Jugend – datensicherheit.de Informationen zu Datensicherheit und Datenschutz https://www.datensicherheit.de Datensicherheit und Datenschutz im Überblick Tue, 15 Apr 2025 17:33:45 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.6.14 Der Web-Tatort: Cyber-Mobbing kann junge Menschen krank machen https://www.datensicherheit.de/web-tatort-cyber-mobbing-junge-menschen-krank https://www.datensicherheit.de/web-tatort-cyber-mobbing-junge-menschen-krank#respond Tue, 15 Apr 2025 22:33:01 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=47280 Laut einer repräsentativen KKH-Umfrage erlebte bereits etwa jeder fünfte Teenager Negatives in Sozialen Netzwerken – u.a. Cyber-Mobbing

[datensicherheit.de, 16.04.2025] Die Kaufmännische Krankenkasse aus Hannover (KKH) geht in einer aktuellen Stellungnahme auf die Problematik des sogenannten Cyber-Mobbings ein. Für etliche Kinder und Jugendliche gehört es demnach zum Alltag, in der Klasse, im privaten Umfeld oder im Netz vor anderen beleidigt, belästigt oder auch angegriffen zu werden: „Erfolgt Mobbing über Soziale Netzwerke, Messenger oder Videoportale, kann für Betroffene ein besonders harter Spießrutenlauf beginnen. Denn das Netz verbreitet rücksichtslos und vergisst mitunter nie.“ Die KKH unterstützt die Auseinandersetzung mit Cyber-Mobbing zum Beispiel über das bundesweite Präventionsprogramm „Max & Min@“ – Eltern können über das digitale Informationsportal „Clemens hilft!“ Orientierung in der Medienerziehung erhalten.

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Abbildung: forsa / KKH

Laut einer forsa-Umfrage hat ein Fünftel der Zwölf- bis 19-Jährigen in Sozialen Netzwerken bereits Mobbing erlitten

Umfrage zu negativen Erfahrungen mit Mobbing im Digitalen Raum

Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der KKH hat ein Fünftel der Zwölf- bis 19-Jährigen (21%) in Sozialen Netzwerken schon einmal selbst negative Erfahrungen mit Mobbing gemacht – Mädchen und Jungen nahezu gleichermaßen. Weiteren 35 Prozent der befragten Heranwachsenden bereite es allerdings zumindest etwas Sorge, dass sie in Sozialen Netzwerken beleidigt, bedroht oder belästigt werden könnten. Das Meinungsforschungsinstitut forsa hatte im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage im September 2024 bundesweit insgesamt 1.004 Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren befragt. Die Fragen:

  • „Hast Du in Sozialen Netzwerken (wie z.B. „TikTok“ oder „WhatsApp“) schon einmal selbst negative Erfahrungen mit Mobbing gemacht – also hat Dich dort schon einmal jemand beleidigt, bedroht oder belästigt?“
  • „Bereitet Dir Sorgen, dass Du durch die Nutzung von Sozialen Netzwerken (wie z.B. „TikTok“ oder „WhatsApp“) negative Erfahrungen mit Mobbing machen könntest, also dass Du dort z.B. beleidigt, bedroht oder belästigt werden könntest?

Gezieltes Mobbing kann Heranwachsende hart treffen

Gleich ob bloßstellende Fotos und Videos, Gerüchte, Drohungen oder demütigende Fake-Profile auf „TikTok & Co.“: Gezieltes Mobbing im Netz könne Heranwachsende tief treffen, deprimieren, hilflos und auf Sicht krank machen. „Schikanierung unter Gleichaltrigen hat es schon immer gegeben“, erläutert Franziska Klemm, Psychologin und Expertin für Medienkompetenz bei der KKH. Doch mit der Verlagerung in das Digitale habe Mobbing eine neue Qualität bekommen.

„Denn Anfeindungen und Ausgrenzungen meist einer Gruppe gegen Einzelne über längere Zeit finden nicht mehr beschränkt auf den Klassenraum oder Bolzplatz statt, sondern in der grenzenlosen virtuellen Welt. Und da das Smartphone immer und überall dabei ist, ist es dann auch das Mobbing.“

Online-Mobber verbergen sich rund um die Uhr im Digitalen Raum

Typisch seien bei betroffenen Kindern und Jugendlichen Verhaltensänderungen, sei es, dass sie sich zurückzögen, freudlos, angespannt oder aggressiv wirkten. Gesundheitlich könne Mobbing zu Schlafstörungen, Kopf- und Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Konzentrationsproblemen bis hin zu Ängsten und Depressionen führen. Auch die schulischen Leistungen litten oft darunter. Im Extremfall griffen einige Heranwachsende zu Tabletten oder Alkohol, um mit den Erniedrigungen und der Scham fertig zu werden.

Bei den Angreifern handele es sich häufig um Mitschüler. Bemerkenswert dabei sei: „Einige Täterinnen und Täter verbaler, psychischer oder körperlicher Attacken haben Mobbing am eigenen Leib erfahren.“ Anders als im Klassenzimmer oder auf dem Schulhof bekämen sie im Internet die Reaktionen ihrer Opfer nicht direkt mit. Das lasse bei ihnen offensichtlich die Hemmschwelle sinken. „Ohne Zweifel: Cyber-Mobbing ist feige, denn Online-Mobber verbergen sich im Digitalen Raum – und das rund um die Uhr. Empathie? Fehlanzeige.“

Cyber-Mobbing ist kein Kavaliersdelikt

„Eltern sollten mit ihren Kindern im Austausch bleiben, um einen Einblick zu bekommen, was sie in der digitalen Welt erleben. Haben Sie stets ein offenes Ohr für Ihr Kind, seien Sie interessiert und helfen Sie ihm, das Erlebte einzuordnen!“, rät Klemm. Sollten Eltern dabei mitbekommen, dass ihr Kind oder andere von Cyber-Mobbing betroffen sind, sollten sie den Nachwuchs dabei unterstützen, aktiv zu werden: „Dies kann je nach Art des Vorfalls unterschiedlich aussehen – das Melden an den Betreiber, Gespräche in der realen Welt oder im schlimmsten Fall auch eine Anzeige bei der Polizei.“ Bei Unsicherheiten gebe es Beratungsangebote, an die sich Eltern wenden könnten.

Der beste Schutz für Kinder vor Mobbing und Cyber-Mobbing sei das Erlernen eines fairen und respektvollen Miteinanders. Hierzu übernähmen sowohl Eltern als auch Einrichtungen wie Kindergarten und Schule eine wichtige Rolle. „In der digitalen Welt gelten die gleichen Kommunikationsregeln wie im realen Leben“, betont Klemm. Die virtuelle Welt könne jedoch durch mögliche Anonymität und weniger Kontrolle dazu führen, „dass die Hemmschwelle für negative Kommunikation geringer ist“. Entscheidend sei, dass Kinder und Jugendliche digitale Medien kompetent und reflektiert nutzten. „Dies trägt zu einem stabilen Selbstwertgefühl bei, das ein Schutzmantel gegen Mobbing am Tatort Netz ist und damit für die eigene körperliche und seelische Gesundheit.“

Weitere Informationen zum Thema:

KKH
Max & Min@ / Spielerisch Medienkompetenz erwerben / Programm zur Prävention problematischer Mediennutzung

KKH
Kinder und digitale Medien / Clemens hilft! unterstützt Eltern bei der Medienerziehung

KKH
Mediennutzung von Kindern / Ab wann sollten Kinder Smartphones, Tablets oder Notebooks nutzen dürfen?

datensicherheit.de, 22.09.2014
Cybermobbing: Viele Jugendliche betroffen / Peinliche Fotos oder Beschimpfungen belasten junge Menschen / BITKOM gibt Hinweise zum Umgang mit Cybermobbing

datensicherheit.de, 05.11.2012
Cyber-Mobbing: Vier von fünf jungen Menschen sehen sich unerwünschtem Online-Verhalten ausgesetzt / Eltern mit aggressivem Sprachausdruck machen ihre Kinder laut aktueller Bitdefender-Studie zu Cyber-Mobbern

datensicherheit.de, 08.11.2011
Cyber-Mobbing und Online-Grooming als Schwerpunkte im neuen enisa-Bericht / EU-Agentur gibt 18 Sicherheitsempfehlungen gegen Schlüsselrisiken

datensicherheit.de, 08.10.2011
Bitdefender-Studie: Kinder von 89 Prozent der befragten Eltern bereits Opfer von Online-Mobbing / Online-Demütigungen und -Schikanen führten bei vielen betroffenen Kinder zu Apathie oder Wut

datensicherheit.de, 12.09.2011
Bereits jeder vierte deutsche Schüler Opfer einer Mobbingattacke aus dem Internet / Microsoft rät zu Schutz vor Cyber-Mobbing

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Angesichts digitaler Geschenkflut zu Weihnachten: Mehrheit der Deutschen fordert laut eco-Umfrage bessere Medienkompetenz für Kinder https://www.datensicherheit.de/digital-geschenkflut-weihnachten-mehrheit-deutsche-forderung-eco-umfrage-verbesserung-medienkompetenz-kinder https://www.datensicherheit.de/digital-geschenkflut-weihnachten-mehrheit-deutsche-forderung-eco-umfrage-verbesserung-medienkompetenz-kinder#respond Thu, 19 Dec 2024 12:34:38 +0000 https://www.datensicherheit.de/?p=45863 eco gibt fünf Tipps zum optimalen Umgang mit digitalen Geräten für Kinder und Jugendliche

[datensicherheit.de, 19.12.2024] Der eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. hat im Vorfeld des Weihnachtsfestes 2024 Stellung zu einer im eco-Auftrag durchgeführten Umfrage zum Thema Medienkompetenz genommen: Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat demnach 2.501 volljährige Bundesbürger am 11. und 12. Dezember 2024 befragt – die Ergebnisse seien repräsentativ: 60 Prozent forderten mehr Freizeitangebote ohne digitale Geräte für Kinder sowie Jugendliche und die Mehrheit der Deutschen sehe Eltern und Schulen in der Verantwortung für die Vermittlung von Medienkompetenz. In diesem Zusammenhang gibt der eco fünf Tipps für den „optimalen Umgang mit digitalen Geräten für Kinder und Jugendliche“.

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Abbildung: eco

eco-Umfrage-Ergebnisse: Mehrheit fordert Medienkompetenz und kritisches Denken…

eco-Umfrage zeigt, dass kritisches Denken der Kinder stärker gefördert werden sollte

Zu Weihnachten werden sich in vielen deutschen Haushalten wohl Smartphones, Tablets und andere digitale Geräte unter dem Tannenbaum finden lassen. Während diese Geschenke Kindern und Jugendlichen neue digitale Welten eröffneten, wachse aber gleichzeitig die Verantwortung von Eltern und Schulen, einen sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit diesen Geräten zu fördern.

Die aktuelle Umfrage im eco-Auftrag zeige eben, dass 62,4 Prozent der Deutschen der Meinung seien, dass Eltern und Schulen die Medienkompetenz und das kritische Denken von Kindern stärker fördern sollten, um sie auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.

eco-Umfrage sollte beleuchten, wie wichtig den Befragten der Schutz von Kindern in der digitalen Welt ist

Diese Umfrage sollte beleuchten, „wie wichtig den Befragten der Schutz von Kindern in der digitalen Welt ist“. So forderten 61,9 Prozent eine intensivere Aufklärung über den sicheren Umgang mit digitalen Geräten. Für 60,1 Prozent sei es entscheidend, dass mehr Freizeitangebote ohne den Einsatz von digitalen Geräten angeboten würden, um eine ausgewogene Mediennutzung zu fördern.

Darüber hinaus seien 58,5 Prozent der Meinung, dass Eltern und Schulen eine größere Kontrolle über die von Kindern online konsumierten Inhalte ausüben sollten. Auch die Festlegung von Nutzungs- und Bildschirmzeiten werde von 54,8 Prozent der Befragten als eine notwendige Maßnahme angesehen.

Leiterin der eco-Beschwerdestelle sieht Eltern und Schulen in einer aktiven Rolle

„Gerade in der Weihnachtszeit, wenn viele Eltern ihren Kindern digitale Geräte wie Smartphones oder Tablets schenken, wird deutlich, wie wichtig es ist, den Umgang mit diesen Technologien von Anfang an zu begleiten“, betont die Leiterin der eco-Beschwerdestelle, Alexandra Koch-Skiba. Sie führt aus: „Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Eltern und Schulen eine aktive Rolle dabei spielen müssen, Kindern den sicheren Umgang mit digitalen Medien beizubringen.“

Die eco-Beschwerdestelle engagiere sich seit Jahren für die Prävention und Aufklärung zum sicheren Umgang mit digitalen Medien. „Es reicht nicht aus, nur technische Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Technische Lösungen können immer nur flankieren und unterstützen. Es geht auch – beziehungsweise insbesondere – darum, den Kindern ein gesundes Bewusstsein für die digitale Welt zu vermitteln und immer wieder das Gespräch mit ihnen über ihre Online-Erfahrungen zu suchen“, unterstreicht Koch-Skiba.

eco-Beschwerdestelle bietet Eltern und Lehrkräften regelmäßig Workshops und Informationsveranstaltungen an

Hierzu biete die eco-Beschwerdestelle regelmäßig Workshops und Informationsveranstaltungen an, welche Eltern und Lehrkräften konkrete Tipps, rechtliches Wissen und Hilfestellungen im Umgang mit digitalen Medien geben sollten. Seit beinahe 30 Jahren bekämpfe die eco-Beschwerdestelle erfolgreich illegale Inhalte im Internet. „Jeder Hinweis zählt im Kampf gegen rechtswidrigen Content!“

Begleitetes Surfen für einen sicheren Einstieg
„Begleiten Sie Kinder beim ersten Surfen im Netz!“ Empfehlenswerte, kinderfreundliche Webseiten wie „www.FragFinn.de“ böten einen sicheren Surfraum und altersgerechte Inhalte.

Kindgerechte Schutzsoftware nutzen
„Installieren Sie Jugendschutzprogramme, um sicherzustellen, dass Kinder nur auf altersgerechte Inhalte zugreifen können.“ Lösungen seien z.B. unter „www.jugendschutzprogramm.de“ zu finden.

Persönliche Daten schützen
„Erklären Sie Kindern den sicheren Umgang mit persönlichen Daten. Richten Sie gemeinsam ein Nutzerprofil ein, prüfen Sie AGBs und sorgen Sie für starke, sichere Passwörter!“

Medienkompetenz und rechtlicher Umgang mit Inhalten
„Vermitteln Sie den verantwortungsvollen Umgang mit Medien und Urheberrechten. Zeigen Sie Kindern, wie man Bilder sicher teilt und welche Inhalte erst gar nicht ins Netz gehören!“

Rechtsverstöße schnell melden
„Erklären Sie älteren Kindern, wie sie unangemessene Inhalte melden können!“ Die eco-Beschwerdestelle helfe bei der Entfernung rechtswidriger Inhalte aus dem Internet.

Weitere Informationen zum Thema:

eco VERBAND DER INTERNETWIRTSCHAFT
eco Beschwerdestelle

fragFINN.de
FINN fragen

JUSPROG
Jugendschutzprogramme für alle Endgeräte: Windows, Android, iPhon/iPad, Mac usw. – komplett kostenlos

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Datenschutz und IT-Sicherheit auch immer eine Frage eigenen Verhaltens https://www.datensicherheit.de/datenschutz-und-it-sicherheit-auch-immer-eine-frage-eigenen-verhaltens https://www.datensicherheit.de/datenschutz-und-it-sicherheit-auch-immer-eine-frage-eigenen-verhaltens#respond Tue, 07 Feb 2017 19:12:34 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=26348 Prof. Dr. Dieter Kugelmann weist zum „Safer Internet Day 2017“ auf die Notwendigkeit der Sensibilisierung junger Anwender hin

[datensicherheit.de, 07.02.2017] Anlässlich des „Safer Internet Day 2017“ weist der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfDI RLP) darauf hin, dass Sicherheit „auch eine Frage des eigenen Verhaltens“ bleibt. Im Rahmen des jährlichen „Safer Internet Days“ ruft die Initiative der Europäischen Kommission am 7. Februar 2017 zu Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Internetsicherheit auf.

Datenschutz: Bildungs- und Kooperationsangebote

„Be the change: unite for a better internet“ – so das Motto der diesjährigen Auflage. „Sicherheit“, so der LfDI RLP, Prof. Dr. Dieter Kugelmann, „wird wie im Straßenverkehr auch im Internet durch eigenes Verhalten mitbestimmt. Risiken und Gefahren vermeidet, wer sich derer bewusst ist und eigene Möglichkeiten nutzt, um sich zu schützen. Mit Angeboten, wie dem gemeinsamen Jugendportal der Datenschutzbeauftragten ,www.youngdata.de‘, dem Workshop-Programm des Landesbeauftragten zum Datenschutz als Bildungsaufgabe und Kooperationen wie ,www.silver-tipps.de‘ stellen wir dazu entsprechende Informationen und konkrete Hilfestellungen zur Verfügung.“

Kinder und Jugendliche sensibilisieren!

Um sich selbst schützen zu können und Smartphones, Soziale Netzwerke oder auch Onlinespiele sicher zu nutzen, werde die Vermittlung von Medienkompetenz unter dem Gesichtspunkt des Selbstdatenschutzes immer wichtiger. Gerade auch für neue Gefahren, wie beispielsweise absichtliche Falschmeldungen, sogenannte „Fake-News“, die gezielt über facebook, twitter und andere Kanäle kommuniziert werden, gelte es, Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren.
Der LfDI Rheinland-Pfalz führt nach eigenen Angaben seit dem Jahr 2010 Workshops an Grund- und weiterführenden Schulen durch. In diesen Workshop würden auch Fragen zur Online-Ethik und zu Cyber-Mobbing angesprochen. Themen, wie z.B. die Meinungsmache mithilfe von Fake-News oder von Daten, die Soziale Medien bereitstellen, würden aus aktuellem Anlass zusätzlich aufgenommen.

Datenschutzeinstellungen beachten!

Es sei wichtig, so Kugelmann, dass Nutzer „wissen, wie sie im Internet sorgsam und überlegt mit ihren Daten umgehen und diese schützen können“. Beim E-Mail-Versand, der Nutzung Sozialer Netzwerke, von Kommunikations- und Speicherdiensten oder für das eigene Smartphone sollte man immer auch in den Blick nehmen, welche Datenschutzeinstellungen diese bieten und welche Möglichkeiten bestehen, die eigenen Daten vor neugierigen Blicken zu schützen. „Unser Angebot zum Selbstdatenschutz zeigt, welche Optionen bestehen, Datenspuren zu vermeiden, E-Mail-Inhalte durch Verschlüsselung zu schützen oder Inhalte in Online-Speichern vertraulich zu halten.“

Eigenverantwortung für Datenschutz und IT-Sicherheit

Zwar verbessert sich laut Professor Kugelmann nach und nach die strukturelle Sicherheit, etwa durch eine standardmäßige Verschlüsselung beim E-Mail-Versand innerhalb eines Providers oder zwischen den Systemen verschiedener E-Mail-Anbieter. In vielen Bereichen blieben Sicherheit und Datenschutz jedoch weiterhin den Anwendern selbst überlassen.
In Zeiten einer großflächigen Internet-Überwachung, von Tracking und Profilbildung sollte man z.B. auf folgende Punkte achten:

  • die Verschlüsselung nutzen, wo sie angeboten wird,
  • vorhandene Einstellungsmöglichkeiten zum Datenschutz nutzen, im Browser, im Smartphone und bei den genutzten Internet-Diensten,
  • einen Blick in die Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen werfen.

Sicherheit bleibe eben auch eine Frage des eigenen Verhaltens, betont Kugelmann – „hier müssen wir die Nutzerinnen und Nutzer sensibilisieren und Ihnen Möglichkeiten an die Hand geben.“

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 18.04.2016
12. IT-Trends Sicherheit: Experten zum Thema IT-Sicherheit und Datenschutz

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Cyber-Sicherheit durch kritischen Fachkräftemangel auch zukünftig in Gefahr https://www.datensicherheit.de/cyber-sicherheit-durch-kritischen-fachkraeftemangel-auch-zukuenftig-in-gefahr https://www.datensicherheit.de/cyber-sicherheit-durch-kritischen-fachkraeftemangel-auch-zukuenftig-in-gefahr#respond Sat, 22 Oct 2016 19:55:56 +0000 http://www.datensicherheit.de/?p=26039

Branche sollte Nachwuchskräften attraktive Angebote machen, damit diese die Lücken schließen

[datensicherheit.de, 22.10.2016] Technisch versierte Nachwuchskräfte könnten laut KASPERSKY lab das immer größer werdende Qualifikationsdefizit im Bereich Cyber-Sicherheit wettmachen. Allerdings zeige die Branche potenziellen Nachwuchskräften oftmals keinen klaren Karriereweg auf, um Arbeitsplätze zu finden, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern oder der Gesellschaft nützliche Dienste zu erweisen. Eine mögliche Folge sei, dass talentierte Jugendliche eher dazu verleitet werden könnten, Cyber-Kriminalität zu verschärfen, anstatt sie zu verhindern. Diese Erkenntnisse beruhen nach Angaben von KASPERSKY lab auf einer aktuellen, breit angelegten Studie.

Potenzielle Nachwuchskräfte mit wenig Engagement für Cyber-Sicherheit

Für das Thema Cyber-Kriminalität hegten die jungen Befragten eher Neugier und zum Teil Anerkennung als Bedenken.

  • So sei für 57 Prozent der jungen Leute unter 25 Jahren Hacking eine „beeindruckende“ Fähigkeit.
  • Auch seien viele der Befragten ziemlich versiert darin, eigene Spuren im Internet zu verwischen, beispielsweise sei fast ein Drittel der Personen unter 25 Jahre (31 Prozent) in der Lage, die eigene IP-Adresse zu verbergen.
  • Etwa ein Viertel (27 Prozent) der befragten möglichen Nachwuchskräfte habe eine Karriere im Bereich Cyber Sicherheit in Betracht gezogen, allerdings gäben auch viele zu, sich lieber für eher fragwürdige Aktivitäten zu engagieren.
  • Nur die Hälfte (50 Prozent) der Studienteilnehmer unter 25 Jahren würde sich am Kampf gegen die Cyber-Kriminalität beteiligen. Eine beträchtliche Anzahl würde die eigenen Fähigkeiten stattdessen eher aus Spaß (17 Prozent), für geheime Aktivitäten (16 Prozent) und zur finanziellen Bereicherung (11 Prozent) nutzen.
  • Auch seien Teenager-Hacker in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl hochkarätiger Cyber-Angriffe in Verbindung gebracht worden. Sowohl Industrie als auch Bildungseinrichtungen müssten mehr tun, um die jüngere Generation potenzieller Cyber-Experten zu involvieren. Die Warnzeichen seien eindeutig: Die Häufigkeit und das Profil von Cyber-Angriffen durch Teenager wüchsen mit jeder neuen Generation stärker an. Dazu kommt, „dass ‚Malware-as-a-Service‘-Dienstleistungen heutzutage leicht verfügbar sind“, warnt Eugene Kaspersky, CEO und Chairman von KASPERSKY lab.

Einstieg in die Cyber-Sicherheit als Problem

Junge IT-begeisterte Leute seien möglicherweise eine Lösung, um den immer ausgeprägteren Fachkräftemangel im Bereich Cyber-Sicherheit zu beheben. Sie müssten allerdings dazu ermutigt werden, ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität einzusetzen.
Die neueste „Global-Workforce“-Umfrage von Frost and Sullivan prognostiziere, dass bis zum Jahr 2020 1,5 Millionen Fachkräften im IT-Sicherheitsbereich fehlen würden. Laut den Umfrageergebnissen von KASPERSKY lab erkennen 93 Prozent der befragten Führungskräfte, dass die Branche sich im Hinblick auf die Bedrohungslandschaft weiterentwickeln muss. Ferner stimmten 87 Prozent zu, dass es wichtig sei, dass sich junge Menschen am Kampf für eine bessere Cybersicherheit beteiligen.
Aktuell seien Arbeitgeber nicht in der Lage, die Interessen und Talente junger Leute im Bereich Cyber-Sicherheit in die richtige Richtung zu lenken. Zahlreichen Unternehmen mangele es an Stellen für Berufsanfänger. Die Mehrheit der befragten Unternehmen nehme Beförderungen im Cyber-Sicherheitsbereich nur intern vor (72 Prozent), biete interne Schulungen nur nach Bedarf und suche bei Neueinstellungen in der Regel nach erfahrenen externen Sicherheitsexperten (53 Prozent).
„Unsere Studie verdeutlicht drei Dinge: erstens einen riesigen Fachkräftemangel im Bereich Informationssicherheit, zweitens die Fähigkeit junger Leute, diese Lücke zu schließen, und drittens die Schwierigkeiten der Branche, diesen jungen Leuten die ersten Schritte für eine Karriere im Bereich IT-Sicherheit zu ermöglichen“, sagt Holger Suhl, „General Manager DACH“ bei KASPERSKY lab.

Anreize für Laufbahn im Bereich Cyber-Sicherheit schaffen!

62 Prozent der befragten IT-Fachkräfte forderten, dass neue Generationen von Cyber-Sicherheitsexperten über das Bildungssystem ausgebildet werden sollten.
KASPERSKY lab ist nach eigenen Angaben der Ansicht, dass auch seitens der Arbeitgeber mehr zur Lösung des Problems beigetragen werden sollte. Für potenzielle Nachwuchskräfte müssten Anreize für eine Laufbahn im Bereich Cyber-Sicherheit geschaffen werden.
Selbst unter den IT-Sicherheitsexperten gäben 27 Prozent zu, dass die Unternehmen mehr tun müssten, um Schulungen und Trainee-Programme anzubieten. Ihnen sei bewusst, dass KASPERSKY lab und andere Unternehmen in der Cyber-Sicherheitsbranche eine gewisse Verantwortung hierfür trügen. Man nehme sich daher dieser „weltweiten Herausforderung“ an, indem man aktiv werde, sagt Eugene Kaspersky – ein gutes Beispiel hierfür sei ihr kürzlich eingeführtes „Talent Lab“.

Talent der jungen Generation zum Nutzen der ganzen Gesellschaft!

Die Lösung des Problems des bestehenden Fachkräftemangels müsse sowohl von der Industrie als auch vom Bildungssystem angegangen werden. „Wir müssen für junge Leute die Attraktivität von Arbeitsplätzen im Bereich Cyber-Sicherheit steigern. Man muss sich bewusst machen, dass diese Generation mehr mit Technologie vertraut ist als jede andere zuvor und der Branche bald haushoch überlegen sein wird. Wir müssen diesen Pool an potenziellen Nachwuchskräften auf unsere Seite bringen und ihnen Raum zur Entfaltung geben, ansonsten könnte sich die Bedrohung durch Cyber-Kriminalität noch verstärken“, unterstreicht Kaspersky. Das Talent der jungen Generation müsse „zum Nutzen der ganzen Gesellschaft“ gefördert werden, so seine abschließende Forderung.

2.120 Geschäftsführer und 11.531 junge Verbraucher befragt

Arlington Research habe im Auftrag von KASPERSKY lab 2.120 Geschäftsführer aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und den USA sowie 11.531 junge Verbraucher im Alter zwischen 16 und 25 aus Deutschland, Großbritannien, der Republik Irland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und den USA befragt. Die Befragungen seien im Juli 2016 durchgeführt worden.

Weitere Informationen zum Thema:

KASPERSKY lab
QUALIFIKATIONSDEFIZIT IN DER CYBERSICHERHEIT – EINE TICKENDE ZEITBOMBE

KASPERSKY lab
Infografik „QUALIFIKATIONSDEFIZIT IN DER CYBERSICHERHEIT…“
Kaspersky Academy
Talent Lab
https://academy.kaspersky.com/talentlab/

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