Aktuelles, Branche, Service, Umfragen - geschrieben von dp am Montag, September 24, 2012 19:19 - noch keine Kommentare
Entscheider fordern mehr Engagement der Politik gegen Wirtschafts- und Industriespionage
„Cyber Security Report 2012“ im Auftrag von T-Systems auf Basis einer repräsentativen Umfrage unter Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik
[datensicherheit.de, 24.09.2012] Laut dem aktuellen „Cyber Security Report 2012“ der Deutschen Telekom stuften vier von fünf Entscheidern aus Unternehmen und Politik den Schaden durch Wirtschafts- und Industriespionage als „groß bis sehr groß“ ein.
Mehr als die Hälfte der Unternehmer (54 Prozent) fühlten sich bei diesem Thema nicht ausreichend von der Politik unterstützt. Sie forderten stärkere internationale Zusammenarbeit auf politischer Ebene (58 Prozent) und konsequentere Strafverfolgung (39 Prozent). Die Entscheider aus der Wirtschaft wünschten aber auch, dass sich Unternehmen stärker miteinander austauschen (87 Prozent), um der Industriespionage besser vorbeugen zu können.
Das Institut für Demoskopie Allensbach hat für den „Cyber Security Report 2012“ im Auftrag von T-Systems eine repräsentative Umfrage unter Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik durchgeführt. Im Juni und Juli 2012 interviewten die Marktforscher 214 Führungskräfte aus großen Unternehmen sowie 128 deutsche Parlamentarier von Bund, Ländern und EU – unter anderem zu aktuellen Risiken für die Bevölkerung.
Angstszenario: Missbrauch persönlicher Daten fast gleichauf mit Pflegebedürftigkeit
Für die Entscheidungsträger gehörten derzeit der Missbrauch persönlicher Daten (55 Prozent), der Datenbetrug im Internet (54 Prozent), Computerviren (49 Prozent) sowie der EC-Kartenbetrug (30 Prozent) zu den größten möglichen Gefahren. Sie stuften nur das Risiko der Pflegebedürftigkeit im Alter (57 Prozent) höher ein. Gefragt danach, welche Risiken in Zukunft besonders stark zunehmen, seien Missbrauch von persönlichen Daten (32 Prozent) sowie Internet- und Computerkriminalität (28 Prozent) auf den ersten beiden Plätzen gelandet, gefolgt von Altersrisiken (22 Prozent) und Inflation (19 Prozent).
Ein Drittel der Führungskräfte spricht von „gelegentlichen bis häufigen IT-Angriffen“
Die Angst vor den Gefahren einer IT-Gesellschaft hat ihren Grund – ein Drittel der Führungskräfte verzeichne inzwischen gelegentliche bis häufige IT-Angriffe auf ihre Unternehmen. Dabei stünden Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro verstärkt in der Angriffslinie. 50 Prozent aller Befragten gingen davon aus, dass die Zahl der Hacker-Attacken in Zukunft deutlich zunehmen werde, wobei rund ein Drittel (32 Prozent) die Schäden durch Hacker-Angriffe als groß bewerte. Skepsis löse nach wie vor „Cloud Computing“ aus – sowohl bei Entscheidungsträgern in der Wirtschaft als auch bei den Abgeordneten – mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der Entscheidungsträger in der Wirtschaft hielten „Cloud Computing“ für unsicher. Der Trend sei allerdings rückläufig – in der Befragung im Jahr 2011 habe dieser Anteil noch bei 73 Prozent gelegen.
Den Stellenwert von IT-Sicherheit in den Unternehmenhätten fast alle Befragten (97 Prozent) mit „hoch bis sehr hoch“ bewertet. Dies spiegele sich auch in den Kosten für IT-Sicherheit wider – so hätten 29 Prozent der Befragten angegeben, dass die Kosten deutlich gestiegen seien; für weitere 47 Prozent seien die Kosten „etwas gestiegen“.
Unzufriedenheit mit der Politik und Zweifel an der Fachkompetenz
Die Wirtschaft sei in puncto IT-Sicherheit in Teilen (40 Prozent) unzufrieden mit der Politik – Politiker setzten sich zu wenig mit den IT-Risiken auseinander. Handlungsbedarf für die Politik sähen die Unternehmensentscheider besonders beim Datenschutz (31 Prozent) und bei der Bekämpfung von Internet-Kriminalität (18 Prozent). Allerdings bezweifelten zwei Drittel der Entscheider, dass Politik und Verwaltung hierzu ausreichende Fachkompetenz besitzen.
Weitere Informationen zum Thema:
Deutsche Telekom / T-Systems
Cyber-Security-Report 2012 /Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik
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