Aktuelles, Branche, Umfragen - geschrieben von am Montag, Juli 13, 2015 22:00 - noch keine Kommentare

Umfrage: Wie wichtig ist Ihnen Datenschutz?

Internationale Umfrage von Anwendern in Deutschland, Japan und den USA

[datensicherheit.de, 13.07.2015] Wir leben immer vernetzter, und die meisten wollen auf diesen Komfort auch nicht mehr verzichten. Doch mit der fortschreitenden Vernetzung aller Lebensbereiche stellen sich auch neue Fragen an den Datenschutz. Was ist wichtiger: Service oder Sicherheit? Eine internationale Umfrage hat Anwender in Deutschland, Japan und den USA dazu befragt.

Die nächste Stufe der Vernetzung, das sogenannte „Internet der Dinge“, wird schon lange diskutiert – nun steht sie uns in Haus. Immer mehr Geräte werden „intelligent“, von der Heizung über den Kühlschrank bis zur elektrischen Zahnbürste verbinden sie sich mit dem Internet und tauschen Informationen aus. Das kann viele Dinge erstaunlich komfortabel machen, etwa indem man z.B. die Heizung schon mal einschaltet, bevor man zu Hause ist oder von unterwegs schnell noch mal nachschaut, was im Kühlschrank ist. Das Internet der Dinge ist aber auch eine Herausforderung für den Datenschutz. Wie wichtig sind den Verbrauchern Sicherheit und Privatsphäre bei diesen neuen Technologien? Überwiegen die Bedenken oder doch die Vorteile?

Datenschutz: Europäer bleiben am skeptischsten

Die Studie „Datenschutz und Sicherheit in einer vernetzten Welt“ hat dazu 1.903 Anwender in Europa, Japan und den USA befragt. Die Umfrage wurde vom Ponemon Institut im Auftrag des japanischen IT-Sicherheitsanbieters Trends Micro durchgeführt und kann hier vollständig nachgelesen werden. Die Studie offenbart deutliche kulturelle Unterschiede im Umgang mit den neuen Technologien und untermauert: Die Europäer sind am meisten auf Datenschutz und Sicherheit bedacht. Zwei Drittel der Befragten aus Europa (62 Prozent) stehen dem Internet der Dinge aus Gründen des Datenschutzes skeptisch gegenüber, in Japan sind es 49, in den USA immerhin noch 44 Prozent. Die Bedenken gegenüber den sozialen Medien sind in dieser Hinsicht sogar noch größer: 68 Prozent in Europa, 50 in Japan und 46 Prozent in den USA.

Vertrauen in Privatsphäre nimmt weiter ab

Die Hälfte der europäischen Anwender gibt an, dass sie in Bezug auf den Datenschutz besorgter ist als noch vor fünf Jahren. Der Grund dieses Vertrauensverlustes: Immer mehr Menschen haben das Gefühl, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu verlieren. Nur 15 Prozent der Anwender stehen dem gleichgültig gegenüber und geben an, es sei ihnen egal, wenn ihre persönlichen Informationen weiterverkauft oder öffentlich werden. Wie diese Ergebnisse zeigen, wiegen die Vorteile der Vernetzung die Sorgen um die Privatsphäre nicht auf. 42 Prozent glauben zwar, dass die Vorteile überwiegen, genauso viele sind aber auch anderer Meinung, und 16 Prozent sind sich nicht sicher.

Für eine verantwortungsvolle IT im Sinne der Anwender

Die Studie arbeitet anhand der Bedenken der Anwender konkrete Handlungsvorschläge heraus, was IT-Unternehmen tun können, um deren Vertrauen zu gewinnen. Nicht nur im Bereich der IT-Sicherheit, in welcher der japanische Auftraggeber der Studie, Trend Micro, tätig ist, sind Datenschutz und Privatsphäre wichtige Themen – sie betreffen die ganze Branche. Nie waren IT-Spezialisten so gefragt wie heute, in den Stellenportalen überschlagen sich die Angebote, die Gehälter sind gut bis traumhaft. Doch mit der wachsenden gesellschaftlichen Relevanz der IT geht auch eine größere Verantwortung für gesellschaftliche Fragen einher. Die Studie gibt vier grundlegende Empfehlungen für eine verantwortungsvolle IT im Sinne von Datensicherheit und Verbraucherschutz:

  • Anwender müssen darüber informiert werden, welche Daten erhoben werden – und die Möglichkeit zum „Opt-out“ erhalten.
  • Anwender müssen die Möglichkeit erhalten, Daten wieder zu löschen und angelegte Accounts zu deaktivieren.
  • IT-Unternehmen müssen ein Bewusstsein für Datenschutz sowie eigene Richtlinien entwickeln, an die sie sich halten.
  • Auch internationale Unternehmen sollten ihre Produkte an der kommenden europäischen Datenschutzverordnung orientieren, um dem derzeit höchsten internationalen Sicherheitsstandard zu genügen.

Nur wenn die Unternehmen auf die Bedenken der Anwender eingehen, wird sich das Potenzial der schönen neuen Technologien entfalten können. Die vollständige Abschaffung der Privatsphäre, wie sie einige Unternehmen in Silicon Valley propagieren, scheint zumindest für die Europäer bis auf Weiteres keine Option zu sein.



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