Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Samstag, Mai 13, 2017 20:17 - noch keine Kommentare
EASA schafft neue EU-Regelungen für den Betrieb kleiner Drohnen
Benjamin Binet von Gemalto fordert, die kleinen Flugkörper sicher und in einem kontrollierten Rahmen zu betreiben
[datensicherheit.de, 13.05.2017] Vor dem Hintergrund von gefährlichen Vorfällen im Zusammenhang mit dem Einsatz sogenannter Drohnen hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) Regelungen für den Betrieb kleiner Ausführungen vorgeschlagen, die auch die Anforderungen an die Geofencing-Technologie sowie eine Broschüre mit den „Dos and Don’ts“ enthalten. Zukünftig soll, so Benjamin Binet, „VP Marketing Mobiles Services & IoT“ bei Gemalto, diese Broschüre der Verpackung im Einzelhandel beiliegen.
Bereits im Vorgriff auf Probleme eindeutige Regelungen einführen!
Aktuell geht die Forschung davon aus, dass bis 2020 mehr als sieben Millionen Drohnen in Betrieb sein werden. „Für uns als Sicherheitsfirma, die in verschiedene Sicherheitsthemen der Welt des IoT stark eingebunden sind, ist es natürlich positiv zu sehen, dass auf hoher Ebene auf Sicherheitsbedenken reagiert wird, die bereits in der Vergangenheit bei verbundenen Geräten (Hacks auf vernetzte Autos, usw.) aufgekommen waren“, so Binet.
Durch eine Steigerung des Sicherheitsbewusstseins und die Aufforderung an die Stakeholder, bereits im Vorgriff auf Probleme eindeutige Regelungen einzuführen, bewege sich der Markt in die „richtige Richtung“. Dies sei von großer Bedeutung, damit Zulieferer ermahnt (oder gezwungen) werden könnten, frühzeitig grundlegende Aspekte, wie Schutzvorkehrungen, starke Authentifizierung, Sicherheit und Datenschutz zu berücksichtigen.
Drohnen sollen sich zu dauerhaften und zukunftsfähigen Lösungen entwickeln
Es sei also klar, dass Prioritäten gesetzt werden müssten, um sichere Rahmenbedingungen und die Sicherheit des Luftraums weltweit gewährleisten zu können. Der Himmel sei bereits mit bemannten Flugzeugen gut ausgelastet. Darüber hinaus schafften solche Regelungen ein günstiges Umfeld, in dem sich Drohnen zu dauerhaften und zukunftsfähigen Lösungen entwickeln könnten, erläutert Binet.
„Außerdem erkennen wir auch den klaren Trend hin zu Regelungen, die immer mehr Datenschutz und Schutz der Privatsphäre bieten (DSGVO, um eine zu nennen).“ Dieses große Bedürfnis an Datenschutz sei ein kritischer Punkt, denn diese „Geräte“ erstellten oder sammelten sensible Daten (beispielsweise mithilfe von Kameras oder Sensoren).
Man sollte zwar nicht in „ein zu pessimistisches Szenario“ verfallen, aber Drohnen seien für Menschenleben potenziell gefährlich – nämlich dann, wenn sie mit schlechten Absichten eingesetzt oder Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt bzw. absichtlich nicht integriert wurden. „Unter diesen Aspekten empfehlen und unterstützen wir alle Bemühungen, Drohnen sicher und in einem kontrollierten Rahmen zu halten“, betont Binet.
Benjamin Binet: Private Flugobjekte in „offenen, aber nicht freien“ Raum sicher integrieren!
Regelwerk für einen besseren und sichereren „gemeinsamen Luftraum“
Interessant zu sehen sei auch, dass Regulierungsbehörden ein Regelwerk für einen besseren und sichereren „gemeinsamen Luftraum“ mit Einführung solcher privaten Geräte in Erwägung zögen und ausarbeiteten. Binet: „Aus sicherheitstechnischer Sicht ist das ein Weg, Vorfälle, wie sie in den vergangenen Monaten den Zeitungen zu entnehmen waren, zu vermeiden.“
Der Luftraum werde normalerweise von Regierungsbehörden verwaltet und kontrolliert, daher sei es jetzt äußerst wichtig, private Flugobjekte in diesen „offenen, aber nicht freien“ Raum sicher zu integrieren.
Gemalto beobachtet nach eigenen Angaben weiterhin „aufmerksam die Weiterentwicklung des Drohnenmarktes“. Dieser scheine eine gute Referenz für die IoT-Welt im Allgemeinen zu sein, denn er vereine viele der üblichen Herausforderungen und Risiken, denen alle verbundenen Geräte ausgesetzt seien: Konnektivität, Sicherheit, starke Authentifizierung, Datenverschlüsselung.
„Wenn wir an dem riesigen IoT-Potenzial wirklich unsere Freude haben und davon profitieren wollen, sollten wir entsprechend strenge Sicherheitsbestimmungen ausarbeiten“, empfiehlt Binet.
Weitere Informationen zum Thema:
EASA
Civil drones (Unmanned aircraft)
BloombergTechnology, by Alan Levin, 24.03.2016
U.S. Says 7 Million Drones Will Take to Skies Annually by 2020
theguardian, 17.11.2016
Pilots report four drone near misses in a month in UK
BBC NEWS, 18. April 2016
‚Drone‘ hits BA plane: Police investigate Heathrow incident
datensicherheit.de, 19.04.2016
Sicherheitslücke bei Verkehrssensoren aufgedeckt
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