Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Samstag, Juni 23, 2018 15:43 - noch keine Kommentare
Warnung vor Spamkampagne: Versand vermeintlicher Gewinnbenachrichtigungen
Aufmerksamkeit für Fußball-WM wird von Cyber-Kriminellen ausgenutzt
[datensicherheit.de, 23.06.2018] Die Aufmerksamkeit vieler Mediennutzer ist derzeit auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland fokussiert.Nach aktuellen Erkenntnissen von Norton by Symantec nutzen Cyber-Kriminelle diese für eine auf Fußballfans abzielende Spamkampagne. Demnach verschicken sie derzeit per E-Mail gefälschte Gewinnbenachrichtigungen für eine vermeintliche Fußball-WM-Wette: Die Empfänger – hauptsächlich Verbraucher – hätten angeblich einen Preis in Höhe von 1,8 Millionen US-Dollar gewonnen. Sie müssten zur Annahme des Preises lediglich auf diese E-Mail antworten und persönliche Daten übermitteln. Die Phishing-E-Mail habe in den ersten sieben Tagen über 26.000 Verbraucher erreicht. Verwendet würden hierzu sogenannte Social-Engineering-Taktiken, um die Empfänger zielgenau anzusprechen und so Emotionen bei ihnen auszulösen und eine schnelle Reaktion herbeizuführen.
„Social Engineering“ als eine der erfolgreichsten Methoden für Angriffe
Dieses Vorgehen gelte als eine der erfolgreichsten Methoden, welche Cyber-Kriminelle ohne den Einsatz von Technik anwenden könnten. Hierzu Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Norton: „Fragen Sie sich doch einmal selbst: Würden Sie eher die E-Mail-Nachricht eines Prinzen aus Nigeria öffnen, der Sie um Hilfe bittet, oder die, bei der Sie einfach nur ,hier klicken‘ müssen, um kostenlose Tickets zur Fußballweltmeisterschaft zu erhalten?“
Cyber-Kriminelle hielten immer Ausschau nach günstigen Gelegenheiten, um Verbraucher zu täuschen. Wenn große Datenpannen bekannt werden, versendeten sie zum Beispiel oft „Sicherheitsmeldungen“, welche die Empfänger dazu aufforderten, ihre Daten zu sichern. Oder sie verschickten Links zu meist unvorteilhaften und daher für eine Veröffentlichung gesperrte Fotos von Prominenten. Häufig köderten sie ihre Opfer auch mit Angeboten, „die zu gut sind, um wahr zu sein, darunter fallen zum Beispiel auch kostenlose Tickets zu Großevents wie der Fußballweltmeisterschaft“.
Cyber-Kriminelle würden dabei zu wahren „Social Engineers“, um Wege zu finden, die bei ihren Opfern Emotionen auslösen – und es sei unmöglich, mit technischen Mitteln auf der menschlichen Gefühlsebene Lücken zu schließen oder gar Abwehrmechanismen zu installieren. Das sogenannte „Social Engineering“ zähle daher nicht ohne Grund zu den erfolgreichsten Methoden für Angriffe.
Über 26.000 Empfänger
„Im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2018 haben wir eine neue Spamkampagne aufgedeckt, die genau diese soziale Taktik anwendet. Die Empfänger – hauptsächlich Verbraucher – werden per E-Mail darüber informiert, dass sie bei einer Fußballwette 1,8 Millionen Dollar gewonnen hätten“, berichtet Wüest.
Die Cyber-Kriminellen griffen dabei zum richtigen Zeitpunkt an und nutzten die Begeisterung der Fußballfans für die Weltmeisterschaftsspiele für ihre Zwecke aus.
Die vermeintlichen Gewinner würden dazu aufgefordert, diese E-Mail zu beantworten und für die Übermittlung persönliche Daten preiszugeben. Die E-Mail sei innerhalb von sieben Tagen an über 26.000 Empfänger geschickt worden.
Weiterhin Handlungsbedarf
Das Bewusstsein für die Gefahren, die im Internet lauern, nehme in der Gesellschaft zu und der Großteil der Verbraucher halte sich inzwischen für ausreichend aufgeklärt, um sicher online zu surfen. Doch die Angriffe der Hacker bewiesen, „dass weiterhin Handlungsbedarf besteht“, so Wüest:
„Unsere Forschung zeigt, dass im vergangenen Jahr über 23 Millionen Deutsche von Cyber-Kriminalität betroffen waren. Das entspricht mehr als einem Drittel der Erwachsenen, die online gehen. 41 Prozent der Opfer klickten auf betrügerische E-Mails und gaben vertrauliche persönliche oder finanzielle Informationen weiter.“
Tatsächlich sei keiner vor einer Attacke mit solchen sozialen Komponenten sicher. „Unsere persönlichen Daten sind mehr wert, als wir häufig annehmen. Verbraucher sollten die folgenden drei goldenen Regeln einhalten, um ihre Identität vor Cyber-Kriminellen noch besser schützen zu können“, empfiehlt Wüest:
- Wenn es zu gut erscheint, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich auch so.
- Nichts anklicken, ohne vorher nachzudenken.
- Die Cyber-Sicherheitssoftware stets auf dem aktuellen Stand halten.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 21.06.2018
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