Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, November 9, 2021 16:29 - noch keine Kommentare
REvil-Festnahmen: Bedeutung für die Cyber-Sicherheit
International koordinierte Operation GoldDust gegen mehrere Affiliate-Partner der Ransomware-as-a-Service REvil
[datensicherheit.de, 09.11.2021] Laut einer aktuellen Stellungnahme von Mandiant haben in einer international koordinierten Operation Ermittler mehrere Affiliate-Partner der Ransomware-as-a-Service „REvil“ festgenommen, Sanktionen verhängt und Lösegeld in Höhe von 6,1 Millionen US-Dollar beschlagnahmt. Auch deutsche Ermittler seien an der „GoldDust“ genannten Operation beteiligt gewesen. Unter den Festgenommenen sei der Ukrainer Yaroslav Vasinskyi, „der für den Angriff auf das Unternehmen Kaseya und dessen Kunden verantwortlich sein soll“.
![mandiant-kimberly-goody](https://www.datensicherheit.de/wp-content/uploads/mandiant-kimberly-goody-600.jpg)
Foto: Mandiant
Kimberly Goody: Cyber-Kriminalität kennt keine Landesgrenzen!
REvil sehr aktive Ransomware-Bedrohung
„Diese jüngsten Ereignisse zeigen, wie wichtig es ist, bei der Bekämpfung von Ransomware-Bedrohungen einen differenzierten Ansatz zu verfolgen und mit internationalen Partnern zusammenzuarbeiten“, kommentiert Kimberly Goody, „Director of Financial Crime Analysis“ bei Mandiant. Denn Cyber-Kriminalität kenne keine Landesgrenzen.
„REvil“ habe sich seit dem ersten Auftreten im Mai 2019 als sehr aktive Ransomware-Bedrohung erwiesen. Mehr als 300 Unternehmen seien auf der Ransomware-Shaming-Website der Gruppe aufgetaucht. Die Opfer verteilten sich über 40 Länder.
REvil agierte mit Ransomware-as-a-Service-Modell
Goody erläutert: „REvil agierte mit einem Ransomware-as-a-Service-Modell und mehrere der jüngsten Verhaftungen und Sanktionen zielten auf Affiliate-Partner ab. Dies ist insofern bemerkenswert, dass Hacker in anderen Fällen, in denen eine Ransomware abgeschaltet wurde oder Störungen auftraten, zu anderen Ransomware-Affiliate-Programmen wechselten.“
Maßnahmen, die auf diese Partner abzielten, könnten sich stärker auf die Gesamtzahl der Angriffe auswirken. Denn im Vergleich zur Ransomware selbst seien die erforderlichen Fähigkeiten, um Ransomware in den Umgebungen der Opfer zu verbreiten und erfolgreich einzusetzen, im Darknet sehr gefragt.
Jüngste Ermittlungserfolge im Revil-Fall werden nicht alle Ransomware-Hacker abschrecken
Die jüngsten Maßnahmen gegen „REvil“-nahe Akteure seien zwar bedeutsam, jedoch ändere dies nichts daran, dass einige Länder aus strategischen Gründen Ransomware-Tätigkeiten tolerierten und ungehindert gewähren ließen, solange sich diese nicht gegen eigene nationale Interessen richteten.
„Dies bedeutet, dass die jüngsten Ermittlungserfolge nicht alle Ransomware-Hacker abschrecken werden“, befürchtet Goody. Insbesondere angesichts der Tatsache, wie lukrativ diese Form der Kriminalität geworden sei. Die Erhöhung der Kosten durch Verhaftungen und Sanktionen sei deshalb wichtig, um die Kosten-Nutzen-Analyse der Ransomware-Hacker negativ zu beeinflussen.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 10.07.2021
Kaseya-Vorfall: Unternehmen reagierten schnell / Anteil der anfälligen Kaseya-Server nach „REvil“-Angriff vom 2. Juli 2021 um 96 Prozent gesunken
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