Aktuelles, Branche, Veranstaltungen - geschrieben von dp am Dienstag, Oktober 25, 2022 13:38 - noch keine Kommentare
it-sa 2022 in Nürnberg mit reger Nachfrage und großer Erwartung gestartet
it-sa konnte Position als international führende Fachmesse mit Kongress stärken
[datensicherheit.de, 25.10.2022] Nach Angaben der NürnbergMesse ist die „it-sa 2022“ ausgebucht und aussichtsreich am 25. Oktober 2022 an den Start gegangen. Demnach sind diesmal 693 Aussteller vertreten, darunter 200 aus dem Ausland – aus 29 Ländern. Europas größte IT-Sicherheitsfachmesse mit begleitendem Kongress baut somit ihren internationalen Anspruch aus. Im Fokus der 350 Forenvorträge stehen u.a. der sogenannte Fachkräftemangel, der Schutz Kritischer Infrastrukturen und Lösungsansätze zur Stärkung der Datensicherheit.
Frank Venjakob: Resonanz in der Branche überragend
it-sa startet gestärkt durch
„Daten und IT-Infrastrukturen zu schützen ist eine Aufgabe, der sich IT-Sicherheitsverantwortliche auf allen Ebenen gemeinsam stellen. Die ,it-sa‘ bietet ihnen dafür seit 2009 in Nürnberg den Rahmen – und war noch nie so relevant wie dieses Jahr“, betont Frank Venjakob, „Executive Director it-sa“ bei der NürnbergMesse zum Geleit. Wie wichtig der „Schulterschluss in der IT-Sicherheitsgemeinschaft“ insbesondere in dieser Zeit ist, zeigten die internationalen Gemeinschaftsstände aus Österreich, Tschechien und Südkorea. Die Resonanz in der Branche sei „überragend“ gewesen – so seien bereits im September alle 2022 verfügbaren Flächen vergeben gewesen, so Venjakob.
Auch dem „enormen Innovationspotenzial“ gerade junger IT-Sicherheitsfirmen wird wieder Raum gegeben: So steht diesen die Sonderfläche „Startups@it-sa“ zur Präsentation zur Verfügung und der „ATHENE Startup Award UP22@it-sa“ wird nun bereits zum fünften Mal auf der „it-sa“ verliehen. Um mehr potenzielle Fachkräfte für die IT-Sicherheit zu begeistern, wurden der Wettbewerb „Deutschlands bester Hacker“ ausgelobt und die Vortragsreihe „Women in Cybersecurity“ in das Begleitprogamm aufgenommen.
Impulse der Eröffnungspressekonferenz der it-sa 2022
Auf der Eröffnungspressekonferenz wurde ausgeführt, dass die Zunahme der Cyber-Bedrohungen für die Gesellschaft eine ganz konkrete Gefährdung bedeutet. Bedrohliche Vorfälle haben erkennbar zugenommen – wie auch die Anzahl der Schwachstellen. Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik, rief angesichts der Herausforderungen zur Zusammenarbeit auf. Die IT-Sicherheit müsse im Sinne der „Security-by-Design“ an den Anfang gestellt werden. Hierzu bedürfe es entsprechender fachlicher Fähigkeiten und natürlich auch angemessener Investitionen.
Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), bekannte sich zur „it-sa“ als Europas größter Fachmesse – das BSI engagiere sich hier insbesondere mit dem Anspruch, Kritische Infrastrukturen (KRITIS) zu schützen und sich der erhöhten Bedrohungslage zu stellen; das BSI sei indes auch Aufsichtsbehörde im Sinne des „Stands der Technik“. Es gebe viel zu tun – in diesem Zusammenhang verwies er auf den soeben publizierten BSI-Lagebericht und empfahl dessen Lektüre.
Udo Littke erläuterte namens des Branchenverbands Bitkom, dass inzwischen bereits 45 Prozent aller Unternehmen Cyber-Angriffe für existenzbedrohend halten – der jährliche Schaden für die deutsche Wirtschaft liege bei 200 Milliarden Euro. Die Angriffe würden professioneller. So betonte er, das IT-Sicherheit kein Thema allein für die betreffende Fachabteilung sei, sondern in das Top-Management gehöre.
Abschließend erklärte Prof. Dr. (TU NN) Dipl.-Ing. Norbert Pohlmann. Norbert Pohlmann, Vorsitzender des Bundesverbands IT-Sicherheit e.V. (TeleTrusT), dass – wiewohl es die Vorredner schon sagten – die Lage „ernst“ sei. Auch er votierte für mehr Investitionen, angesichts der Erkenntnis, dass die Probleme jedes Jahr zunähmen, weil die Informationstechnik (IT) oftmals nicht sicher genug konzipiert und adäquat abgesichert sei. Mit Zunahme der Kompexität der Strukturen erhöhe sich deren Angriffsfläche – und auch die Angriffe seien von zunehmend komplexer Art. Diese würden von Tätern optimiert, weil die Aussicht auf den Zugriff auf digitale Werte immer lukrativer werde. Statt nur auf Angriffe zu reagieren, sollte eine Strategie der Vermeidung implementiert werden: Als Beispiel nannte er die sogenannte Datensparsamkeit (nur fünf Prozent der Daten seien „Kronjuwelen“). Zudem sollte der Fokus der IT-Anwendung auf dem Notwendigen liegen, Gleiches gelte für die Rechtevergabe. Er sprach sich ferner für eine Erhöhung des Sicherheitsbewusstseins auf Anwenderseite aus und forderte mehr Verschlüsselung bei der Übertragung, Bearbeitung und Speicherung von Daten. Er riss gewissermaßen eine Art Drei-Stufen-Plan an: 1. Vermeidung, 2. Erkennung (s. Anomalien), 3. Reaktion (geeignete Maßnahmen, um das Ausmaß des Schadens zu minimieren). Schließlich betonte er noch die Notwendigkeit eines erprobten Notfall- und Wiederanlaufsplans. „Hört sich leicht an, kostet aber viel!“, so Professor Pohlmann. Sein Rat: Synergien nutzen. Sieben Prozent der IT-Budgets würden heute durchschnittlich für IT-Sicherheit verwendet – notwendig seinen aber eher zehn bis 15 Prozent.
Weitere Informationen zum Thema:
it-sa 365
IT-SA EXPO&CONGRESS / 25. bis 27. Oktober 2022
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022
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