Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Samstag, Oktober 22, 2016 21:55 - noch keine Kommentare

Cyber-Sicherheit durch kritischen Fachkräftemangel auch zukünftig in Gefahr

Branche sollte Nachwuchskräften attraktive Angebote machen, damit diese die Lücken schließen

[datensicherheit.de, 22.10.2016] Technisch versierte Nachwuchskräfte könnten laut KASPERSKY lab das immer größer werdende Qualifikationsdefizit im Bereich Cyber-Sicherheit wettmachen. Allerdings zeige die Branche potenziellen Nachwuchskräften oftmals keinen klaren Karriereweg auf, um Arbeitsplätze zu finden, die eigenen Fähigkeiten zu erweitern oder der Gesellschaft nützliche Dienste zu erweisen. Eine mögliche Folge sei, dass talentierte Jugendliche eher dazu verleitet werden könnten, Cyber-Kriminalität zu verschärfen, anstatt sie zu verhindern. Diese Erkenntnisse beruhen nach Angaben von KASPERSKY lab auf einer aktuellen, breit angelegten Studie.

Potenzielle Nachwuchskräfte mit wenig Engagement für Cyber-Sicherheit

Für das Thema Cyber-Kriminalität hegten die jungen Befragten eher Neugier und zum Teil Anerkennung als Bedenken.

  • So sei für 57 Prozent der jungen Leute unter 25 Jahren Hacking eine „beeindruckende“ Fähigkeit.
  • Auch seien viele der Befragten ziemlich versiert darin, eigene Spuren im Internet zu verwischen, beispielsweise sei fast ein Drittel der Personen unter 25 Jahre (31 Prozent) in der Lage, die eigene IP-Adresse zu verbergen.
  • Etwa ein Viertel (27 Prozent) der befragten möglichen Nachwuchskräfte habe eine Karriere im Bereich Cyber Sicherheit in Betracht gezogen, allerdings gäben auch viele zu, sich lieber für eher fragwürdige Aktivitäten zu engagieren.
  • Nur die Hälfte (50 Prozent) der Studienteilnehmer unter 25 Jahren würde sich am Kampf gegen die Cyber-Kriminalität beteiligen. Eine beträchtliche Anzahl würde die eigenen Fähigkeiten stattdessen eher aus Spaß (17 Prozent), für geheime Aktivitäten (16 Prozent) und zur finanziellen Bereicherung (11 Prozent) nutzen.
  • Auch seien Teenager-Hacker in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl hochkarätiger Cyber-Angriffe in Verbindung gebracht worden. Sowohl Industrie als auch Bildungseinrichtungen müssten mehr tun, um die jüngere Generation potenzieller Cyber-Experten zu involvieren. Die Warnzeichen seien eindeutig: Die Häufigkeit und das Profil von Cyber-Angriffen durch Teenager wüchsen mit jeder neuen Generation stärker an. Dazu kommt, „dass ‚Malware-as-a-Service‘-Dienstleistungen heutzutage leicht verfügbar sind“, warnt Eugene Kaspersky, CEO und Chairman von KASPERSKY lab.

Einstieg in die Cyber-Sicherheit als Problem

Junge IT-begeisterte Leute seien möglicherweise eine Lösung, um den immer ausgeprägteren Fachkräftemangel im Bereich Cyber-Sicherheit zu beheben. Sie müssten allerdings dazu ermutigt werden, ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität einzusetzen.
Die neueste „Global-Workforce“-Umfrage von Frost and Sullivan prognostiziere, dass bis zum Jahr 2020 1,5 Millionen Fachkräften im IT-Sicherheitsbereich fehlen würden. Laut den Umfrageergebnissen von KASPERSKY lab erkennen 93 Prozent der befragten Führungskräfte, dass die Branche sich im Hinblick auf die Bedrohungslandschaft weiterentwickeln muss. Ferner stimmten 87 Prozent zu, dass es wichtig sei, dass sich junge Menschen am Kampf für eine bessere Cybersicherheit beteiligen.
Aktuell seien Arbeitgeber nicht in der Lage, die Interessen und Talente junger Leute im Bereich Cyber-Sicherheit in die richtige Richtung zu lenken. Zahlreichen Unternehmen mangele es an Stellen für Berufsanfänger. Die Mehrheit der befragten Unternehmen nehme Beförderungen im Cyber-Sicherheitsbereich nur intern vor (72 Prozent), biete interne Schulungen nur nach Bedarf und suche bei Neueinstellungen in der Regel nach erfahrenen externen Sicherheitsexperten (53 Prozent).
„Unsere Studie verdeutlicht drei Dinge: erstens einen riesigen Fachkräftemangel im Bereich Informationssicherheit, zweitens die Fähigkeit junger Leute, diese Lücke zu schließen, und drittens die Schwierigkeiten der Branche, diesen jungen Leuten die ersten Schritte für eine Karriere im Bereich IT-Sicherheit zu ermöglichen“, sagt Holger Suhl, „General Manager DACH“ bei KASPERSKY lab.

Anreize für Laufbahn im Bereich Cyber-Sicherheit schaffen!

62 Prozent der befragten IT-Fachkräfte forderten, dass neue Generationen von Cyber-Sicherheitsexperten über das Bildungssystem ausgebildet werden sollten.
KASPERSKY lab ist nach eigenen Angaben der Ansicht, dass auch seitens der Arbeitgeber mehr zur Lösung des Problems beigetragen werden sollte. Für potenzielle Nachwuchskräfte müssten Anreize für eine Laufbahn im Bereich Cyber-Sicherheit geschaffen werden.
Selbst unter den IT-Sicherheitsexperten gäben 27 Prozent zu, dass die Unternehmen mehr tun müssten, um Schulungen und Trainee-Programme anzubieten. Ihnen sei bewusst, dass KASPERSKY lab und andere Unternehmen in der Cyber-Sicherheitsbranche eine gewisse Verantwortung hierfür trügen. Man nehme sich daher dieser „weltweiten Herausforderung“ an, indem man aktiv werde, sagt Eugene Kaspersky – ein gutes Beispiel hierfür sei ihr kürzlich eingeführtes „Talent Lab“.

Talent der jungen Generation zum Nutzen der ganzen Gesellschaft!

Die Lösung des Problems des bestehenden Fachkräftemangels müsse sowohl von der Industrie als auch vom Bildungssystem angegangen werden. „Wir müssen für junge Leute die Attraktivität von Arbeitsplätzen im Bereich Cyber-Sicherheit steigern. Man muss sich bewusst machen, dass diese Generation mehr mit Technologie vertraut ist als jede andere zuvor und der Branche bald haushoch überlegen sein wird. Wir müssen diesen Pool an potenziellen Nachwuchskräften auf unsere Seite bringen und ihnen Raum zur Entfaltung geben, ansonsten könnte sich die Bedrohung durch Cyber-Kriminalität noch verstärken“, unterstreicht Kaspersky. Das Talent der jungen Generation müsse „zum Nutzen der ganzen Gesellschaft“ gefördert werden, so seine abschließende Forderung.

2.120 Geschäftsführer und 11.531 junge Verbraucher befragt

Arlington Research habe im Auftrag von KASPERSKY lab 2.120 Geschäftsführer aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und den USA sowie 11.531 junge Verbraucher im Alter zwischen 16 und 25 aus Deutschland, Großbritannien, der Republik Irland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und den USA befragt. Die Befragungen seien im Juli 2016 durchgeführt worden.

Weitere Informationen zum Thema:

KASPERSKY lab
QUALIFIKATIONSDEFIZIT IN DER CYBERSICHERHEIT – EINE TICKENDE ZEITBOMBE

KASPERSKY lab
Infografik „QUALIFIKATIONSDEFIZIT IN DER CYBERSICHERHEIT…“
Kaspersky Academy
Talent Lab
https://academy.kaspersky.com/talentlab/



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