Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Sonntag, Oktober 26, 2025 0:48 - noch keine Kommentare
BKA: Innere Sicherheit erfordert entschlossene Bekämpfung Organisierter Kriminalität
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat das Bundeslagebild „Organisierte Kriminalität 2024“ veröffentlicht – Phänomen „Violence-as-a-Service“ adressiert Kinder und Jugendliche
[datensicherheit.de, 26.10.2025] Das Bundeskriminalamt (BKA) hat das Bundeslagebild „Organisierte Kriminalität 2024“ veröffentlicht – demnach bleibt die Bedrohung durch Organisierte Kriminalität (OK) in Deutschland weiterhin hoch und daher deren Bekämpfung ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der Polizeibehörden von Bund und Ländern. 2024 seien bundesweit 647 OK-Ermittlungsverfahren geführt worden. Über 70 Prozent dieser Verfahren wiesen laut BKA eine transnationale Tatbegehung auf – Hauptbetätigungsfeld der OK bleibe dabei der Rauschgifthandel.

Abbildung: BKA
Bundeslagebild „Organisierte Kriminalität 2024“ des BKA veröffentlicht
Kommentar des Bundesinnenministers zum Bundeslagebild „Organisierte Kriminalität 2024“
Der Bundesinnenminister, Alexander Dobrindt, betont: „Organisierte Kriminalität ist eine der größten Bedrohungen für unseren Rechtsstaat. Sie agiert brutal und skrupellos, weltweit – vom Drogenhandel über Geldwäsche bis zur Einflussnahme auf Entscheidungsträger.“
- Diesen kriminellen Netzwerken müsse man den Nährboden entziehen, „indem man ihre Geldquellen konsequent austrocknet.“.
Er führt hierzu aus: „Wer innerhalb dieser Strukturen nicht erklären kann, woher sein Vermögen kommt, soll es verlieren!“ Dies sei ein Paradigmenwechsel – Polizei, Zoll und BKA zögen dabei an einem Strang. „Unser Ziel ist klar: Strukturen zerschlagen, Vermögen einfrieren, Sicherheit durchsetzen!“, so Dobrindt.
BKA setzt auf intensive nationale sowie internationale Zusammenarbeit
BKA-Präsident Holger Münch unterstreicht: „Entscheidend für die erfolgreiche Bekämpfung der OK ist die nachhaltige Zerschlagung ihrer Strukturen, ihrer Logistik und ihrer nationalen und transnationalen Vernetzung mit anderen kriminellen Akteuren!“
- Im BKA setzten sie auf eine intensive nationale sowie internationale Zusammenarbeit – national etwa im „BKA-Kompetenzzentrum für digitale Finanzermittlungen“ oder der „Gemeinsamen Plattform der OK-Bekämpfung“ (GPOK).
„Wir beteiligen uns außerdem an internationalen Projekten wie einer ,Operational Taskforce’ bei EUROPOL zur Bekämpfung des Phänomens ,Violence-as-a-Service‘ (VaaS).
Zentrale BKA-Erkenntnisse aus vorliegendem Lagebild:
- Von OK-Gruppierungen gehe weiterhin ein hohes Bedrohungspotenzial aus – unter anderem wegen einer zunehmenden Gewaltbereitschaft, auch im Öffentlichen Raum. Im Kontext des VaaS-Phänomens werben demnach kriminelle Gruppen der OK-Kategorie zudem Kinder und Jugendliche an, „die dann Drohungen, Angriffe oder Tötungen ausführen sollen“. Diese Anwerbung erfolge oft über Online-Plattformen oder Messenger-Dienste.
- In jedem fünften OK-Verfahren sei die Nutzung kryptierter Messengerdienste festgestellt worden – vorrangig auf dem Gebiet der Rauschgiftkriminalität. Die Anzahl verfügbarer kryptierter Telekommunikationsdienste für den kriminellen Gebrauch nehme weiter zu. Die Entschlüsselung kryptierter Täterkommunikation bleibe damit zentraler Bestandteil für eine erfolgreiche OK-Bekämpfung.
- Der durch OK-Gruppierungen verursachte Gesamtschaden habe 2024 bei 2,6 Milliarden Euro gelegen. Über zwei Drittel des insgesamt verursachten Schadens durch OK-Gruppierungen seien im Berichtsjahr auf den Phänomenbereich „Cybercrime“ entfallen, obwohl entsprechende Gruppierungen lediglich vier Prozent der Ermittlungsverfahren im Jahr 2024 ausgemacht hätten.
- Die festgestellte gewaschene Geldsumme sei 2024 auf 230,5 Millionen Euro gestiegen. Dieser Anstieg sei insbesondere auf kriminelle Aktivitäten von Cybercrime-Gruppierungen und den Einsatz dogenannter Krypto-Mixern zurückzuführen. Solche Dienste würden auch als „Crime-as-a-Service“ (CaaS) angeboten. Damit gehe eine zunehmende Professionalisierung in den jeweiligen Deliktsbereichen einher.
BKA verfolgt mit Kooperationspartnern ganzheitlichen Bekämpfungsansatz
Ein wesentlicher Bestandteil des Vorgehens gegen OK auf nationaler Ebene sei die seit 2023 bestehende GPOK. Diese Plattform diene dem schnellen bundesweiten Inormationsaustausch zwischen den OK-Dienststellen von Bund und Ländern.
- Das im BKA eingerichtete „Kompetenzzentrum für digitale Finanzermittlungen“ ermögliche den Austausch zu Neuerungen, Entwicklungen oder Modi Operandi zwischen nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden sowie Stakeholdern aus betroffenen Sektoren und Unternehmen der Privatwirtschaft. Dieses Kompetenzzentrum optimiere die strategische und operative Zusammenarbeit aller relevanten Akteure und unterstütze Ermittlungen zu komplexen virtuellen Zahlungssystemen.
- Um mögliche Drahtzieher zu identifizieren und Minderjährige zu schützen, arbeiteten neben dem BKA und EUROPOL weitere Dienststellen aus zehn europäischen Staaten seit April 2025 in einer „Operational Task Force“ zur Bekämpfung des VaaS-Phänomens zusammen.
Im internationalen Kontext werde auch über die „European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats“ (EMPACT) mit gemeinsam abgestimmten Maßnahmen auf Kriminalitätsentwicklungen reagiert. Dieser europäische Rahmen ergänze die bi- und multilateralen Kooperationen mit den Sicherheitsbehörden der EU-Mitgliedstaaten sowie weiteren relevanten Organisationen – wie eben beispielsweise EUROPOL.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundeskriminalamt
Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2024
Bundeskriminalamt, 19.08.2025
BKA bekämpft als Teil der Operational Taskforce GRIMM das Phänomen “Violence-as-a-Service”
EUROPOL
Über Europol / Europa sicherer machen
CEPOL EUROPEAN UNION AGENCY FOR LAW ENFORCEMENT TRAINING
European Multidisciplinary Platform Against Criminal Threats (EMPACT)
datensicherheit.de, 07.06.2025
Bundeslagebild Cybercrime 2024: BKA meldet zahlreiche Ermittlungserfolge bei anhaltend hoher Bedrohungslage / BKA-Präsident Münch berichtete am 3. Juni 2025, dass jeden Tag der Polizei in Deutschland zwei bis drei schwere Ransomware-Angriffe angezeigt werden
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