Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Freitag, Dezember 11, 2020 21:03 - noch keine Kommentare
EMA-Hack: Gezielter Cyber-Angriff auf das Herz unserer KRITIS
Beispiel EMA zeigt, dass Cyber-Angriffe auf Pharmaunternehmen in aktueller Situation keine Überraschung sind
[datensicherheit.de, 11.12.2020] Wie in der Nacht zum 10. Dezember 2020 bekannt geworden sei, hätten Hacker einen gezielten Angriff auf die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) verübt – dabei seien „einige Dokumente“ im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den von beiden Pharma-Unternehmen gemeinsam entwickelten „COVID-19“-Impfstoff entwendet worden. Laut eigener Aussage der Unternehmen habe dieser Vorfall keine Auswirkungen auf die Produktion und Auslieferung des Impfstoffes.
![g-data-tim-berghoff-2020](https://www.datensicherheit.de/wp-content/uploads/g-data-tim-berghoff-2020-scaled-e1607716932942.jpg)
Foto: G DATA
Tim Berghoff: Angreifer gefährden ganz real Leib und Leben
Verlust unschätzbar wertvoller Forschungsergebnisse in Obhut der EMA drohten
Dennoch könne man hierbei von einem „besorgniserregenden Datenleck“ sprechen, ziele dieser Angriff doch „mitten ins Herz der aktuell mitunter kritischsten Infrastruktur Europas“. Man stelle sich nur vor, der Angriff hätte zu einem schwerwiegenden Verlust der unschätzbar wertvollen Forschungsergebnisse geführt und dadurch eine veritable Verzögerung der Auslieferungskette nach sich gezogen.
„Die gesamte Weltbevölkerung erwartet derzeit sehnsüchtig die Frei- und Ausgabe des ,COVID-19‘-Impfstoffs, denn er verspricht nicht weniger als die Wiederherstellung des schmerzlich vermissten Normalzustandes und damit den Ausweg aus dem Lockdown-Teufelskreis.“
KRITIS wie z.B. die EMA müssen besser vor Cyber-Attacken geschützt werden
Zwar sei bisher nicht bekannt, wer sich für den Cyber-Angriff auf die EMA verantwortlich zeichnet. Doch eines sei bereits klargeworden: Die kritische Infrastrukturen (KRITIS) müssten besser vor Cyber-Attacken geschützt werden. „Anstatt über ein Verbot effektiver Kryptographie oder ,Staatstrojaner‘ zu sprechen, sollte die Bundesregierung sich lieber um einen effektiven Schutz der kritischen Infrastruktur kümmern“, betont Tim Berghoff, „Security Evangelist“ bei G DATA CyberDefense.
Angriffe auf Pharmaunternehmen seien in der aktuellen Situation – leider – keine Überraschung. „Der Gesundheitsbereich wird auch in der ,Pandemie‘ regelmäßig angegriffen. Damit gefährden die Angreifer ganz real Leib und Leben der Menschen – das ist verabscheuungswürdig“, so Berghoff.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 10.12.2020
EMA: Europäische Arzneimittelagentur gehackt / IT-Sicherheitsmaßnahmen müssen erhöhter Bedrohungslage angepasst werden | Ein Kommentar von Tanium
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