Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, November 17, 2025 0:08 - noch keine Kommentare
Drohnen-Erkennung und -Lokalisierung mittels intelligenter Sensordatenfusion
Drohnen lassen sich, wenn sie noch nicht in Sicht-, aber in Hörreichweite sind, dank intelligenter Sensordatenfusion erkennen und lokalisieren
[datensicherheit.de, 17.11.2025] Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT (Institutsteil „Hör-, Sprach- und Audiotechnologie“ / HSA) in Oldenburg hat am 13. November 2025 gemeldet, dass sich Drohnen, wenn sie noch nicht in Sicht-, aber in Hörreichweite sind, dank intelligenter Sensordatenfusion erkennen und lokalisieren lassen.

Foto: Fraunhofer IDMT / Leona Hofmann
Außerhalb der Sicht-, aber in Hörreichweite: Die Lösung des Fraunhofer IDMT kann Drohnen Sichtfeldes mittels intelligenter akustischer Sensorik detektieren und lokalisieren
Fraunhofer IDMT hat zur Drohnendetektion und -lokalisation eine integrierte akustische Sensorlösung entwickelt
Dass Fraunhofer IDMT hat demnach eine intelligente Sensorlösung entwickelt, welche Drohnen auch außerhalb der Sichtlinie erkennt. Die akustische Erkennungstechnologie könne als Ergänzung mit Radar, Kamera und Lidar zu einem System kombiniert werden.
- Wenn sich eine Drohne (auch „Unmanned Aerial System“ / UAS) unerlaubt einem sicherheitskritischen Bereich nähert, stelle sie damit eine potenzielle Gefahr dar. Optische Sensoren, Funk und Radar seien in einigen Fällen durch Gelände, Wetter, oder technische Maßnahmen gestört und könnten eine Drohne nicht zuverlässig erfassen.
Dass Fraunhofer IDMT hat zur Drohnendetektion und -lokalisation eine integrierte akustische Sensorlösung entwickelt. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch unbemannte Luftfahrzeuge in sicherheitskritischen Bereichen soll dieses System eine entscheidende Lücke füllen: Es „hört um die Ecke“ – die Akustik könne in Ergänzung zu Radar, Kamera und Lidar zu einem robusten Sensordatenverbund fusioniert werden.
Selbst in bebauten oder bewaldeten Gebieten können Drohnen aufgespürt werden
Anders als rein optische und radarbasierten Verfahren, welche etwa auf die Sichtverbindung angewiesen sind, ermögliche die Technologie, dass selbst in bebauten oder bewaldeten Gebieten Drohnenoperationen aufgespürt werden könnten.
- Seit 2016 habe der Institutsteil „Hör- Sprach- und Audiotechnologie“ in den öffentlich geförderten Verbundprojekten AMBOS (BMBF) und ALADDIN (H2020) die akustische Erkennung von Drohnen vorangetrieben. Am Projekt AMBOS seien zwölf Partner unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE an der Forschung beteiligt.
Bei ALADDIN hätten sich 18 Verbundpartner aus neun europäischen Ländern zusammengeschlossen, darunter die CS Group als Projektleitung. In zahlreichen internen Vorhaben seien die Algorithmen und Systemkomponenten kontinuierlich verfeinert worden. Nunmehr könnten die Forscher neben den leicht integrierbaren Algorithmen zur Erkennung und Lokalisation der UAS auch auf eine vollintegrierbare Systemlösung zurückgreifen.
Glasfasergelenkte Drohnen und autonome Flugobjekte für Funkaufklärung häufig verborgen
Glasfasergelenkte Drohnen oder autonome Flugobjekte blieben der Funkaufklärung häufig verborgen, während hochauflösende Radar- und Kamerasysteme hohe Kosten und energieintensive Rechenleistung erforderten. Die akustische Lösung des Fraunhofer IDMT dagegen arbeite mit geringem Energiebedarf, so dass ein autonomer Betrieb mit Akkus möglich sei.
- Auch das Aufwecken – „WakeUp“ – weiterer Sensorkomponenten nach einem akustischen Kontakt, biete Vorteile. Diese Technologie könne eine 360°-Abdeckung erreichen. Die Detektions- und Lokalisierungsreichweiten lägen je nach Störgeräuschumfeld zwischen 50 und 200 Metern, bei einer zeitlichen Auflösung von einer Sekunde.
Eine Ausweitung auf weitere akustische Ereignisse, von Fahrzeugen bis hin zu Schussgeräuschen, sei denkbar. Durch die gute Verfügbarkeit könnten die akustischen Sensoren flächendeckend ausgebracht werden.
Preiswerte und wartungsarme Ergänzung zu bestehenden Drohnen-Detektionssystemen
„Mit unserer akustischen Technologie bieten wir eine preiswerte und wartungsarme Ergänzung zu bestehenden Drohnen-Detektionssystemen“, erläutert Christian Rollwage, Gruppenleiter „Audiosignalverbesserung“ am Fraunhofer IDMT.
- Insbesondere Unternehmen im Wehr- und Sicherheitsbereich, welche bereits Drohnenerkennungssysteme – basierend auf Radar, Optik oder Lidar – entwickeln, sowie Systemintegratoren mit dem Wunsch nach eigener Sensorik und Drohnenhersteller, welche Signale aus der Luft detektieren möchten, seien die adressierten Zielkunden dieser neuen Technologie.
Der im Jahre 2008 unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier und Dr. Jens-E. Appell gegründete Institutsteil „Hör-, Sprach- und Audiotechnologie“ (HSA) des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT stehe für marktnahe Forschung und Entwicklung mit Schwerpunkten auf Sprach- und Ereigniserkennung, Klangqualität und Sprachverständlichkeit sowie mobiler Neurotechnologie und Systemen für eine vernetzte Gesundheitsversorgung.
Weitere Informationen zum Thema:
Fraunhofer IDMT
Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT / Institutsteil Hör-, Sprach- und Audiotechnologie HSA in Oldenburg
YouTube, FraunhoferIDMT
Zuverlässig Drohnen akustisch erkennen
CS a Sopra Steria company
The ALADDIN project
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