Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von am Donnerstag, Mai 1, 2025 0:27 - noch keine Kommentare

Chip-Industrie: Silicon Saxony positioniert sich zum Sonderbericht des Europäischen Rechnungshofes

Chip-Gesetz reicht höchstwahrscheinlich nicht aus, um das allzu ehrgeizige Ziel der Digitalen Dekade zu verwirklichen

[datensicherheit.de, 01.05.2025] Der Silicon Saxony e.V. kommentiert in seiner aktuellen Stellungnahme den am 28. April 2025 vorgestellten „Sonderbericht 12/2025“ des Europäischen Rechnungshofes mit dem Titel „Die Strategie der EU im Bereich Mikrochips – Akzeptable Fortschritte bei der Umsetzung, doch reicht das Chip-Gesetz höchstwahrscheinlich nicht aus, um das allzu ehrgeizige Ziel der digitalen Dekade zu verwirklichen“. Der Silicon Saxony e.V. versteht sich als „Hightech-Netzwerk“ und bezieht Position: Mikrochips seien kein Luxus, sondern „Überlebensfrage für Europas Industrie“. Indes seien hohe Investitionen nötig, „denn die Chip-Industrie ist strategischer, kapitalintensiver und global härter umkämpft als jede andere Branche“.

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Foto: © Silicon Saxony e.V.

Frank Bösenberg: Die Chip-Zukunft Europas entscheidet sich nicht nur in Strategiepapieren, sondern durch konkrete Investitionen vor Ort!

EU-Chip-Gesetz von 2022 sollte helfen, Versorgungsengpässe bei Mikrochips zu beheben

Das EU-Chip-Gesetz wurde 2022 als Reaktion auf die durch die „Corona-Pandemie“ verursachten Lieferkettenstörungen beschlossen und trat 2023 in Kraft. Ziel ist es demnach, Versorgungsengpässe bei Mikrochips zu beheben und die technologische Führungsrolle Europas zu stärken.

Es baut auf einer älteren Strategie von 2013 auf, da die EU seither im globalen Vergleich Marktanteile verloren hat. Wegen des Zeitdrucks bei seiner Entstehung wurden jedoch wichtige Standards wie eine umfassende Folgenabschätzung nicht vollständig eingehalten. Eine erste Überprüfung des Gesetzes wird bis September 2026 erwartet.

Europas Chip-Strategie sollte dringend an globale Realität angepasst werden

„Der Bericht des Europäischen Rechnungshofes unterstreicht eindrucksvoll, dass Europa seine Chip-Strategie dringend an die globale Realität anpassen muss.“ Die technologische Souveränität Europas entscheide sich in einem beispiellos hart umkämpften und extrem kapitalintensiven Markt.

Subventionen für die Halbleiterindustrie seien mit denen anderer Industrien nicht vergleichbar: „Mikrochips sind das Rückgrat nahezu aller Zukunftstechnologien von Mobilität über Energie bis hin zu KI. Investitionen in Milliardenhöhe erscheinen hoch, sind aber notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas überhaupt zu sichern.“

Ehrgeizige Ziele Europas im Chip-Sektor: „Silicon Europe“ muss gestärkt werden

Regionen wie das sogenannte Silicon Saxony, aber auch die anderen in „Silicon Europe“ organisierten „Halbleiter-Ökosysteme“ (wie stellvertretend z.B. „Rhône-Alpes“, „Leuven“, „Eindhoven“ oder „Villach“) seien Erfolgsbeispiele und bewiesen schon heute, „dass Wachstum und Innovation möglich sind“. Um jedoch die ehrgeizigen Ziele Europas im Chip-Sektor zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit wirklich nachhaltig zu sichern, müssten diese starken Regionen gezielt gestärkt und weitere Technologiezentren aufgebaut werden.

Entscheidend dafür seien wettbewerbsfähige Energiepreise, gesicherter Zugang zu Rohstoffen, beschleunigte Genehmigungsverfahren und eine europäische Fachkräfteoffensive. „Die Chip-Zukunft Europas entscheidet sich nicht nur in Strategiepapieren, sondern durch konkrete Investitionen vor Ort. ,Silicon Saxony’ ist bereit, diesen Weg entschlossen mitzugestalten – schnell, realistisch und mit dem klaren Ziel, Europas technologische Unabhängigkeit zu sichern“, betont Frank Bösenberg, Geschäftsführer Silicon Saxony.

Weitere Informationen zum Thema:

EUROPÄISCHER RECHNUNGSHOF, 28.04.2025
SONDERBERICHT 12/2025 / Die Strategie der EU im Bereich Mikrochips / Wichtigste Fakten und Feststellungen

Europäische Union, EUROPÄISCHER RECHNUNGSHOF, 28.04.2025
Sonderbericht 12/2025: Die Strategie der EU im Bereich Mikrochips – Akzeptable Fortschritte bei der Umsetzung, doch reicht das Chip-Gesetz höchstwahrscheinlich nicht aus, um das allzu ehrgeizige Ziel der digitalen Dekade zu verwirklichen

Europäische Union, EUROPÄISCHER RECHNUNGSHOF
„Mikrochips: EU hinkt im globalen Wettlauf hinterher“

SILICON SAXONY
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