Aktuelles, Branche - geschrieben von am Donnerstag, Mai 15, 2014 19:27 - ein Kommentar

Deutschland erreicht Spitzenposition beim Einsatz von IPv6

Deutscher IPv6-Rat erhält den „Jim Bound Award 2014“ des Internationalen IPv6-Forums

[datensicherheit.de, 15.05.2014] Der Deutsche IPv6-Rat unter Vorsitz von Prof. Christoph Meinel, Direktor des Hasso-Plattner-Instituts (HPI), erhält den „Jim Bound Award 2014“ des Internationalen IPv6-Forums. Das Forum ehrt mit der Auszeichnung den Erfolg, mehr als fünf Millionen Internetnutzer in Deutschland für das neue Internetprotokoll Version 6 (IPv6) begeistert zu haben. Deutschland erringt damit die Spitzenposition in der Welt bei der Einführung und Umsetzung des neuen Internetprotokolls und übertrifft darin selbst die USA (7,4%) und China (1,05%) in der IPv6-Anwender-Prozentanzahl mit knapp 10%. Mit der Auszeichnung würdigt das internationale Gremium die Bemühungen der Experten des Deutschen IPv6-Rates, der die Expertise aus Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Verwaltung zur flächendeckenden Umsetzung des neuen Internetprotokolls bündelt.

„Deutschland hat es Dank der Anstrengungen des IPv6-Rates unter Leitung von Prof. Christoph Meinel erreicht, die klare Führung bei der v6-Einführung in Europa zu übernehmen. Damit ist nachgewiesen, dass bei gemeinsamer Anstrengung der Stakeholder, die gigantische Aufgabe der Umstellung auf IPv6 erreichbar ist“, erklärte der Präsident der des internationalen IPv6-Forums, Ladif Ladid, der neben seiner Forschungstätigkeit an der Universität Luxemburg weltweit für die Koordination der Ein- und Umsetzung von IPv6 verantwortlich ist. Deutschland, so Ladid weiter, hätte damit das Eis in Europa gebrochen und setze einen Meilenstein für alle übrigen Länder, das Erfolgsrezept zu adaptieren. Entscheidungsträger aus Industrie, Wirtschaft und Regierung seien mit Hilfe des Deutschen IPv6-Rats mobilisiert worden, ausreichend IPv6-Expertise und Kapazitäten aufzubauen. Dies sei der ausschlaggebende Wendepunkt für eine erfolgreiche Wiederaufnahme der IPv6-Umsetzungsbemühungen gewesen, die zuvor seit Jahren stagniert hätten.

„IPv6 als genutzten Standard zu etablieren, muss auch in den kommenden Jahren unser Ziel bleiben“, sagte Prof. Meinel. „Im Gegensatz zu asiatischen und ozeanischen Ländern, wo aufgrund der Adressknappheit schon länger das neue Protokoll eingesetzt wird, hinken die westlichen Länder noch hinterher.“ Um den Anschluss an die technologische Entwicklung in anderen Teilen der Welt nicht zu verschlafen, so der HPI-Direktor weiter, dürfen wir auf dem erreichten Stand nicht stehenbleiben. Das Nebeneinander des Einsatzes von IPv4 und IPv6 erfordert einen erhöhten Installations- und Wartungsaufwand. Daher ist eine zügige, flächendeckende Umsetzung von IPv6 nötig.

Hintergrund IPv6 – Standard für das Internet der neuen Generation

Der neue IPv6-Standard ist Voraussetzung für intelligente Lösungen bei der Heimvernetzung, in der Telemedizin, im Bereich Industrie 4.0 und generell im so genannten „Internet der Dinge“, etwa bei der Kommunikation mit und zwischen Autos. IPv6 stellt 340 Sextillionen (2128) IP-Adressen für Netzanschlüsse bereit. Zur Illustration: Das ist eine Zahl mit 39 Stellen. Mit diesem Volumen könnten umgerechnet für jeden einzelnen Quadratmillimeter Erdoberfläche rund 667 Billiarden IP-Adressen vergeben werden – ein praktisch unerschöpfliches Potenzial. Der derzeit noch verwendete Internetprotokoll-Standard IPv4 (Version 5 kam nicht zum Einsatz) begrenzt diese Zahl auf 236 und damit rund vier Milliarden Adressen. IPv4 ist fast 30 Jahre alt, stammt also aus der Pionierzeit des Internets und weist etliche Schwachstellen, z.B. im Sicherheitsbereich, auf.

Kurzprofil Deutscher IPv6-Rat

Der von HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel ins Leben gerufene Deutsche IPv6-Rat ist der deutsche Landesverband des internationalen IPv6-Forums, dem mehr als 50 nationale Gremien angehören. Ziel ist es, alle nationalen Akteure aus Industrie, Forschung, Politik und Verwaltung, die mit den verbesserten technischen Regeln für die Datenübermittlung im Internet nächsten Generation befasst sind, zu vereinen und die Einführung des neuen Internet-Protokolls voranzutreiben. Dies soll durch die Sensibilisierung von Endnutzern und Industrie für ein ausgereiftes und sicheres Internet sowie durch Verbesserungen in Technik und Vermarktung erreicht werden. Dem Gremium gehören rund 30 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an.

Weitere Informationen zum Thema:

Hassp-Plattner-Institut
Hintergrund zum IPv6-Protokoll

IPv6 German Council
Deutscher IPv6-Rat



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