Aktuelles, Experten, Gastbeiträge - geschrieben von dp am Freitag, März 8, 2019 18:50 - noch keine Kommentare
Klar definierte Prozesse für erfolgreiches Lieferanten-Risikomanagement
Nicht nur Zahlen, sondern breites Spektrum von Risikokategorien – einschließlich rechtlicher, operativer, ökologischer, sozialer und regulatorischer Bedrohungen – zu bewerten
[datensicherheit.de, 08.03.2019] „Die Zeiten, in denen das mit einem Lieferanten verbundene Risiko allein aufgrund der Finanzkennzahlen bewertet wurde, sind vorbei“, betont Kristen Jordeth, „GTM Director, Supplier Management Solutions“ bei SAP Ariba. Mit der zunehmenden Globalisierung sei ein völlig neues Maß an Transparenz und Einsicht erforderlich: Um das Risiko innerhalb der Lieferkette effektiv vorherzusagen und zu minimieren, bevor es verheerende Auswirkungen hat, benötigten Unternehmen einen klar definierten Prozesses. Dieses decke nicht nur Zahlen, sondern auch ein breites Spektrum von Risikokategorien ab – einschließlich rechtlicher, operativer, ökologischer, sozialer und regulatorischer Bedrohungen.
Folgende Schritte sind laut Jordeth für ein umfassendes Risikomanagement im Einkauf notwendig:
- Proaktiv sein!
„Es gibt bestimmte Risiken, die nicht kontrolliert werden können. Naturkatastrophen zum Beispiel“, erläutert Jordeth. Aber es gebe viele, die man kontrollieren könne. Dank Geschäftsnetzwerken und technologischer Fortschritte wie Künstlicher Intelligenz (KI), Maschinellem Lernen und „In-Memory“-Verarbeitung könnten Einkäufer beispielsweise Einblicke in die Praktiken ihrer Lieferanten gewinnen und diese Informationen schnell analysieren. Jordeth: „Dadurch stellen sie sicher, dass sie nur Geschäfte mit Partnern abwickeln, die nicht nur finanziell solide sind, sondern auch Standards einhalten und die Werte des eigenen Unternehmens teilen.“ - Das Wichtigste an erster Stelle!
Um das Beschaffungsrisiko effektiv zu managen, müssten sich Unternehmen zunächst über ihre Risikosituation im Klaren sein, so Jordeth: „Bevor sie mit einem Lieferanten zusammenarbeiten, sollte eine Analyse der Zahlungsfähigkeit und Stabilität erfolgen. Mit Hilfe von Business-Netzwerken, können Empfehlungen von anderen Käufern eingesehen werden.“ Die dort hinterlegten Informationen dienten auch zur Erstellung detaillierter Lieferanten-Risikoprofile, der Aufdeckung potenzieller Kategorie- und Branchenbedrohungen sowie der Erkennung von Lieferengpässen und Preisschwankungen zwischen Lieferanten und deren Zulieferern. Auf diese Weise seien Unternehmen immer einen Schritt voraus und können Störungen im Unternehmen vermeiden. - Das Ziel im Blick!
Ähnlich wie die Leitsätze eines Unternehmens, seien auch die Risikomanagement-Initiativen mit Blick auf das Endziel eine wichtige Orientierungshilfe für Lieferanten. Für den Aufbau einer ethischen und nachhaltigen „Supply Chain“, sei eine klare Zieldefinition ausschlaggebend – zum Beispiel könnte sich die Partnerschaft mit Zulieferern rein auf jene beschränken, die sichere und nachhaltige Arbeitsbedingungen fördern oder umweltverträglich arbeiten.„Dadurch wird sichergestellt, dass keine Konfliktmineralien für die Herstellung von Produkten verwendet werden und dass faire Arbeitspraktiken in der globalen Lieferkette etabliert sind“, erläutert Jordeth.
Kristen Jordeth: „Mit Hilfe der modernen Technologien sind zukunftsorientierte Unternehmen heute in der Lage potenzielle Risiken erfolgreich zu erkennen und zu beseitigen, Verluste zu vermeiden und die Lieferkette nachhaltig auszubauen.“
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 19.09.2018
Risikomanagement senkt Gefahren durch Drittanbieter-Software
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