Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Mittwoch, März 3, 2021 22:12 - noch keine Kommentare
Identifizierungszwang: Dr. Patrick Breyer fordert Stopp der unverantwortlichen Pläne
Der Europaabgeordnete und Bürgerrechtler hatte bereits gegen deutschen Identifizierungszwang für Nutzer von Prepaid-Handykarten geklagt
[datensicherheit.de, 03.03.2021] Sowohl Bundesinnenminister Horst Seehofer als auch der am 1. März 2021 vorgestellte SPD-Wahlprogrammentwurf fordere eine Pflicht zur Angabe von Namen und Anschrift zur Benutzung von Messenger- und E-Mail-Diensten bzw. Sozialen Medien. Dr. Patrick Breyer, Europaabgeordneter und Bürgerrechtler der Piratenpartei, geht in seiner aktuellen Stellungnahme auf dieses Vorhaben ein und übt heftig Kritik. Er habe bereits vergeblich vor dem Bundesverfassungsgericht und dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof gegen den deutschen Identifizierungszwang für Nutzer von Prepaid-Handykarten geklagt. Der Menschenrechtsgerichtshof habe die Vereinbarkeit mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung allerdings offen gelassen.
Identifizierungszwang – Angriff auf unsere Sicherheit im Netz
„Diese Angriffe auf unsere Sicherheit im Netz sind absolut unverantwortlich: Wie ständige Datenskandale zeigen, sind unsere Identität und Privatanschrift nicht sicher in den Händen von Facebook, Google und Co.“, betont Dr. Breyer.
Nur Anonymität im Netz schütze wirksam vor Datenklau und -verlust, Stalking und Identitätsdiebstahl, Doxxing und „Todeslisten“. Besonders unverzichtbar sei das Recht auf Anonymität im Netz zum Beispiel für Frauen, Kinder, Minderheiten und gefährdete Personen, Missbrauchs- und Stalkingopfer.
Nur Anonymität verhindert Verfolgung und Benachteiligung – Identifizierungszwang bringt Gefährdete zum Verstummen
Sogenannte Whistleblower und Presseinformanten, politische Aktivisten und beratungssuchende Menschen in Not verstummten ohne den Schutz der Anonymität, warnt der Bürgerrechtler. Nur Anonymität verhindere die Verfolgung und Benachteiligung mutiger und hilfsbedürftiger Menschen und gewährleiste den freien Austausch mitunter lebenswichtiger Informationen.
Dr. Breyer führt hierzu aus: „Deswegen hat sich auch das Europäische Parlament 2020 mit breiter Mehrheit zum Recht auf Anonymität bekannt. Dieses Recht muss im geplanten Digitale-Dienste-Gesetz ausdrücklich verankert werden.“
Weitere Informationen zum Thema:
Daten-Speicherung.de – minimum data, maximum privacy
TKG-Verfassungsbeschwerde
wikia.org
Who is harmed by a „Real Names“ policy?
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Mrz 21, 2023 19:06 - noch keine Kommentare
Datensicherheit wie Gesundheit: Alle wollen sie – aber möglichst ohne Anstrengung
weitere Beiträge in Experten
- Ende einer Ära: Datenschutz-Pionier Spiros Simitis gestorben
- Wenn die Verfügbarkeit zum Fluch zu werden droht: E-Mail-Flut in beruflichen Postfächern
- Cloud Bursting: Vor- und Nachteile für Betrieb und IT-Sicherheit
- ChatGPT4: Sicherheitsanalyse zeigt Szenarien für beschleunigte Cyber-Kriminalität
- ChipMixer: Weltgrößter Geldwäschedienst im Darknet abgeschaltet
Aktuelles, Branche, Gastbeiträge - Mrz 20, 2023 17:59 - noch keine Kommentare
Cloud Bursting: Vor- und Nachteile für Betrieb und IT-Sicherheit
weitere Beiträge in Branche
- ChatGPT4: Sicherheitsanalyse zeigt Szenarien für beschleunigte Cyber-Kriminalität
- CVE-2023-23397: Tückische Outlook-Schwachstelle schlägt hohe Wellen
- Identity Lifecycle Management – das A und O der IT-Sicherheit
- DDoS-Attacken: Tipps zum Erkennen und Abwehren
- EU-Kommision: Mitarbeiter haben TikTok-Verbot
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren