Aktuelles, Branche, Veranstaltungen - geschrieben von am Montag, Oktober 15, 2012 23:26 - noch keine Kommentare

Ausblick auf die it-sa 2012: Ideen- wie Datenschutz ein weltbewegendes Thema auch in Zukunft

Dank an den „spiritus rector“ der „it-sa“, Peter Hohl, auf dem Empfang der Bayerischen Landesregierung am Vortag der Messeeröffnung

[datensicherheit.de, 15.10.2012] Am Vorabend der „it-sa 2012“ lud Bayerns Staatsminister der Finanzen, Dr. Markus Söder, zu einem Empfang in den Hirsvogelsaal des Museums Tucherschloss in Nürnberg ein.
In seiner Begrüßung betonte Söder, dass am Folgetag mit der „it-sa“ eine bedeutende Messe, gewissermaßen ein Ereignis von Weltbedeutung, eröffnet werden solle – dieser Bedeutung sei auch dieser Empfang der Bayerischen Landesregierung geschuldet. Das Thema IT-Sicherheit werde immer aktueller, selbst wenn die Presse nicht immer mit der an sich gebotenen Aufmerksamkeit berichte. Die „it-sa“ sei eine von drei Weltleitmessen zur IT-Sicherheit. Dass diese ein wichtiges Thema bleibe, könne man auch an Bayerns Investitionen in der Höhe von rund 500 Millionen Euro pro Jahr in die „Digitalisierung“ des Landes erkennen. Der Staatsminister unterstrich den Anspruch Bayerns, im IT-Bereich als Leitmarkt aufzutreten. Er sprach von etwa 36.000 täglichen Angriffen auf die elektronischen Netzwerke der Bayerischen Staatsregierung – etwa einer komme durch, es sei ein „ständiger Krieg“. Als besonderes Problem führte er die Angriffe auf die IT der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) an – dabei gehe es um so bedeutende Werte wie Patente, aber auch Kundenlisten oder Identitäten bei Privatanwendern. Er zeigte sich in diesem Zusammenhang beeindruckt, wie offenherzig sich viele Privatpersonen in Sozialen Netzwerken selbst darstellten.

Foto: NürnbergMesse GmbH, Frank Boxler

Foto: NürnbergMesse GmbH, Frank Boxler

Dr. Markus Söder: Neben Schutzmaßnahmen auch IT-Notfall- und -Wiederanlaufpläne erforderlich!

322 Aussteller würden der „it-sa 2012“ ein Gesicht geben, so Dr. Söder. Den KMU fehle es leider häufig noch an der nötigen Sensibilität – auch gebe es Verärgerung durch Fehlinvestitionen vergangener Jahre. Er machte deutlich, dass neben Schutzmaßnahmen eben auch IT-Notfall- und -Wiederanlaufpläne erforderlich seien. Die Branche sei von hoher Dynamik geprägt, gefragt sei sowohl Ideen- wie Datenschutz. Er hob den Charakter Nürnbergs als IT-Region hervor – DATEV sei eines der Vorzeigenunternehmen. „Denkstätten“ ersetzten die traditionelle Industrie. Abschließend wünschte er der Messe viel Erfolg, wichtige Impulse und gute Gespräche. Das Land Bayern stelle hohe Investitionen in die Bildung bereit, weil es an die Zukunft glaube – hierzu seien innovative Unternehmen erforderlich und im Lande willkommen.

Sodann führte Prof. Dieter Kempf, BITKOM-Präsident und Vorsitzender des Vorstands der DATEV eG, aus, dass „Cyber-Sicherheit“ ein zunehmend präsentes Thema sei, zumal bei Schadensfällen sicher von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei. Auch er betonte die Gefährdung für die KMU – diese hätten eben kaum die Möglichkeit, sich einen Schutz wie Großunternehmen oder Behörden zu leisten. Aber angesichts der Gefährdung des Mittelstands und auch der kritischen Infrastrukturen hätten BITKOM un das BSI die „Allianz für Cybersicherheit“ gegründet – deren Website sei seit Mai 2012 online. Es gehe um eine Stärkung der Sicherheitsexpertise in den Unternehmen und in der Verwaltung; hierzu sei ein zeitnaher Austausch über aufgetretene Schadensfälle notwendig. Er hob die Analogie zum Gesundheitswesen hervor, erteilte aber einer Meldepflicht eine Absage – eine stärkere Meldebereitschaft sei anzustreben, um ein nationales Lagebild zu generieren. Dies sei kein Selbstzweck, sondern eine Antwort auf die Sicherheitsbedürfnisse, in Behörden und Unternehmen eine angstfreie IT-Nutzung zu ermöglichen. Es gehe schließlich um eine „neue Sicherheitskultur“, so Professor Kempf. Dazu gehöre nun mal die Bereitschaft zur zumindest anonymisierten Information über IT-Schadensvorfälle. Er wünscht sich die Ausbildung einer diesbezüglichen „Meldekultur“. Dafür sei insbesondere die Unterstützung all jener erforderlich, die an diesem Abend nicht zugegen bzw. an den folgenden drei Tagen nicht als Aussteller auf der Messe vertreten sind. Schließlich sprach er dem „spiritus rector“ der „it-sa“, Peter Hohl, seinen Dank für die Verankerung der Messe in Nürnberg aus.

Foto: NürnbergMesse GmbH, Frank Boxler

Foto: NürnbergMesse GmbH, Frank Boxler

Prof. Dieter Kempf engagiert sich für eine „neue Sicherheitskultur“ beim IT-Einsatz in Behörden und Unternehmen.

Auch Dr. Roland A. Fleck, Geschäftsführer der NürnbergMesse GmbH, schloss sich dem Dank an Peter Hohl an. Der „Hirsvogelsaal“ sei das ideale Ambiente für einen solchen Empfang, denn er stehe für „Handel und Wandel“. Er sei ein besonderes Zeugnis der Frührenaissance. Leider sei dieser im Zweiten Weltkrieg zerstört worden – erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts sei der variierte Wiederaufbau erfolgt. Er wies auf das Deckengemälde „Sturz des Phaeton“ hin – der Sohn des Helios habe den Sonnenwagen derart ungeschickt gelenkt, dass es zu einer Katastrophe universellen Ausmaßes gekommen sei. Erst durch die Intervention des Zeus sei das katastrophale Szenario beendet worden, aber Phaeton sei gescheitert; immerhin habe dieser etwas gewagt… Dr. Fleck bedankte sich beim BITKOM für die Kooperation und bei Dr. Söder für den Empfang – der Bayerischen Landesregierung gebühre Dank für das Bekenntnis zur „it-sa“ in Nürnberg. Er begrüßte abschließend auch Cornelia Rogall-Grothe, Beauftragte für Informationstechnik, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, unter den Gästen.

Foto: NürnbergMesse GmbH, Frank Boxler

Foto: NürnbergMesse GmbH, Frank Boxler

Dr. Roland A. Fleck dankt dem BITKOM und der Bayerischen Landesregierung.

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