Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Mittwoch, August 31, 2016 17:26 - noch keine Kommentare

Mangelndes IT-Sicherheitsverhalten von Mitarbeitern bleibt wesentliches Risiko

Ob aus böser Absicht, aus Versehen oder aufgrund gestohlener Anmeldeinformationen – Insider erleichtern Hackern das Eindringen

[datensicherheit.de, 31.08.2016] In einer von Varonis gesponserten Studie des Ponemon Institute wird die wachsende Kluft zwischen Endnutzern und IT-Experten vor dem Hintergrund einer steigenden Zahl von Sicherheitsvorfällen untersucht. Ransomware und andere Angriffsmethoden, deren Erfolg nicht zuletzt auf der Fahrlässigkeit von Mitarbeitern beruht, greifen demnach weiter um sich. Dennoch gäben nur 39 Prozent der Endnutzer an, alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der von ihnen benutzten Unternehmensdaten zu ergreifen. Laut der zugrunde liegenden aktuellen Umfrage unter mehr als 3.000 Mitarbeitern und IT-Fachleuten in den USA und Europa sei das ein deutlicher Rückgang, verglichen mit den Ergebnissen von 2014 mit noch 56 Prozent.

Fahrlässigkeit von Insidern derzeit größte Sorge von Unternehmen

Zwar seien 52 Prozent der befragten IT-Fachleute der Ansicht, dass die Richtlinien gegen Missbrauch von Unternehmensdaten sowie unbefugten Zugriff umgesetzt und eingehalten würden, aber nur 35 Prozent der befragten Endnutzer gäben an, „dass ihr Arbeitgeber diese Richtlinien tatsächlich rigoros umsetzt“. Die neue Analyse mit dem Titel „The Widening Gap Between End Users and IT” vergleicht laut Varonis Verhaltensweisen und Ansichten von Endnutzern mit denen ihrer Kollegen aus den Abteilungen IT und IT-Sicherheit. Sie beruhe auf Daten, die Varonis und das Ponemon Institute am 9. August 2016 im Rahmen des Reports „Closing Security Gaps to Protect Corporate Data: A Study of US and European Organizations“ veröffentlicht hätten. Laut dieser Studie sei die Zahl der Fälle von Datenverlusten und Datendiebstählen drastisch angestiegen. Gleichzeitig verfügten immer mehr Mitarbeiter über die nötigen Rechte, um auf sensible Daten zuzugreifen. Fahrlässigkeit von Insidern sei derzeit die größte Sorge von Unternehmen.
Die Ergebnisse gehen nach eigenen Angaben auf Befragungen zurück, die im April und Mai 2016 unter 3.027 Mitarbeitern in den USA, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland durchgeführt wurden. Zu den Studienteilnehmern gehörten 1.371 Endnutzer und 1.656 Mitarbeiter aus den Bereichen IT und IT-Sicherheit von Unternehmen mit einigen Dutzend bis hin zu mehreren zehntausend Mitarbeitern aus unterschiedlichen Branchen, darunter Finanzdienstleistungen, öffentlicher Sektor, Gesundheitswesen und Biowissenschaften, Handel, Industrie sowie Technologie und Software.

„Fahrlässige Insider“: Gefahr erkannt – noch lange nicht gebannt!

61 Prozent der Befragten aus den Abteilungen IT oder IT-Sicherheit räumten dem Schutz wichtiger Unternehmensdaten eine hohe oder sehr hohe Priorität ein. Demgegenüber hielten lediglich 38 Prozent der Endnutzer den Schutz dieser Daten für wichtig oder sehr wichtig.
Auf die Frage, welchen Stellenwert Produktivität und Datensicherheit in ihrem Unternehmen einnehmen, hätten 38 Prozent der IT-Fachleute und 48 Prozent der Endnutzer angegeben, dass ihr Arbeitgeber Sicherheitsrisiken zu Gunsten von mehr Produktivität in Kauf nehme.
Als den wahrscheinlichsten Grund für eine unbefugte Nutzung von Mitarbeiterkonten hätten 50 Prozent der IT-Experten und 58 Prozent der Endnutzer die Fahrlässigkeit von Mitarbeitern genannt. „Fahrlässige Insider“ sei die bei weitem häufigste Antwort sowohl unter IT-Spezialisten als auch unter Endnutzern und werde doppelt so oft genannt wie „externe Angreifer“ und mehr als dreimal so oft wie „böswillig agierende Mitarbeiter“. Endnutzer führten Sicherheitsvorfälle wesentlich häufiger auf Fehler von Insidern zurück als IT- und Sicherheitsexperten. 73 Prozent der Endnutzer hielten Fehler, Nachlässigkeit oder böse Absicht von Insidern für häufige oder sehr häufige Gründe von Sicherheitsvorfällen, während nur 46 Prozent der IT-Mitarbeiter diese Meinung verträten.

Trotz zunehmender Sensibilisierung alarmierende Rückschritte

Ausgerechnet jetzt, wo aufgrund der zunehmenden Sensibilisierung für Cyber-Angriffe und Sicherheitsvorfälle ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein zu erwarten wäre, würden im Rahmen der Umfrage alarmierende Rückschritte im Hinblick auf Einstellungen und Verhaltensweisen festgestellt, sagt Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institute.
„Wenn die Unternehmensleitung den Schutz der Daten nicht zur Priorität erklärt, wird es auch weiterhin sehr mühsam sein, dass Endnutzer Richtlinien und Methoden zur Informationssicherheit einhalten und anwenden“ so Dr. Ponemon. Dass IT und Endnutzer so unterschiedliche Ansichten über erforderliche Zugriffsberechtigungen und eine angemessene Datennutzung hätten, erschwere es, Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit mobilen Endgeräten, der Cloud und der gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten einzudämmen.

*Menschliches Versagen immer das größte Sicherheitsrisiko

Menschliches Versagen werde immer das größte Sicherheitsrisiko bleiben, betont Yaki Faitelson, Mitgründer und CEO von Varonis. Ob aus böser Absicht, aus Versehen oder aufgrund gestohlener Anmeldeinformationen – Insider erleichterten Hackern weiterhin das Eindringen.
„Die einzige Möglichkeit, dem entgegenzuwirken, ist es, den Zugriff auf die Daten zu kontrollieren, Aktivitäten zu überwachen und hochentwickelte Alarmsysteme sowie Tools zur Analyse des Nutzerverhaltens im gesamten Unternehmen zu implementieren“, erläutert Faitelson.

Weitere Informationen zum Thema:

Ponemon INSTITUTE, August 2016
Closing Security Gaps to Protect Corporate Data: A Study of US and European Organizations / Release 2: The Widening Gap Between IT and End Users



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