Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, Juli 6, 2021 18:49 - noch keine Kommentare
Kaseya-Vorfall: Womöglich Tausende Unternehmen ins Visier Cyber-Krimineller geraten
Auch deutsche Unternehmen von Ransomware betroffen, welche auf Schwachstellen in der Kaseya-Software abzielt
[datensicherheit.de, 06.07.2021] „Nach Solarwinds ist mit Kaseya binnen weniger Monate der zweite große Anbieter von Lösungen für ,Remote Management and Monitoring‘ (RMM) zum Opfer von Hackern geworden – bereits vor zwei Jahre hatte es das deutsche Vorzeige-Start-up Teamviewer erwischt“, so Ulrich Mertz, Gründer und Geschäftsführer von Rangee, in seiner Stellungnahme zum aktuellen Ransomware-Vorfall. Erneut seien damit auf einen Schlag Hunderte oder sogar Tausende Unternehmen ins Visier Cyber-Krimineller geraten, „weil ihre ,remote‘ gemanagten Systeme plötzlich für Eindringlinge offenstehen“. Die Folgen seien kaum absehbar, denn die ersten Firmen – darunter die Supermarktkette Coop in Schweden – seien bereits gezielt attackiert worden. Dem BSI zufolge seien zunehmend auch deutsche Unternehmen von Ransomware betroffen, welche auf die Schwachstellen in der Kaseya-Software abziele.
Ulrich Mertz: Wo kein Cloud-Zugang ist, lässt sich auch nichts hacken!
Kaseya-Vorfall als Warnung: Bequemlichkeit schafft Bypässe um Sicherheitslösungen
Mertz erläutert: „Ursache solcher und ähnlicher Angriffe ist, dass Unternehmen häufig sehr viel Wert darauf legen, dass sich ihre Systeme über die ,Cloud‘ verwalten lassen. Das mag bequem sein, ist aber auch ein Sicherheitsrisiko.“ Fast jeder Hersteller biete inzwischen für seine Systeme eigene Schnittstellen und eigene Protokolle für ein Remote-Management über die „Cloud“. „So entstehen viele ,Bypässe‘, die die Sicherheitslösungen des Unternehmens umgehen“, warnt Mertz.
Überall-verfügbar-Technik wie von Kaseya zieht schnell unerwünschte Besucher an
Die jahrelang zuverlässig funktionierende, sicher hinter der Firewall agierende Offline-Lösung sei zuletzt leider aus der Mode gekommen. Mertz kritisiert: „Heute muss IT auch vom Strand aus erreichbar und verwaltbar sein.“ Doch diese „Überall-verfügbar-Technik“ sei ein attraktives Ziel für Cyber-Kriminelle und ziehe schnell unerwünschte Besucher an. Unternehmen seien daher gut beraten, bei jedem – weltweit bereitgestellten – Management-Dienst genau zu überlegen, „ob er tatsächlich einen Mehrwert liefert – oder ob die Offline-Lösung mit denselben Funktionen nicht vielleicht doch wertvoller ist, weil sie passive Sicherheit bietet“.
Kaseya-Vorfall sollte zum Nachdenken über eigene IT-Strategie anregen
Bei Rangee hätten sie sich daher „explizit gegen ein Gateway in die ,Cloud‘ entschieden“. Administratoren könnten über ihren Remote-Desktop auf den „Thin Client Management“-Server (TCMS) hinter der Firewall zugreifen, um ihre „Linux“- und „Windows“-basierten Endgeräte zu verwalten. Dort ließen sich alle Einstellungen und Updates auf Sicherheit kontrollieren und gesteuert vornehmen – ganz ohne „Cloud“.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 06.07.2021
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datensicherheit.de, 05.07.2021
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