Aktuelles, Branche, Veranstaltungen - geschrieben von dp am Sonntag, Oktober 13, 2019 20:06 - noch keine Kommentare
DsiN-MesseCampus@it-sa: Gute Aussichten für Fachkräfte
Studenten der Informatik und angrenzender Fachbereiche werden mit Vertretern potenzieller Arbeitgeber zusammengebracht
[datensicherheit.de, 13.10.2019] Der „DsiN-MesseCampus@it-sa“ fand am 10. Oktober 2019 zum elften Mal statt – laut Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) soll diese Veranstaltung auf der alljährlich in Nürnberg stattfindenden „it-sa“ Orientierung für Berufseinsteiger auf dem Gebiet der IT-Sicherheit bieten. Seit 2009 werden Studenten der Informatik und angrenzender Fachbereiche mit Vertretern aus der Wirtschaft zusammengebracht, um diese über Chancen für Berufseinsteiger in diesem „spannenden Arbeitsfeld“ zu informieren. Der Campus soll Interessierten zudem die Gelegenheit bieten, „direkt mit Unternehmensvertretern ins Gespräch zu kommen und den Berufseinstieg zu erleichtern“.
Dr. Astrid Schumacher: „IT-Sicherheit notwendige Voraussetzung für erfolgreiche Digitale Transformation“
Begrüßung durch Frank Venjakob und BSI-Keynote
Messechef Frank Venjakob begrüßte die Teilnehmer mit der positiven Vermeldung der erfolgreichen Etablierung der „it-sa“ als weltweit führende IT-Sicherheitsmesse mit inzwischen 753 Ausstellern in vier Hallen der NürnbergMesse.
Sodann hielt Dr. Astrid Schumacher, Fachbereichsleiterin „Informationssicherheitsberatung und Geheimschutz“ beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die offizielle Keynote der Auflage 2019 und unterstrich die bewährte Zusammenarbeit mit DsiN. Die IT-Sicherheit sei eine notwendige Voraussetzung für die erfolgreiche Digitale Transformation, betonte Schumacher.
Beim BSI seien übrigens nicht nur Informatiker willkommen – die dort Beschäftigten hätten einen vielfältigen Studienhintergrund. Wichtig sei die Kompetenz, mit Behörden und Ministerien zusammenarbeiten zu können, insbesondere auch mit Juristen, denn der begleitenden Gesetzgebung zur Erhöhung der IT-Sicherheit komme zentrale Bedeutung zu. Das BSI habe rund 350 neue Stellen zu vergeben, auch für Anwärter mit Bachelor-Abschluss – diese könnten dort für einen aufbauenden Master-Studiengang Unterstützung erhalten.
Schumacher benannte die drei Säulen des BSI-Wirkens: Prävention – Detektion – Reaktion. Für die erfolgreiche Digitale Transformation müssten Staat, Wirtschaft und Gesellschaft kooperieren. Zum Abschluss informierte sie noch über den Plan des BSI, im nächsten bzw. übernächsten Jahr 200 Mitarbeitern in Dresden einen Arbeitsplatz zu geben.
„Einblicke von (Young) Professionals“: Bedarf an Fachkräften mit Ideenreichtum und Kreativität…
Nina Heiler, „Senior Business Development Manager EMEA“ / „OEM Technologies“ bei avira, stellte sich als auf dem Gebiet der IT-Sicherheit Tätige mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund vor.
Sie hob hervor, dass in dieser Wachstumsbranche engagierte junge Leute gesucht seien und kein Anbieter mehr alleine das gesamte Spektrum der IT-Sicherheit bedienen könne – daher seien Kooperationen gefragt, woraus sich wiederum neue Geschäftsfelder ergeben könnten.
Die aktuelle (ISC)2-Studie belege den Bedarf an Fachkräften mit Ideenreichtum und Kreativität: „Global gap of nearly 3 million cybersecurity positions“.
Nina Heiler: „Wachstumsbranche IT-Sicherheit sucht engagierte junge Leute“
… Talentsuche quasi in allen Bereichen…
Markus Burke, Projektleiter bei DsiN, widmete sich der IT-Sicherheit im Öffentlichen Bereich – ein Einwirken auf die politische Ebene sei notwendig. Um einige Herausforderungen exemplarisch vorzustellen, erinnerte er den an Vorfall mit dem „Doxing-Adventskalender“ – in dessen Zusammenhang Daten von fast 1.000 Politikern und Prominenten im Internet gelandet sein sollen. Eine andere, juristische Herausforderung sei die neue Richtlinie zum Zahlungsverkehr PSD2. Schließlich erwähnte er noch den Vorfall auf einem Bunkergelände in Rheinland-Pfalz – die Polizei habe Personen festgenommen, welche über dort gehostete Server unter anderem Cyber-Angriffe verübt haben sollen…
In der Politik (Parlamente, Fraktionen und Parteien), Verwaltung (Ministerien und Ämter) wie auch Strafverfolgung (Justiz und Polizei) seien Experten für IT-Sicherheit gesucht. Diese hat laut Burke zwei Ausprägungen: Zum einen eine konkrete praktische Aufgabe – zum anderen sei sie ein inhaltliches Gestaltungsfeld.
Die Talentsuche erfolge quasi in allen Bereichen – es lockten „spannende Aufgaben“ im Öffentlichen Sektor. Dieser sei ein Mehrebenen-System und biete Arbeitsplätze auf lokaler, regionaler, nationaler wie europäischer Ebene.
Markus Burke: „Arbeitsplätze auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene“
… Vieles ausprobieren und neue Wege gehen!
Hauke Gierow, Pressesprecher bei G DATA, führte aus, dass der Forschung große Aufmerksamkeit gezollt werde – rund 200 Mitarbeiter seien bei G DATA hierzu beschäftigt. Das Unternehmen erfasse täglich rund 500.000 verdächtige Dateien, welche in sogenannten Sandboxes auf unschädliche Weise näher untersucht würden. Hierbei liege das Daten-Volumen im Terabyte-Bereich. Aber auch Penetrationstests zur Aufdeckung von Sicherheitslücken in betrieblicher IT würden durchgeführt.
Gierow ermunterte dazu, als junger Mensch vieles auszuprobieren und neue Wege zu gehen – so sei er selbst z.B. ursprünglich studierter Politologe und Sinologe, habe einige Zeit bei Reporter ohne Grenzen (ROG) gearbeitet und sei beim Webmagazin „golem.de“ als Journalist tätig gewesen.
Er riet abschließend in diesem Zusammenhang dazu, in verschiedenen Unternehmen Praktika zu machen bzw. wissenschaftliche Arbeiten zu schreiben, denn auf diese Weise sei ein direkter Zugang zu relevanten Datenquellen möglich.
Hauke Gierow – vom Politologen und Sinologen zum Pressesprecher bei G DATA
Weitere Informationen zum Thema:
TechCrunch, Robert Ackerman, 27.01.2019
Too few cybersecurity professionals is a gigantic problem for 2019
NETZPOLITIK.ORG, 13.09.2019
Datenschutz / Doxing-Adventskalender: Das BKA hat nur einen Teil der Betroffenen informiert
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