Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Mittwoch, Juni 13, 2018 21:53 - noch keine Kommentare
Verletzung der Cyber-Sicherheit: Folgekosten für Großunternehmen um 24 Prozent gestiegen
Cyber-Sicherheit in Unternehmen jeder Größenordnung wichtiges Thema für die Chefetage
[datensicherheit.de, 13.06.2018] Laut einer aktuellen Studie von KASPERSKY lab sind die Folgekosten einer Cyber-Sicherheitsverletzung innerhalb eines Jahres sowohl für große als auch mittelständische Unternehmen deutlich gestiegen. So seien die durchschnittlichen, aufgrund eines Datenlecks verursachten Kosten bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent gestiegen – von 88.000 auf 120.000 US-Dollar. Für Großunternehmen seien die Ausgaben um 24 Prozent auf bis zu 1,23 Millionen US-Dollar gestiegen. Allerdings hätten Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung auch die Bedeutung der Cyber-Sicherheit erkannt. So verwendeten Großunternehmen bis zu 26 Prozent ihres IT-Budgets für Cyber-Sicherheit.
Steigender Kostenaufwand in Folge von Datenpannen bedenklich
Die vergangenen zwölf Monate seien von Datenpannen mit immer teureren und verheerenderen Folgen geprägt gewesen. Gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung, bei der 45 Prozent der Großunternehmen und 33 Prozent der KMU in den kommenden zwölf Monaten verstärkt auf hybride Cloud-Lösungen setzen wollten oder dies bereits getan hätten, sei der steigende Kostenaufwand in Folge von Datenpannen bedenklich.
Laut der KASPERSKY-Studie stünden die teuersten Vorfälle im Zusammenhang mit Cloud-Umgebungen und Datenschutz. So hätten im Mittelstand zwei von drei der kostenintensivsten Cyber-Sicherheitsverletzungen die Cloud betroffen, wobei pro Vorfall in der IT-Infrastruktur von Drittanbietern durchschnittlich 179.000 US-Dollar Folgekosten entstanden seien. Auch bei Großunternehmen habe Datenschutz höchste Priorität: Die höchsten Kosten verursachten dort mit 1,64 Millionen US-Dollar gezielte Angriffe auf Daten, dicht gefolgt von Pannen in der IT-Infrastruktur von Drittanbietern mit durchschnittlich 1,47 Millionen US-Dollar Verlust.
Höhere Budgets für Abwehr von Cyber-Bedrohungen
Die wachsenden Kosten in Folge einer IT-Sicherheitsverletzung veranlassten Unternehmen, ihre Ausgaben für Cyber-Sicherheit neu zu bewerten: So seien die Budgets für IT-Sicherheit im Jahr 2018 weiter gestiegen.
Fast ein Drittel aller IT-Ausgaben in Unternehmen (8,9 Millionen US-Dollar) entfielen inzwischen auf diesen Bereich – und obwohl sehr kleine Unternehmen traditionell die geringsten Budgets für IT-Sicherheit aufwiesen, hätten sie in den letzten zwölf Monaten ihre Ausgaben überraschend deutlich von 2.400 auf 3.900 US-Dollar angehoben.
Die Hauptgründe für Mehrausgaben im IT-Sicherheitsbereich sind laut KASPERSKY-Studie:
- die wachsende Komplexität der IT-Infrastruktur,
- die verstärkte Nutzung von Cloud-Plattformen
- und die Notwendigkeit, die eigene Sicherheitsexpertise auf Spezialisten-Niveau anzuheben.
Cyber-Sicherheit wichtiges Thema für die Chefetage
„Dynamische geschäftliche Veränderungen und Effizienzsteigerung verstärken die Nachfrage von Unternehmen nach Cloud- und Mobile-Lösungen“, so Milos Hrncar, „General Manager DACH“ bei KASPERSKY lab.
Cyber-Sicherheit sei nicht mehr nur ein Einzelposten auf der IT-Rechnung, sondern in Unternehmen jeder Größenordnung ein wichtiges Thema für die Chefetage, was die wachsenden Budgets für IT-Sicherheit belegten. Hrncar: „Unternehmen setzen darauf, dass sich die Mehrausgaben auszahlen werden, denn sie haben neben traditionellen Cyber-Sicherheitsrisiken derzeit auch mit einem wachsendem Regulierungsdruck zu kämpfen.“
Die dem KASPERSKY-Bericht „In punkto Geld: Wachsende IT-Sicherheitsbudgets zum Schutz von digitalen Transformationsinitiativen“ zugrundeliegende Studie wurde nach eigenen Angaben von KASPARSKY lab und B2B International durchgeführt: Hierfür seien in der zweiten Jahreshälfte 2017 insgesamt 6.614 Entscheidungsträger aus 29 Ländern weltweit über die Ausgaben ihrer Organisation im Bereich IT-Sicherheit, Cyber-Bedrohungen, mit denen sie zu kämpfen haben, und die von Cyber-Attacken verursachten Folgekosten befragt worden.
Weitere Informationen zum Thema:
KASPERSKY lab DAILY, 13.06.2018
Diese Kosten kommen bei Datenlecks auf ein Unternehmen zu
KASPERSKA lab, 13.10.2017
Top 5 largest data leaks of 2017 — so far
datensicherheit.de, 26.10.2016
Kritische IT-Ereignisse: Millionenschäden bei europäischen Unternehmen
Aktuelles, Experten, Studien - Nov 29, 2024 19:21 - noch keine Kommentare
TÜV Rheinland meldet weiter verschärfte IT-Sicherheitslage in Deutschland
weitere Beiträge in Experten
- Datensouveränität: Bedeutung der Self Sovereign Identities
- Black Friday: Auch BSI warnt Schnäppchenjäger vor Cyber-Kriminellen
- Beantragung kostenfreier Schufa-Auskünfte gegen Entgelt: Verbraucherzentrale NRW moniert Web-Angebote
- Bildungsprojekt MedienTrixx hat Datenschutz und Künstliche Intelligenz im Fokus
- Offener Brief an Bundestag: TeleTrusT mahnt NIS-2-Umsetzung noch in laufender Legislaturperiode an
Aktuelles, Branche, Studien - Nov 30, 2024 20:46 - noch keine Kommentare
KI als zweischneidiges Schwert: Zukunft der Cyber-Bedrohung und -abwehr werden neu definiert
weitere Beiträge in Branche
- IT Security Economics Report: Cyber-Angriffe verursachen Unternehmen durchschnittliche Kosten von 1,06 Millionen US-Dollar
- NIS-2: EU leitet Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein
- Rund um Black Friday, Black Week und Cyber Monday läuft Cyber-Kriminalität zur Höchstform auf
- IT-Defense: Nächste Auflage vom 12. bis 14. Februar 2025 in Leipzig
- Angriffe mittels USB gefährden Kritische IT- und OT-Infrastrukturen
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren