Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Montag, März 20, 2017 15:53 - noch keine Kommentare

KASPERSKY lab warnt: IT-Sicherheitsbranche übersieht potenzielle Nachwuchskräfte

Laut aktueller Studie brächten junge Talente genau die richtigen Voraussetzungen für eine Karriere als IT-Sicherheitsexperte mit

[datensicherheit.de, 20.03.2017] Laut einer aktuellen Studie von KASPERSKY lab läuft die IT-Sicherheitsbranche auf der Suche nach Nachwuchskräften Gefahr, eine ganze Generation cyber-begeisterter Talente zu übersehen, weil sie sich bei der Rekrutierung zu sehr auf Erfahrung und vorhandenes Fachwissen konzentriert. Dabei brächten junge Talente genau die richtigen Voraussetzungen für eine Karriere als IT-Sicherheitsexperte mit: Begeisterungsfähigkeit, Flexibilität und passende Kernkompetenzen.

Mangelnde Erfahrung durch passende Persönlichkeitsmerkmale wettmachen!

IT-Fachkräfte sehen laut dieser Studie nachweisbare Erfahrung (30 Prozent) und vorhandene Kenntnisse von IT-Systemen (24 Prozent) als die wichtigsten Eigenschaften für eine Karriere in der Sicherheitsbranche an. Doch Absolventen und Schulabgänger könnten ihre mangelnde Erfahrung auf diesem Gebiet durch passende Persönlichkeitsmerkmale wettmachen. Nach Meinung von IT-Fachkräften gehörten zu den wichtigsten dieser Merkmale

  • die Fähigkeit, quer denken zu können (44 Prozent),
  • sich in einem ungewohnten Umfeld (39 Prozent) und außerhalb festgelegter formaler Strukturen (38 Prozent) zurechtzufinden,
  • sowie die Neugierde erforschen zu wollen, wie Dinge funktionieren (35 Prozent).

Tatsächlich würden der jungen Generation von einer übergroßen Mehrheit der von KASPERSKY lab befragten IT-Fachkräfte genau diese Fähigkeiten zugesprochen. Die Werte reichten hier von 81 Prozent beim Thema Neugierde bis zu 72 Prozent bei der Kompetenz, auch in ungewohnten Umgebungen arbeiten zu können.

Mehr Realitätsbewusstsein in der Branche gefordert

„Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels an Sicherheitsexperten muss sich die IT-Branche stärker der Realität stellen“, fordert Holger Suhl, „General Manager DACH“ bei KASPERSKY lab.
Ihr Unternehmen sei jetzt seit 20 Jahren auf diesem Gebiet aktiv. In den letzten beiden Dekaden habe sich in der Cyber-Sicherheitsbranche vieles verbessert. Bei der Rekrutierung allerdings sei der Fortschritt leider nur sehr gering gewesen. „Es kann nicht sein, dass wir eine ganze Generation wertvoller Fachkräfte nicht berücksichtigen, noch dazu, wo diese genau die richtigen Persönlichkeitsmerkmale mitbringen würden“, so Suhl. Die Branche müsse daher dringend ihre Einstellungskriterien anpassen, bevor man das Momentum verpasse.

Branche für Nachwuchs noch ein „blinder Fleck“

Auch wenn die junge Generation die passenden Eigenschaften für den Kampf gegen Cyber-Kriminalität besitzen mag, so habe es die Branche in der Vergangenheit versäumt, sich als attraktiver Arbeitgeber in den Köpfen zu verankern.
Laut der Studie sehen 71 Prozent aller Absolventen für sich keine Karrierechancen in der IT-Sicherheit und 73 Prozent haben die Branche niemals als möglichen Arbeitgeber in Erwägung gezogen. Zudem hätten fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) wenig oder gar keine Vorstellungen über die Aufgaben von IT-Sicherheitsexperten.
„Eine ganze Generation nicht für eine Karriere auf diesem Gebiet zu begeistern, könnte uns teuer zu stehen kommen“, warnt Suhl. Es gebe nicht unendlich viele Talente für die Sicherheitsbranche und die Unternehmen versuchten eher, sich die vorhandenen Fachkräfte gegenseitig auszuspannen als neue Talente zu gewinnen. „Was wir benötigen ist ein Mix aus neuen und erfahrenen Kräften, um hier die Lücken zu schließen. In Hinblick auf Bedeutung und Umfang täglich neuer Cyber-Gefahren kann dieser Kampf nur durch einen gemeinschaftlichen Ansatz in einem Team aus Branchenexperten gewonnen werden. Unser hauseigenes Global ,Research and Analysis Team‘ (GReAT) glaubt fest daran, dass Menschen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft eine gewaltige Stärke im Kampf gegen die Cyber-Kriminalität aufbringen können“, schließt Suhl.

„Kaspersky Academy Talent Lab“ ausgelobt

Im Jahr 2016 wurde laut KASPERSKY lab mit dem „Kaspersky Academy Talent Lab“ ein internationaler Wettbewerb für Studenten und Nachwuchskräfte ins Leben gerufen.
Am 13. März 2017 seien die diesjährigen Gewinner bekannt gegeben worden – zwei Studenten aus den USA, die mit ihrer Sicherheitstraining-App unter anderem ein Preisgeld in Höhe von 10.000 US-Dollar gewonnen hätten.
Das Programm zur Nachwuchsförderung ziele darauf ab, aktuelle Cyber-Sicherheitsherausforderungen über einen Wettbewerb für technische und kreative Talente zu lösen.

Weitere Informationen zum Thema:

KASPERSKY lab
QUALIFIKATIONSDEFIZIT IN DER CYBERSICHERHEIT – EINE TICKENDE ZEITBOMBE

Kaspersky Academy
Talent Lab

datensicherheit.de, 12.08.2016
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datensicherheit.de, 20.04.2016
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