Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, Dezember 2, 2025 0:06 - noch keine Kommentare
cryptomixer.io – ältester Online-Geldwäschedienst laut BKA abgeschaltet
Das Bundeskriminalamt (BKA) meldet neuen Fahndungserfolg eines internationalen Ermittlerteam: Umfassende Beweismittel gesichert und „Krypto-Währungen“ im Wert von rund 25 Millionen Euro beschlagnahmt
[datensicherheit.de, 02.12.2025] Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und die Kantonsstaatsanwaltschaft Zürich haben nach eigenen Angaben am 26. November 2025 in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA), der Stadt- und der Kantonspolizei Zürich sowie EUROPOL die Serverinfrastruktur des „Bitcoin“-Mixer „cryptomixer.io“ beschlagnahmt und die Plattform erfolgreich abgeschaltet. Dabei seien „Krypto-Währungen“ im Wert von umgerechnet rund 25 Millionen Euro sichergestellt worden.

Abbildung: BKA
„Operation Olympia“: Die Strafverfolgungsbehörden haben im Zuge der Maßnahmen diesen Sicherstellungshinweis veröffentlicht
BKA: Web-Plattform galt als eine der ältesten und größten „Bitcoin“-Mixer
Diese seit 2016 aktive Web-Plattform habe als eine der ältesten und größten bestehenden „Bitcoin“-Mixer gegolten. Solche Dienste werden demnach zur Verschleierung von Finanzströmen genutzt, wobei „Krypto-Währungen“ anonym zur Ein- und Auszahlung kämen.
- Die Betreiber dieser Plattform hätten verschiedene Maßnahmen eingesetzt, um eine Rückverfolgbarkeit der Zahlungsströme gezielt zu erschweren. Diese Eigenschaft, sowie ausdrücklich ausgeschlossene Maßnahmen zur Identifikation von Kunden, hätten „cryptomixer.io“ zu einem beliebten Geldwäscheservice für die „Underground Economy“ gemacht.
„cryptomixer.io“ habe einen Umsatz in Milliardenhöhe gemacht, wobei der dringende Verdacht bestehe, dass ein Großteil der dort getauschten Vermögenswerte kriminellen Ursprungs gewesen sei. Den Betreibern von „cryptomixer.io“ werde nun daher „gewerbsmäßige Geldwäsche“ sowie das „Betreiben einer kriminellen Handelsplattform im Internet“ vorgeworfen.
BKA und EUROPOL steuerten umfassende Expertise aus dem Phänomenbereich „Cybercrime“ bei
In der Schweiz seien nun die zugehörige Server-Infrastruktur sowie mehrere E-Mail-Accounts beschlagnahmt worden. Dabei sei umfangreiches Datenmaterial von einem Filehosting-Dienst als Beweismittel gesichert und das zugehörige Konto deaktiviert worden.
- Die dabei gewonnenen Erkenntnisse würden auch zukünftig zur Aufklärung weiterer Cyberstraftaten beitragen. Die Ermittlungen seien gemeinsam von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – ZIT – und der Kantonsstaatsanwaltschaft Zürich geleitet worden.
BKA und EUROPOL hätten umfassende Expertise aus dem Phänomenbereich „Cybercrime“ beigesteuert und ein gemeinsames Ermittlungsteam mit den federführenden eidgenössischen Behörden, der Stadtpolizei Zürich und der Kantonspolizei Zürich gebildet. EUROJUST sowie US-amerikanische und auch weitere europäische Behörden seien ebenfalls in die Ermittlungen eingebunden gewesen.
BKA-Vize-Präsidentin sieht bedeutsamen Schritt internationaler Bekämpfung von Online-Geldwäsche
Die Vize-Präsidentin des BKA, Martina Link, kommentiert: „Diese Operation ist ein weiterer, bedeutsamer Schritt bei der internationalen Bekämpfung von Online-Geldwäsche durch Krypto-Mixer. Wir begegnen ,Cybercrime’ international koordiniert, kombinieren digitale Spuren und erhöhen das Risiko für die Täter immer weiter.“
- ZIT-Leiter Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause führt aus: „Erneut konnte der Ansatz der ,disruptiven Strafverfolgung’ von organisierter ,Cybercrime’ mit der Beschlagnahme von kriminell genutzter IT-Infrastruktur und der Sicherstellung von ,Krypto-Währungen’ als Taterträge erfolgreich umgesetzt werden.“
Auch wenn die handelnden Personen bislang noch nicht hätten identifiziert werden können, stelle bereits die Abschaltung dieses kriminellen Dienstes und der Entzug erheblicher Vermögenswerte aus der kriminellen Szene einen relevanten Erfolg der Strafverfolgungsbehörden dar.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundeskriminalamt
Vizepräsidentin Martina Link
Bundeskriminalamt, 01.12.2025
Online-Geldwäschedienst „cryptomixer.io“ abgeschaltet / Der Vorwurf: gewerbsmäßige Geldwäsche sowie Betreiben einer kriminellen Handelsplattform im Internet
Bundeskriminalamt (BKA)
Operation Olympia
Staatsanwaltschaften Hessen
GStA: Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität (ZIT)
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