Aktuelles, Experten - geschrieben von am Dienstag, Februar 13, 2018 20:27 - noch keine Kommentare

Autonomes Fahren: Digitalcourage warnt vor Verletzung von Grundrechten

Industrie muss nach Lösungen forschen, welche Verkehrssicherheit gewährleisten und gleichzeitig ohne Überwachung der Menschen auskommen

[datensicherheit.de, 13.02.2018] Nach Ansicht des Digitalcourage e.V. liefert dich die Autoindustrie „ein Wettrennen um den Markteintritt mit alltagstauglichen autonomen Fahrzeugen“. Daher warnt er abermals vor dem Projekt „Schutzranzen“ und anderen Umfelderkennungstechnologien, die auf Überwachung basieren.

Verkehrssicherheit gewährleisten ohne Grundrechte zu verletzen!

Wenn sich Autonomes Fahren durchsetzt, muss dabei natürlich die Verkehrssicherheit gewährleistet sein – doch Digitalcourage warnt vor Konzepten wie „Schutzranzen“, welche auf die Überwachung anderer Verkehrsteilnehmer setzen, und fordert stattdessen von der beteiligten Industrie, solche Wege zu finden, die nicht die Grundrechte aller Menschen verletzen.
„Selbstfahrende Fahrzeuge können uns bereichern, aber nur, wenn dabei unsere Grundrechte respektiert werden“, betont Kerstin Demuth von Digitalcourage. Die Industrie müsse nach Lösungen forschen, welche Verkehrssicherheit gewährleisten und gleichzeitig ohne Überwachung auskommen.

Ludwigsburg hält am Projekt „Schutzranzen“ fest

Digitalcourage hat nach eigenen Angaben im Januar 2018 aufgedeckt, dass „Schutzranzen“-GPS-Tracker an Kinder in öffentlichen Grundschulen verteilt werden sollen. Der Geschäftsführer des Startups Coodriver, von dem das Produkt stammt, habe inzwischen gegenüber „Heise Online“ eingeräumt, dass die Technik als Werkzeug für selbstfahrende Fahrzeuge verwendet werden sollte.
Digitalcourage fordert mit einem offenen Brief die Einstellung des Projekts „Schutzranzen“. Nachdem dieses Projekt nach Kritik der Datenschutzbeauftragten und des Landesschulamtes Niedersachsen in Wolfsburg gestoppt wurde, hält die Stadt Ludwigsburg laut Digitalcourage weiter an diesem Konzept fest. Digitalcourage mahnt nun an, „Fortschritt ohne Überwachung“ voranzutreiben.

Warnung vor Totalüberwachung

„Wirtschaft, Politik, Bürgerinnen und Bürger müssen jetzt an die Technikfolgen von morgen denken“, warnt Friedemann Ebelt von Digitalcourage.
Überwachung dürfe keine Bedingung für Sicherheit im Straßenverkehr werden. Die Ethikkommission zum automatisierten Fahren habe bereits vor drohender Totalüberwachung gewarnt. „Jetzt müssen Entscheidungen her, damit wir uns in Zukunft frei und unbeobachtet bewegen können“, so Ebelt.

Weitere Informationen zum Thema:

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, 20.06.2017
Bericht der Ethik-Kommission

digitalcourage, 12.02.2018
Hinter „Schutzranzen“ steht die Autoindustrie – und ungelöste Probleme mit autonomen Fahrzeugen

digitalcourage, 02.02.2018
Ludwigsburg: Beenden Sie das Kinder-Tracking mit „Schutzranzen“!

datensicherheit.de, 22.01.2018
Digitalcourage kritisiert Tracking von Grundschulkindern / Projekt „Schutzranzen“ verteilt GPS-Tracker und Apps zur Erfassung von Positionsdaten



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