Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Samstag, Juli 12, 2025 0:11 - noch keine Kommentare
Cyberabwehr: 74 Prozent der deutschen Unternehmen setzen bereits KI ein
Bei 42 Prozent der befragten Unternehmen haben KI und Automatisierung oberste Priorität zur Verbesserung der Cybersicherheit
[datensicherheit.de, 12.07.2025] Künstliche Intelligenz (KI) kommt gewissermaßen an vorderster Front zum Einsatz: 74 Prozent der deutschen Unternehmen setzen KI demnach bereits in ihrer Cyberabwehr ein. Eine neue Studie von Trend Micro zeigt die wachsende Bedeutung von KI für Cybersecurity-Strategien auf, gleichzeitig nähmen aber die Bedenken hinsichtlich der Cyberrisiken aber zu. Trend Micro hatte Sapio Research mit der Befragung von 2.250 Personen im Februar 2025 beauftragt, „darunter 100 in Deutschland, die für IT und/oder Cybersicherheit verantwortlich sind – über verschiedene Branchen, Unternehmensgrößen und 21 Länder in Europa, Nordamerika und APAC hinweg“.

Foto: Trend Micro
Rachel Jin: Cybersicherheit muss von Anfang an in KI-Systeme integriert werden!
81% weltweit setzen bereits KI-gestützte „Tools“ für Cybersicherheit ein
Die Veröffentlichung neuer Studienergebnisse von Trend Micro zeigten auf, dass Unternehmen verstärkt auf KI setzten, um ihre Cyberabwehr zu stärken – sie äußerten jedoch zunehmend auch Besorgnis über das Potenzial dieser Technologie, ihre Angriffsfläche zu vergrößern und neue Risiken zu schaffen.
- Laut dieser Studie setzen 74 Prozent der deutschen Unternehmen (81% weltweit) bereits KI-gestützte „Tools“ als Teil ihrer Cybersicherheitsstrategie ein, weitere 22 Prozent (16% weltweit) prüften aktiv deren Implementierung.
Nahezu alle Befragten (96% in Deutschland, 97% weltweit) seien offen für den Einsatz von KI in irgendeiner Form. 48 Prozent der deutschen Befragten (52% weltweit) nutzten diese bereits für wichtige Security-Prozesse wie das automatisierte Auffinden von „Assets“, Risikopriorisierung und Anomalie-Erkennung.
Zunehmende Verbreitung von KI-Lösungen birgt auch erhebliche Risiken
Zudem hofften viele Verantwortliche auf die Möglichkeiten von KI, um ihre Cybersicherheit zu verbessern: „Bei 42 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland wie weltweit haben KI und Automatisierung oberste Priorität zur Verbesserung der Cybersicherheit.“
- Doch die zunehmende Verbreitung von KI-Lösungen berge auch erhebliche Risiken. Überwältigende 93 Prozent der deutschen Unternehmen (94% weltweit) glaubten, dass sich KI in den nächsten drei bis fünf Jahren negativ auf ihre Cyberrisiken auswirken werde.
Die Hälfte (50% in Deutschland, 53% weltweit) erwarte eine Zunahme des Umfangs und der Komplexität von KI-gesteuerten Angriffen, „die sie zwingen werden, ihre bestehenden Cybersicherheitsstrategien zu überdenken und neu aufzustellen“.
Zu den größten Bedenken deutscher Unternehmen beim Einsatz von KI zählen laut Trend Micro:
- das Risiko der Offenlegung sensibler Daten (39% in Deutschland, 42% weltweit)
- die Möglichkeit, dass geschützte Daten von nicht vertrauenswürdigen Modellen ausgenutzt werden könnten (35% in Deutschland, 36% weltweit)
- die Herausforderungen bei der Überwachung durch die Zunahme neuer Endpunkte und Standardisierter Programmierschnittstellen / APIs (33% in Deutschland, 31% weltweit)
- die Entstehung von „Blind Spots“ durch die Verbreitung von Schatten-IT (32% in Deutschland, 31% weltweit)
- die Ungewissheit darüber, wie Daten von KI-Systemen verarbeitet und gespeichert werden (28% in Deutschland, 38% weltweit)
- ein erhöhter „Compliance“-Druck (22% in Deutschland, 33% weltweit)
Angreifer sind eifrig dabei, KI für ihre Zwecke zu missbrauchen
„KI birgt ein enormes Potenzial für die Stärkung der Cyberabwehr, von der schnelleren Erkennung von Anomalien bis zur Automatisierung zeitaufwändiger Aufgaben“, kommentiert Rachel Jin, „Chief Enterprise Platform Officer“ bei Trend Micro. Aber Angreifer seien ebenso eifrig dabei, KI für ihre Zwecke zu nutzen – und dies schaffe eine sich schnell verändernde Bedrohungslandschaft.
- „Unsere Forschung und unsere Praxistests machen deutlich, dass Cybersicherheit von Anfang an in KI-Systeme integriert werden muss“, betont Jin. Es stehe einfach zu viel auf dem Spiel.
Das Spannungsverhältnis zwischen Chancen und Risiken habe sich deutlich beim Hacking-Wettbewerb „Pwn2Own“ von Trend Micro in Berlin gezeigt, bei dem erstmals die Sicherheit von KI-Systemen auf die Probe gestellt worden sei. Die Ergebnisse hätten eine aufschlussreiche Momentaufnahme zum aktuellen Stand der KI-Sicherheit geliefert.
Jede Phase der KI-Einführung sollte durch strenge IT-Security-Maßnahmen abgesichert werden
Zwölf Versuche hätten bei diesem Wettbewerb auf vier wichtige KI-Frameworks abgezielt, wobei der „NVIDIA Triton Inference Server“ die meiste Aufmerksamkeit erhalten habe. „Chroma“, „Redis“ und das „NVIDIA Container Toolkit“ seien ebenfalls erfolgreich ausgenutzt worden, wobei in einigen Fällen nur ein einziger Fehler verwendet worden sei, um eine vollständige Kompromittierung zu erreichen.
- „Insgesamt wurden sieben bislang nicht bekannte Zero-Day-Schwachstellen in den KI-Frameworks aufgedeckt. Die Hersteller der Systeme haben ab dem Zeitpunkt der Entdeckung 90 Tage Zeit, um die Schwachstellen zu beheben, bevor Trend Micro die technischen Details veröffentlicht.“
Mit der zunehmenden Integration von KI in die IT-Umgebungen von Unternehmen fordert Trend Micro die IT-Sicherheitsverantwortlichen auf, die dynamische Risikolandschaft proaktiv zu bewerten und jede Phase der KI-Einführung durch strenge Security-Maßnahmen abzusichern.
Weitere Informationen zum Thema:
TREND MICRO
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