Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Mittwoch, April 5, 2023 22:21 - noch keine Kommentare
Dienstgeräte: TikTok-Verbot auch in Australien
Datenerhebungen bei TikTok deutlich umfangreicher als bei anderen Social-Media-Plattformen
[datensicherheit.de, 05.04.2023] „Es ist keine Überraschung, dass sich Australien den von den USA, dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Kommission verhängten Verboten anschließt“, so Chris Vaughan, „VP Technical Account Management, EMEA“ bei Tanium, in seinem aktuellen Kommentar. Er führt aus: „Die Institutionen erkennen, dass die Nutzung von ,TikTok’ für Mitarbeiter und Bürger eine Vielzahl von Problemen mit sich bringen könnte, einschließlich Kampagnen, die darauf abzielen, die politischen Ziele von Gegnern zu fördern und die Spaltung der westlichen Gesellschaften zu vertiefen.“
Chris Vaughan: Regierungen sollten Nutzung Sozialer Medien eindeutig mit größerer Priorität behandeln als zuvor!
Frage, ob ausreichende Trennung zwischen TikTok und chinesischer Regierung besteht
Die zugrundeliegende Besorgnis beziehe sich in erster Linie auf die Frage, „ob eine ausreichende Trennung zwischen ,TikTok’ und der chinesischen Regierung besteht, was jedoch schwer zu ermitteln ist“. Nur sehr wenige Menschen würden die Hintergründe kennen, wie die jüngste Aussage des „CEO“ von TikTok vor dem US-Kongress gezeigt habe. „Wir wissen allerdings, dass die chinesische Regierung in der Vergangenheit Cyber-Spionage betrieben und Informationen gesammelt hat, um ihre strategischen Ziele zu erreichen“, erläutert Vaughan.
Sie wüssten auch, dass die Nutzer durch die Annahme der „TikTok“-Bedingungen große Datenmengen preisgäben, „beispielsweise die Überwachung von Objekten, Landschaften und Gesichtszügen, die in den Videos erscheinen, sowie ihre Tastenanschlagmuster oder -rhythmen“. Diese Datenerhebungen seien deutlich umfangreicher als bei anderen Social-Media-Plattformen, was zu Bedenken geführt habe.
Spitze des Eisbergs: TikTok-Verbot auf staatlichen Geräten
Westliche Politiker müssten sich diesen Maßnahmen entgegenstellen und auf Regierungsebene entschieden dagegen vorgehen. Vaughan betont: „Sie können es sich nicht leisten, die Verantwortung den einzelnen Organisationen zu überlassen. Es bleibt abzuwarten, wie China auf die Verbote reagieren wird.“ Die Regierungen dürften sich aber durch diese Ungewissheit nicht davon abhalten lassen, Maßnahmen zur Gewährleistung der Nationalen Sicherheit zu ergreifen.
„Ich glaube, dass wir gerade erst die Spitze des Eisbergs sehen, was das Verbot von ,TikTok’ und anderen Social-Media-Plattformen auf staatlichen Geräten angeht. Unabhängig davon, ob die Menschen mit den einzelnen Verboten einverstanden sind, ist wichtig, dass die Regierungen die Nutzung Sozialer Medien eindeutig mit größerer Priorität behandeln als zuvor.“ Dies habe auch die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit auf das Thema gelenkt, was ein weiterer zentraler Faktor sei.
Weitere Informationen zum Thema:
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.04.2023
Tiktok-Verbot: Australien verbannt Tiktok
heise online, 04.04.2023
Australien verbietet Tiktok auf Regierungshandys / Australische Regierungsmitarbeiter dürfen auf ihren Diensthandys kein Tiktok mehr installiert haben – aus Sicherheitsgründen
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