Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Mittwoch, März 13, 2013 23:46 - ein Kommentar
Reporter ohne Grenzen kritisiert westliche Überwachungstechnik in den Händen von Feinden des Internets
ROG-Bericht zum „Welttag gegen Internetzensur“ am 12. März 2013 veröffentlicht
[datensicherheit.de, 13.03.2013] Nicht nur autoritäre Staaten, sondern auch westliche Unternehmen spielten eine wesentliche Rolle bei der Unterdrückung kritischer Stimmen und unerwünschter Informationen im Internet, kritisieren die Reporter ohne Grenzen (ROG).
Der ROG-Bericht über die „Feinde des Internets“, der zum „Welttag gegen Internetzensur“ am 12. März 2013 veröffentlicht wurde, geht deshalb sowohl auf Staaten als auch auf Unternehmen ein.
Autoritäre Regierungen setzten demnach zunehmend komplexe Technik ein, um unliebsame Webseiten zu blockieren oder um kritische Journalisten und Blogger auszuforschen und zu verfolgen. Oft seien es westliche Anbieter von Sicherheitstechnologie, die die nötige Überwachungsinfrastruktur lieferten oder billigend in Kauf nähmen, dass ihre Produkte in die Hände notorischer Menschenrechtsverletzer gerieten. Der Einsatz solcher Technologien sei schon unter strenger rechtsstaatlicher Aufsicht umstritten, sagt ROG-Vorstandsmitglied Matthias Spielkamp. In den Händen autoritärer Regime verwandelten sie sich gar in „digitale Waffen“.
Aber auch in demokratisch verfassten Staaten wachse die Bereitschaft, im Namen der Bekämpfung von Online-Kriminalität die Informationsfreiheit im Internet einzuschränken – so werde autoritären Regimen in die Hände gespielt, die mit den gleichen Argumenten Kritik an ihren eigenen Überwachungsregimen zurückwiesen. Immer wieder berichteten Journalisten und Dissidenten aus autoritär regierten Staaten, dass sie in Verhören mit Protokollen ihrer vertraulichen „skype“-Telefonate, E-Mails oder SMS-Nachrichten konfrontiert worden seien. Die Produkte mancher Hersteller seien zur flächendeckenden Überwachung des Internets geeignet. Auf diese Weise könnten etwa Nutzerprofile erstellt werden oder es lasse sich der Zugang zu bestimmten Webseiten oder die Suche
nach einzelnen Stichwörtern blockieren.
Die andere Art von Programmen ziele darauf, mit Hilfe sogenannter „Staatstrojaner“ einzelne Journalisten, Blogger oder Dissidenten gezielt zu überwachen, indem die Programme etwa auf Festplatten zugriffen, Passwörter ausspionierten, E-Mails mitläsen und verschlüsselte Internettelefonate mithörten. Auf diese Weise könnten autoritäre Regime Journalisten aushorchen, ihre Informanten aufspüren und so eine freie Berichterstattung behindern.
Weitere Informationen zum Thema:
REPORTERS WITHOUT BORDERS
The Enemies of Internet
REPORTER OHNE GRENZEN
Positionspapier von Reporter ohne Grenzen zum Export deutscher Überwachungstechnologie
Aktuelles, Experten - Dez. 13, 2025 0:14 - noch keine Kommentare
„Berna“: KI-Voicebot ermöglicht Schadenmeldungen ohne stressige Wartezeiten
weitere Beiträge in Experten
- Digitaler Omnibus im Kontext Künstlicher Intelligenz gefährdet Verbraucherrechte
- Omnibus-I-Einigung: Erleichterungen für den EU-Mittelstand erhofft
- 23. Auflage der IT-Defense vom 4. bis 6. Februar 2026 in Würzburg
- Dokumente zur Erbrechtsfragen: Auch eine Quittung kann ein Testament beinhalten
- Frankfurt/Main: Wirtschaftswachstum gründet sich auf Rechenzentren – doch neue IW-Studie benennt Hürden für Betreiber
Aktuelles, Branche - Dez. 13, 2025 0:29 - noch keine Kommentare
KnowBe4 Threat Labs meldet Entdeckung einer hochentwickelten mehrstufigen Phishing-Kampagne
weitere Beiträge in Branche
- NIS-2 offiziell in Kraft: Proliance-Handlungsempfehlungen für Unternehmen
- 23. Auflage der IT-Defense vom 4. bis 6. Februar 2026 in Würzburg
- Im Cyberspace werden Outsider zu heimlichen Insidern: Jeder Cyberangriff prinzipiell eine Innentäter-Bedrohung
- NIS-2: Vielen Unternehmen fehlt es an Kapazitäten zur Umsetzung und zum Nachweis
- Albiriox-MaaS attackiert Hunderte Finanz- und Krypto-Apps auf Android
Aktuelles, Branche, Umfragen - Juli 9, 2025 19:03 - noch keine Kommentare
DigiCert-Umfrage: Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen
weitere Beiträge in Service
- Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“



Kommentieren