber-Attacken gewesen

[datensicherheit.de, 24.06.2018] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor Kurzem davor gewarnt, dass deutsche Energieversorger das Ziel großangelegter Cyber-Angriffskampagnen sein könnten. Zwar lägen derzeit noch keine Hinweise auf erfolgreiche Hacker-Zugriffe vor, dennoch arbeitet das BSI nach eigenen Angaben intensiv an einer Vielzahl von Verdachtsfällen und rät daher zu nötigen Schutzmaßnahmen. „Kritische Infrastruktur (KRITIS) ist so grundlegend für das alltägliche Leben, dass sie oftmals als selbstverständlich angesehen wird. Doch ein erfolgreicher Angriff auf Anlagen, etwa auf einen Energieversorger, wäre fatal und könnte Millionen von Menschen betreffen“, kommentiert Ross Brewer, „Vice President“ und „Managing Director EMEA“ bei LogRhythm, diese BSI-Warnung.

KRITIS ist grundlegend für das alltägliche Leben…

Es sei „buchstäblich eine Frage von Leben und Tod, wenn es darum geht, ob diese und andere wichtige Dienste reibungslos betrieben werden“, so Brewer.
Erschreckende Ergebnisse der Umfrage „Monitor 2.0 IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen“ zeigten, dass mehr als die Hälfte der Befragten aus KRITIS-Branchen angegeben hätten, 2017 das Ziel von Cyber-Attacken gewesen zu sein. Des Weiteren schätze die Mehrheit der Studienteilnehmer die Bedrohungslage für den Wirtschaftsraum Deutschland als „hoch“ oder „sehr hoch“ ein.

Benutzer- und Entititätsverhaltensanalysen zur Erkennung ungewöhnlichen Verhaltens!

Die Warnung des BSI sowie dessen Forderung nach einem aktiveren Vorgehen bei Cyber-Attacken sei daher „mehr als begründet“. Deutsche Unternehmen müssten reagieren und ihre Schutzmaßnahmen auf den Prüfstand stellen.
Brewer: „Es ist wichtig zu wissen, wann und wo der Angriff stattfindet – und das am besten nicht mehrere Tage oder Wochen nach der Attacke, sondern so früh wie möglich.“ Nur so ließen sich Schäden minimieren. Intelligente Lösungen wie etwa Benutzer- und Entititätsverhaltensanalysen (UEBA) könnten dabei helfen, ungewöhnliches Verhalten aufzuspüren, automatisiert darauf zu reagieren und so die IT-Experten im Kampf gegen Cyber-Kriminalität zu unterstützen.

Ross Brewer

Foto: LogRhythm

Ross Brewer: Angriffe auf die KRITIS so früh wie möglich erkennen!

Sicherheitstechnologien als Teil eines Gesamtkonzeptes

Da es in KRITIS-Sektoren aufgrund von zahlreichen unterschiedlichen Systemen besonders schwierig sei, ein vollständiges Bild der Organisation zu erhalten, müssten Sicherheitstechnologien Teil eines Gesamtkonzeptes sein:
„Wichtig hierfür sind intelligentere, flexiblere und besser zugängliche IT-Sicherheitslösungen“, fordert Brewer, welche laufende Attacken schon in der Anfangsphase identifizieren und diese in Realzeit bekämpfen könnten.

Weitere Informationen zum Thema:

BMBF / Projekt „Vernetzte IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen“
Monitor 2.0 / IT-Sicherheit Kritischer Infrastrukturen

datensicherheit.de, 14.06.2018
KRITIS braucht Cyber-Resillence

datensicherheit.de, 16.05.2018
Cyber-Angriff auf KRITIS-Betreiber in Deutschland derzeit Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens

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