Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, Juni 29, 2021 17:31 - noch keine Kommentare
Sommerwetter birgt Gefahrenpotenzial für Datenträger
Datenträger mobiler Geräte oftmals nur bis zu 35° im Betrieb und 43° bis 45° im abgedrehten Zustand ausgelegt
[datensicherheit.de, 29.06.2021] Sommerliche Temperaturen bedeuten nicht ausnahmslos für jeden gute Laune – extreme Hitze sei nicht nur für Menschen und Tiere purer Stress. Beim Arbeiten unter sehr hohen Umgebungstemperaturen litten nicht nur wir, „sondern auch die vielen technischen Geräte, auf die wir uns heutzutage verlassen“. Markus Häfele, Geschäftsführer der Attingo Datenrettung GmbH betont: „Gerade mobile Geräte sind oftmals nur bis zu einer Umgebungstemperatur von 35° im Betrieb und 43° bis 45° im abgedrehten Zustand ausgelegt.“ Insbesondere in den Sommermonaten verzeichnet Attingo nach eigenen Angaben „immer wieder eine höhere Anfragenrate bei Festplatten“ – im Vergleich zum restlichen Jahr. Dies betreffe sowohl externe Festplattenlaufwerke als auch interne Festplatten und SSDs in Computern, Laptops sowie in Server-, RAID- oder NAS-Systemen. Der Zusammenhang zwischen hohen sommerlichen Außentemperaturen und einer steigenden Zahl der Anfragen zur Datenrettung sei Jahr für Jahr stets erkennbar.
Hohe durchschnittliche Betriebstemperatur der Datenträger erhöht Verschleißpotenzial
Ausfälle von Festplatten ließen sich unter Überhitzung oftmals auf durch Materialausdehnung bedingte „Headcrashes“, Schreib-/Lesekopf-Dejustierungen und defekte Lager zurückführen. Auch könnten die elektronischen Komponenten oder die gänzlich elektronischen Flash-Speicher in SSDs oder Smartphones und Tablets unter zu hoher Temperaturlast beschädigt werden.
„Je höher die durchschnittliche Betriebstemperatur ist desto höher ist auch das Verschleißpotenzial – und die angedachte Lebensdauer eines Datenträgers verringert sich sukzessive. ,Flash‘ reduziert bei hohen Temperaturen zudem die Leistung um sich nicht selbst weiter zu schädigen“, erläutert Häfele.
Sonneneinstrahlung und hohe Umgebungstemperaturen Gift für Datenträger
Technische Geräte bevorzugten es generell kühl und schattig. Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Umgebungstemperaturen seien „reines Gift“. Unter Volllast – aber auch im regulären Betrieb – erhöhe sich in solchen Situationen die Wahrscheinlichkeit, dass Datenträger zeitnah den „Hitzetod sterben“. Häfele rät: „Abhilfe schafft bereits eine konstante Luftzirkulation um Hitze abzuführen. Aber auch ,Digital Detox‘ und den Geräten auch mal Hitzefrei zu geben.“
Um sich einen Eindruck zu verschaffen, genüge es oftmals einfach die Hand vor den abführenden Lüfter zu halten. Anhand der warmen Abluft könne man einen ungefähren Eindruck davon bekommen, welcher Umgebungshitze die Datenträger im Rechnergehäuse ausgesetzt sind. Im wesentlich schlankeren Laptop wirke sich das nochmal stärker aus. Der Markt für passive und aktive Notebook-Lüftungs-Untersätze komme nicht von ungefähr.
Datenträger verhalten sich exotherm
Denn die Datenträger seien exotherm – „kann die erzeugte und abgegebene Hitze nicht reguliert werden, steigt in geschlossenen Räumen schnell die Umgebungstemperatur“. Dies betreffe unter anderem auch Live-Streamer. Abhängig von der eingesetzten Hardware steige die Raumtemperatur während des Streamings um mehrere Grad Celsius an.
Aus diesen Gründen seien Server-Räume in der Regel auch mit Kühlaggregaten ausgestattet, um eine optimale Betriebstemperatur für Festplatten und SSDs zu erhalten.
Home-Office bei schönem Wetter auf der Terrasse bringt Risiken für Datenträger
Laptops, Smartphones oder externe Festplatten sollten auf keinen Fall im Auto in der prallen Sonne liegengelassen werden. „Und auch wenn es verlockend ist, das Home-Office bei schönem Wetter auf die Terrasse, in den Garten oder den Balkon zu verlegen: Computer und Festplatten sollten jedenfalls im Schatten bleiben und direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.“
Doch nicht nur draußen an der frischen Luft lauere Gefahr im Home-Office: Die im heimischen Büro genutzten privaten Räumlichkeiten wiesen in der Regel nicht die Klimatisierung gewerblicher Büroräume auf. Mit den bedingt durch die „Corona-Pandemie“ vermehrt ins Home-Office verlegten Arbeitsplätzen steige somit das Risiko hitzebedingter Hardware-Ausfälle an. Häfele ergänzt abschließend: „Und mit jeder Hitzeperiode kommen auch die Unwetter, aber das ist eine andere Geschichte…“
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Okt 14, 2024 20:41 - noch keine Kommentare
Politisches Herbstforum der BfDI: Daten im Dienst der Patienten
weitere Beiträge in Experten
- ELITE 2.0 Wanderzirkus: OT-Awareness für KMU am 16. Oktober 2024
- Cyber Resilience Act der EU verabschiedet – Fraunhofer IEM nimmt Stellung
- BigBrotherAwards 2024 an Deutsche Bahn, Karl Lauterbach, Sachsens Innenminister, Shein und Temu sowie Technikpaternalismus
- Berechtigtes Interesse: BfDI begrüßt EDSA-Leitlinien
- Incident Response in Industrie-Unternehmen: Online-Veranstaltung am 16. Oktober 2024
Aktuelles, Branche - Okt 10, 2024 19:38 - noch keine Kommentare
Open Source Software – unbestreitbare Vorteile sowie Risiken
weitere Beiträge in Branche
- Kritische Sicherheitslücken im Linux-CUPS-System erfordern umgehende Maßnahmen
- SBOM: Software-Stücklisten laut ONEKEY-Studie noch immer kein Standard in der Industrie
- Präsidentschaftswahlen in den USA 2024: Wahl-Phishing auf dem Vormarsch
- Zunehmende Bedrohung in der digitalen Welt durch Deepfake-Angriffe
- Microsoft-E-Mails: Tausende verschiedener Fälschungen im Umlauf
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren