Aktuelles, Experten, Persönlichkeiten - geschrieben von dp am Donnerstag, Mai 19, 2022 14:24 - noch keine Kommentare
Zuverlässige Software: Prof. Dr. Moritz Sinn von FH Münster berufen
Der 38-Jährige leitet seit Kurzem das neu eingerichtete Labor für Software Reliability am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
[datensicherheit.de, 19.05.2022] Egal, ob der Bordcomputer im Auto, die Waschmaschine im Keller oder der Backofen in der Küche – auch all diese Geräte funktionieren heute mit einer Software. Diese sorgt dafür, dass diese Geräte einer bestimmten Logik folgen und durch Tasten oder andere Eingabemöglichkeiten kontrolliert werden können. Mit dem Anspruch, dass Software vor allem eins sein muss, nämlich zuverlässig, hat die FH Münster nach eigenen Angaben mit Prof. Dr. Moritz Sinn „einen Experten auf diesem Gebiet“ berufen. Der 38-Jährige leitet demnach seit Kurzem das neu eingerichtete Labor für „Software Reliability“ am Fachbereich „Elektrotechnik und Informatik“ auf dem Steinfurter Campus.

Foto: FH Münster / Wilfried Gerharz
Prof. Dr. Moritz Sinn: Software wird immer komplexer – sicherzustellen, dass sie zuverlässig ist, wird dadurch schwieriger!
Steuert Software den Bremsvorgang eines Flugzeugs, kann schon ein kleiner Fehler in einer Codezeile lebensgefährlich werden
„Software wird immer komplexer. Sicherzustellen, dass sie zuverlässig ist, wird dadurch schwieriger“, betont der Informatiker den Hintergrund seines Forschungsgebiets. „Zuverlässig“ bedeute dabei, dass sie richtig funktioniert. Professor Sinn führt aus: „Es gibt durchaus kritische Bereiche. Steuert eine Software zum Beispiel den Bremsvorgang eines Passagierflugzeugs, kann ein vermeintlich kleiner Fehler in einer Codezeile lebensgefährlich werden.“ Je nach Anwendungsbereich werde daher zum Teil großer Aufwand betrieben, um die Zuverlässigkeit einer Software zu gewährleisten.
Dazu würden unterschiedliche Techniken genutzt, beschreibt Professor Sinn: „Man kann bereits in der Software-Architektur versuchen, die Komplexität zu minimieren und den Quellcode übersichtlich und leicht lesbar zu gestalten. Code-Reviews, also wechselseitige Überprüfungen, sollen verhindern, dass Fehler implementiert werden. Und ganz wichtig: Man muss die Software testen. Es ist niemals möglich, alle Szenarien zu prüfen, aber durch analytisches Vorgehen kann man zumindest die typischen Anwendungsfälle abdecken.“
Gerade im Bereich Software-Zuverlässigkeit bisher große Lücke in Forschung und Lehre
Die vielen Schnittstellen der „Software Reliability“ zu anderen Bereichen der Informatik – von Software-Architektur über „Software Engineering“ bis hin zu IT-Security – machten für Professor Sinn den besonderen Reiz seines Forschungsgebietes aus: „Man muss im Prinzip von allem etwas können. Insbesondere für Studierende ist es spannend zu entdecken, wie die Themen miteinander verknüpft sind.“ Sein Wissen weiterzugeben und im Austausch mit den Studenten selbst dazuzulernen, sei ihm ein großes Anliegen.
„Lehre hat mich schon immer fasziniert, vor allem die Verknüpfung von Theorie und Praxis an Hochschulen für angewandte Wissenschaften.“ Er selbst habe im Laufe seines Studiums an der TU Darmstadt häufig den praktischen Bezug vermisst: „Gerade im Bereich Software-Zuverlässigkeit scheint es meiner Meinung nach eine große Lücke zu geben – es könnte eigentlich noch viel mehr Anwendungsbereiche existierender Techniken geben, wenn man diese besser in den normalen Software-Entwicklungsprozess integrieren würde.“
Weitere Informationen zum Thema:
FH MÜNSTER
Prof. Dr. Moritz Sinn / Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
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