Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Donnerstag, Dezember 4, 2014 15:26 - ein Kommentar
Leistungsschutzrecht: Bundestag berät über Abschaffung
Internetnutzer mehrheitlich gegen das Gesetz
[datensicherheit.de, 04.12.2014] Im Streit um das so genannte Leistungsschutzrecht für Presseverleger nehmen die Internetnutzer eine klare Position ein. 85 Prozent der Internetnutzer in Deutschland lehnen es ab, dass die Betreiber von Suchmaschinen für die Anzeige kurzer Textausschnitte in ihren Suchergebnissen an die Verlage bezahlen sollten. Gleichzeitig sollten aber auch die Verlage als Betreiber von Nachrichtenseiten nicht dafür zahlen, dass ihnen die Suchmaschinen über die entsprechenden Links Nutzer zuführen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands BITKOM ergeben.
Danach suchen 42 Prozent der Internetznutzer ausschließlich oder häufig in Suchmaschinen nach aktuellen News. „Nachrichtenseiten im Internet bekommen einen Großteil ihrer Besucher über Suchmaschinen, was ihnen höhere Werbeerlöse verschafft. Beide Seiten profitieren voneinander“, sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder im Vorfeld einer Beratung im Bundestag. Im Plenum wird heute (04.21.2014) über einen gemeinsamen Gesetzentwurfs der Linken und von Bündnis 90/Die Grünen zur Aufhebung des Leistungsschutzrechts (Drucksache 18/3269) beraten, der die Aufhebung des Leistungsschutzrechts für Presseverleger vorsieht.
Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger wurde im März 2013 nach intensiven Bundestagsdebatten und vehementem Gegenwind aus Wissenschaft und Wirtschaft mit einer knappen Mehrheit im Bundestag verabschiedet. Inzwischen versucht die für die Wahrnehmung der Rechte eigens gegründete Verwertungsgesellschaft VG Media für Presseverlage Geld bei großen Anbietern von Suchmaschinen einzuklagen. In der gestrigen Anhörung im Bundestagsausschuss Digitale Agenda haben sich neben der BITKOM-Vertreterin erneut alle weiteren geladenen Sachverständigen aus der Wissenschaft gegen das Leistungsschutzrecht für Presseverleger ausgesprochen. Rohleder: „Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger bremst deutsche Suchmaschinen-Start-Ups aus, schränkt den Informationsfluss im Internet ein und stößt auf gravierende verfassungs- und europarechtliche Bedenken. Es sollte zügig abgeschafft werden.“
Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat. Dabei wurden im September 1.019 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 01.20.2014
eco fordert Abschaffung des Leistungsschutzrechts
datensicherheit.de, 01.03.2013
BITKOM kritisiert das Leistungsschutzrecht als „Schlag gegen das Internet“
Aktuelles, Experten - Okt 9, 2024 19:01 - noch keine Kommentare
Berechtigtes Interesse: BfDI begrüßt EDSA-Leitlinien
weitere Beiträge in Experten
- Incident Response in Industrie-Unternehmen: Online-Veranstaltung am 16. Oktober 2024
- Cyber-Sicherheit industrieller Anlagen: Internationales OT-Grundsatzpapier veröffentlicht
- BKA-II Entscheidung: BfDI begrüßt Klarheit für geplante Modernisierung polizeilicher Computersysteme
- BKA II: Bundesverfassungsgericht hat laut DAV wichtige Grenzen gesetzt
- EAID-Online-Diskussion: Cybersecurity und Datenschutz im globalen Spannungsfeld
Aktuelles, Branche - Okt 10, 2024 19:38 - noch keine Kommentare
Open Source Software – unbestreitbare Vorteile sowie Risiken
weitere Beiträge in Branche
- Kritische Sicherheitslücken im Linux-CUPS-System erfordern umgehende Maßnahmen
- SBOM: Software-Stücklisten laut ONEKEY-Studie noch immer kein Standard in der Industrie
- Präsidentschaftswahlen in den USA 2024: Wahl-Phishing auf dem Vormarsch
- Zunehmende Bedrohung in der digitalen Welt durch Deepfake-Angriffe
- Microsoft-E-Mails: Tausende verschiedener Fälschungen im Umlauf
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren