Aktuelles, Branche, Umfragen - geschrieben von cp am Dienstag, September 18, 2018 15:52 - noch keine Kommentare
Black Hat-Umfrage von Thycotic enthüllt die beliebtesten Einfallstore der Hacker
Zu weit gefasste Zugriffsrechte und schlechter Passwortschutz begünstigen die Kompromittierung von Benutzerkonten
[datensicherheit.de, 18.09.2018] Obwohl Microsoft seine Cybersicherheit in den letzten Jahren massiv ausgebaut hat, sind vor allem die Betriebssysteme Windows 10 und Windows 8 für Hacker nach wie vor leicht zu kompromittieren, wie der aktuelle 2018 Black Hat Hacker Survey des PAM-Anbieters Thycotic nun offenbart. 50 Prozent der befragten Hacker gaben demnach an, in den letzten zwölf Monaten am häufigsten Windows 10 bzw. 8 infiltriert zu haben. Ein beliebter Angriffsvektor war dabei Social Engineering, aber auch vermeidbare Nachlässigkeiten wie zu weit gefasst Zugriffsrechte oder nicht geänderte Herstellerpasswörter spielten den Hackern in die Hände.
Für den Report befragte das Unternehmen im Rahmen der diesjährigen Security-Konferenz Black Hat in Las Vegas insgesamt 300 Hacker zu ihren bevorzugten Angriffszielen, leicht zu kompromittierenden Systemen und beliebten Angriffsvektoren. Bei 70 Prozent der Befragten handelte es sich dabei um so genannte White-Hat-Hacker, d.h. Sicherheitsexperten, die für Unternehmen nach Sicherheitslücken und Schwachstellen suchen, um ihre IT-Sicherheit zu optimieren.
Die wichtigsten Ergebnisse des Reports im Überblick:
- 26 Prozent der befragten Hacker gaben an, am häufigsten Windows 10 infiltriert zu haben. 22 Prozent hackten wiederum vorrangig Windows 8, gefolgt von 18 Prozent, die es vor allem auf Linux abgesehen haben. Für Mac OS lag der Anteil bei weniger als fünf Prozent.
- Social Engineering ist laut 56 Prozent der Befragten die schnellste Methode, um Netzwerke zu infiltrieren.
- Die zwei beliebtesten Methoden beim Erlangen von privilegierten Berechtigungen sind das Verwenden von Standard-Herstellerkennwörtern (22%) sowie das Ausnutzen von Anwendungs- und Betriebssystemschwachstellen (20%).
91 Prozent der Hacker kompromittieren Windows-Umgebungen trotz GPO-Richtlinien
Die Sicherheit der Betriebssysteme hängt von den entsprechenden Konfigurationen ab sowie dem Verhalten, das die Nutzer an den Tag legen. Dessen müssen sich Unternehmen bewusst sein. Das einzig wirksame Mittel, um eine Kompromittierung von Benutzerkonten zu verhindern, ist deshalb die konsequente Eindämmung zu weitgefasster Zugriffsrechte – insbesondere bei privilegierten Konten wie Administrator-, Server- oder Datenbank-Accounts, die umfassende Datenzugriffe oder weitreichende Systemeinstellungen erlauben. Viele Unternehmen setzen auf Group Policy Objects (GPO), um die Verwaltung, Konfiguration und Sicherheit von mit der Windows-Domain-verbundenen Geräten zu zentralisieren. Diese GPO-Richtlinien sind als Sicherheitskontrolle jedoch nur bedingt zu empfehlen, da diese von Angreifern leicht umgangen werden können, wie 91 Prozent der von Thycotic befragten Hacker auch bestätigten.
74 Prozent der Unternehmen scheitern bei der Umsetzung einer Least Privilege Policy
„Der Black Hat Hacker Report 2018 zeigt, dass unsere Betriebssysteme und Endpunkte nach wie vor sehr anfällig sind für Bedrohungen, die von Hackern und Cyberkriminellen ausgehen“, so Markus Kahmen, Regional Director CE bei Thycotic. „Indem Unternehmen eine Strategie der minimalen Rechtevergabe umsetzen und diese mit anderen Sicherheitsmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung, Verhaltensanalyse und Privileged Account Protection kombinieren, sind sie jedoch in der Lage, ein effektives und dynamisches Sicherheitsniveau aufzubauen und aufrechtzuerhalten, das Cyberkriminelle davon abhält, ihre IT-Umgebungen zu missbrauchen.“
Bei der Umsetzung einer Least Privilege Policy gibt es in vielen Unternehmen jedoch nach wie vor großen Nachholbedarf. Wie die befragten Hacker berichteten, sind rund drei Viertel der Unternehmen (74%) bei der Implementierung von Zugriffsrechten auf Basis einer minimalen Rechtevergabe überfordert. Damit einher geht ein schlechter Passwortschutz, der Diebstahl von Zugriffsdaten und letztlich eine Erhöhung von Berechtigungen, die es Cyberkriminellen ermöglicht, administrative Kontrollen zu übernehmen und das Netzwerk zu erobern.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 15.09.2018
Umfrage: Cyberkrieg für 86 Prozent der IT-Sicherheitsexperten bereits Realität
datensicherheit.de, 16.08.2018
Cyberkriminalität: Motive von Black Hats
datensicherheit.de, 21.09.2017
Black-Hat-Umfrage: Wahlhacks als möglicher Auftakt für einen Cyberkrieg
Aktuelles, Experten - Nov 6, 2024 19:06 - noch keine Kommentare
eco warnt vor Doppelregulierung und fordert abermals klare Zuständigkeiten beim KRITIS-Schutz
weitere Beiträge in Experten
- US-Angemessenheitsbeschluss und Datenschutz bei Strafverfolgungsbehörden – EDSA bezieht Position
- Neue Grundsatzentscheidung zwingt Notare zur Ermittlung von Daten für das Nachlassverzeichnis
- Stärkung der Cyber-Sicherheit in Deutschland: eco fordert angesichts der NIS-2-Anhörung zügige Umsetzung
- Cyber-Schwachstellen von Alarmierungsbehörden und Außenministerien aufgedeckt
- Festnahmen in Hessen und Rheinland-Pfalz: BKA meldet erneuten Schlag gegen Underground Economy im Internet
Aktuelles, Branche - Nov 5, 2024 19:28 - noch keine Kommentare
SweetSpecter hatte OpenAI im Visier
weitere Beiträge in Branche
- Smart Cities: Aspekte der Sicherheit in urbaner Zukunft
- Fit für DORA in 3 Schritten: Birol Yildiz rät zum effektiven Incident Management zwecks Stärkung der Cyber-Sicherheit im Finanzsektor
- Trinity-Ransomware: Vorfall zeigt, warum starke Sicherheitskultur unverzichtbar auch für den Gesundheitssektor ist
- Cyber-Angriffe auf die Lieferkette: Unternehmen sollten Risiken erkennen und gezielt vorbeugen
- Kaspersky-Entdeckung: Spyware-Verbreitung über Telegram
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren