Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Montag, Februar 29, 2016 23:15 - noch keine Kommentare
Deutscher Technikrat: Gründung zur Stärkung der Technischen Sicherheit gefordert
Prognostizierbare Sicherheitskrise des 21. Jahrhunderts erzwingt interdisziplinären Diskurs
[datensicherheit.de, 29.02.2016] Der Begriff „Sicherheit“ sei dem Zeitgeist erlegen, und zwar in einem Maße, dass der „klare Blick verstellt und eine Fokussierung auf die eigentlichen Inhalte erschwert“ werde, kritisiert Dr.-Ing. Bernd Schulz-Forberg, Dir. u. Prof. a.D., stellv. Leiter des VDI/VDE-Arbeitskreises Sicherheit Berlin-Brandenburg, stellv. Vorsitzender des VDI-Ausschusses Technische Sicherheit sowie Leiter des Projekts „Forum Technologie & Gesellschaft“ im FORUM46 – Interdisziplinäres Forum für Europa e.V., in einer aktuelle Stellungnahme. Gerade im 21. Jahrhundert aber müsse Sicherheit interdisziplinär wie ganzheitlich gedacht und umgesetzt werden.
Sicherheit als zentrales Qualitätsmerkmal
Um ein Höchstmaß an Sicherheit anzustreben, müssten passende Konzepte erstellt und konsequent umgesetzt werden. Aber Sicherheit sei dabei keine von mehreren Eigenschaften einer technischen Einrichtung – sie stelle das herausragende Qualitätsmerkmal in den Phasen Konzeption, Definition, Entwicklung/Konstruktion, Erprobung, Nutzung, Instandhaltung, Nachrüstung, Außerbetriebsetzung und der späteren Entsorgung dar, so Schulz-Forberg.
Dr. Schulz-Forberg: Plädoyer für Etablierung eines Deutschen Technikrats
Ambitionierte Herausforderung an die Sicherheitsforschung
Die zumeist irrational begründet Furcht vor dem Risiko in der industrialisierten Welt habe weltweit in erschreckendem Maße zugenommen. Die Sicherheitsforschung sei somit eigentlich mit der ambitionierten Herausforderung konfrontiert, Erkenntnisse auf sachlicher Basis darzulegen – und zwar durch harte Fakten wie auch durch weniger fassbare, jedoch nicht zu leugnende Einflussfaktoren.
Unsere „saturierte Gesellschaft“ und damit auch die Politik, aber auch das Sicherheitsmanagement fokussierten laut Dr. Schulz-Forberg bisher zu scharf auf die Befriedigung des Wachstumsgedankens. Aber eine Analyse aus der „Innensicht der Sicherheitsforschung“ heraus greife zu kurz.
Deutscher Technikrat zur Federführung und Moderation
An dem Diskurs über „Sicherheit“ sollten all jene teilnehmen, welche direkte Zuständigkeiten besitzen oder über die notwendige Fachkompetenz verfügen. Eben hierzu sollte nach Ansicht von Dr. Schulz-Forberg und seinen Kollegen ein „Deutscher Technikrat“ eingerichtet werden, der in enger Kooperation mit Politik, Wirtschaft und Wissenschaft im In- und Ausland die Akzeptanz für technische Innovation unter Berücksichtigung der Sicherheit als Qualitätsmerkmal am Standort Deutschland stärkt – es gehe um die Wandlung einer „emotional getriebenen Stammtischdiskussion“ hin zu einem „rational basierten, lösungsorientierten Diskurs“.
Die Kontinuität der Wertschöpfung auf höchstem Niveau hänge entscheidend davon ab, dass dieses neue Gremium der Gesellschaft eine Art Arbeitsbereich zwischen zwei Extremen aufzeigt – nämlich zwischen einem „naiven Fortschrittsglauben“ einerseits und „destruktiver Totalverweigerung“ andererseits, betont Dr. Schulz-Forberg. Dabei seien dann alle Akteure, und eben nicht nur Ingenieure (diese jedoch in besonderem Maße) verpflichtet, ein Szenario der „Technischen Sicherheit“ für die Gesellschaft verwirklichen zu helfen, ohne dabei einer Technokratie mit einhergehender Sicherheitskrise zu verfallen.
Weitere Informationen zum Thema:
AUF DEM CAMPUS.DE, 29.02.2016
Prognostizierbare Sicherheitskrise erzwingt interdisziplinären Dialog / Plädoyer für die Etablierung eines Deutschen Technikrats zur Förderung Technischer Sicherheit als Qualitätsmerkmal
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