Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - geschrieben von dp am Freitag, August 26, 2011 22:23 - noch keine Kommentare
Critis’11: Internationalen Konferenz am 8. und 9. September an der Hochschule Luzern
Störung sogenannter kritischer Infrastrukturen hat gravierende Auswirkungen auf das Funktionieren und die Sicherheit eines Staates
[datensicherheit.de, 26.03.2011] Ob im Verkehrs- oder Finanzwesen, in der Energieversorgung oder der Telekommunikation – jedes Land ist maßgeblich von der Funktionstüchtigkeit seiner Infrastrukturen abhängig, denn dadurch wird die Versorgung mit wichtigen Gütern und Dienstleistungen sichergestellt. Entsprechend wichtig ist der Schutz vor technischen Störungen oder vor Angriffen aus dem Internet. An der internationalen Konferenz „Critis‘11“ am 8. und 9. September an der Hochschule Luzern suchen Experten gemeinsam nach Strategien, um Infrastrukturen zu sichern:
Die Zahl der gezielten Hackerangriffe auf staatliche Behörden oder Unternehmen habe stetig zugenommen – allein das US-Militär wehre täglich millionenfach Attacken auf seine Netzwerke und Computer ab. Nicht immer erfolgreich, wie der Datendiebstahl aus dem Pentagon im Frühjahr 2011 gezeigt habe. Besonders brisant seien auch die diesjährigen Angriffe auf den französischen Energiekonzern EDF oder den Internationalen Währungsfonds (IWF).
Aber auch Naturereignisse oder technische Pannen könnten eine Infrastruktur lahmlegen und enorme Konsequenzen haben – 2003 sei es zu einem Totalausfall des italienischen Stromnetzes gekommen, bei dem fünf Menschen gestorben seien. Der Gesamtschaden sei dabei auf mindestens 185 Millionen Schweizer Franken geschätzt worden.
Die Störung sogenannter kritischer Infrastrukturen, sei es durch Defekte oder bewusste Sabotagen, hat gravierende Auswirkungen auf das Funktionieren und die Sicherheit eines Staates. Vor allem technologiegetriebene Länder und internationale Konzerne investieren daher immer mehr Ressourcen in den Schutz ihrer Infrastrukturen, um den volkswirtschaftlichen Schaden und die Gefährdung von Leben im Fall einer Störung zu begrenzen. In enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Branchenexperten und Fachleuten aus anderen Bundesstellen und Kantonenbefasst sich das Schweizer Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) seit
Jahren intensiv mit der Frage, wie die wichtigsten Sektoren geschützt werden können. Laut Stefan Brem, Chef „Risikogrundlagen und Forschungskoordination“ im BABS, sei es gerade im internationalen Umfeld entscheidend, das Vertrauen zueinander aufzubauen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln – die Schweiz sei in Bezug auf die meisten Risiken, wie zum Beispiel Naturgefahren, gut vorbereitet. Die zunehmende Komplexität und Vernetzung von Infrastrukturen stelle sie jedoch vor große
Herausforderungen, die sie nicht allein auf nationaler Ebene bewältigen könnten. Das BABS beteilige sich daher an der 6. internationalen Konferenz „Critis’11“ an der Hochschule Luzern, zu der sich hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Forschungseinrichtungen und der Wirtschafte träfen. Gemeinsam wollten sie sich über die geeigneten Maßnahmen zum Schutz von kritischen Informationsinfrastrukturen austauschen.
Konferenzleiter Prof. Dr. Bernhard M. Hämmerli von der Hochschule Luzern bekräftigt die Notwendigkeit eines solchen Anlasses – man gehe davon aus, dass der Ausfall einer kritischen Infrastruktur in der Schweiz, beispielsweise durch einen landesweiten Strom-Blackout, bis zu drei Millionen Franken pro Minute kosten würde. Darin seien jedoch noch keine Folgeschäden enthalten, somit dürften die tatsächlichen Kosten noch weitaus höher sein. Ohne Strom kämen auch Verkehr und Kommunikation
praktisch zum Erliegen – das wiederum hätte gravierende Auswirkungen auf die schweizerische Wirtschaft und den Alltag der Bevölkerung. Damit ein solches Szenario verhindert werden kann, befassen sich die Teilnehmer der „Critis’11“ konkret mit der Überlebensfähigkeit von Informationsinfrastrukturen, Internet-Schwachstellen, Bedrohungen aus dem Web oder Sicherheitsbedenken in Bezug auf neue Anwendungen, wie „Smart Grids“ und „Cloud Computing“. Weitere Themen seien
länderübergreifende Partnerschaften und forensische Methoden, um Internet-Kriminellen auf die Spur zu kommen.
Weitere Informationen zum Thema:
CRITIS 2011
Welcome to Critis 2011
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