Aktuelles, Branche - geschrieben von am Montag, September 17, 2018 23:05 - noch keine Kommentare

Lacework: Tausende ungeschützte Containerverwaltungen entdeckt

PSW GROUP rät zur Multi-Faktor-Authentifizierung und Verschlüsselung via TLS

[datensicherheit.de, 17.09.2018] Das Sicherheitsunternehmen Lacework stieß im Internet auf über 22.000 öffentlich zugängliche Managementoberflächen zur Verwaltung von Containern, die vorrangig zum Open-Source-System Kubernetes gehören. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW GROUP aufmerksam: „Das hätte Unbefugten die Möglichkeit eines kompletten Zugriffs auf die Containerverwaltung spendiert. Via API und User Interface wäre Angreifern schlimmstenfalls sogar eine Remote Code Execution möglich“, verdeutlicht Geschäftsführer Christian Heutger die Tragweite der Entdeckung.

Unternehmen müssen heutzutage immer schneller neue Anwendungen, Erweiterungen und Updates auf den Markt bringen. Dazu bedienen sie sich so genannter Microservices. Deren „Verpackung“ wird als Container bezeichnet. Ein Container enthält neben der eigentlichen Anwendung alle Abhängigkeiten wie Bibliotheken und Konfigurationsdateien. „Wer viele Container betreibt, braucht aber auch eine komfortable Verwaltung. Eines dieser Verwaltungssysteme ist Kubernetes, das die Bereitstellung, Verwaltung und Skalierung von Container-basierten Anwendungen automatisiert. Es erfreut sich insbesondere bei Entwicklern, CTOs und IT-Architekten großer Beliebtheit. Typisch für die Kubernetes-Plattform ist eine Web-Oberfläche, die mittels Public Cloud über öffentliche IP-Adressen zu erreichen ist. Laut Lacework sind nun also rund 22.000 dieser Managementoberflächen öffentlich zugänglich“, erklärt Heutger die Hintergründe.

Wenngleich laut Lacework die Mehrheit aller Zugänge mithilfe von Login-Daten geschützt war, standen doch 305 der aufgespürten Cluster offen. „Sie waren also entweder nicht durch ein Passwort geschützt oder aber sie befanden sich gerade im Setup-Prozess. Unter anderem gehörten dazu auch 38 Server für Containerumgebungen des Health-Check-Dienstes Healthz, zu denen Zugriff ohne Zugangsdaten möglich war“, so Heutger.

Christian Heutger, Geschäftsführer PSW Group

© PSW Group

Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW GROUP,

Das Ausmaß wird deutlich bei einem Blick auf die von Lacework veröffentlichten Zahlen: 95 Prozent der aufgespürten Management-Oberflächen werden bei Amazons Web Services (AWS) gehostet. Knappe 80 Prozent der Oberflächen gehören zu Kubernetes, die restlichen 20 Prozent zu Swarmpit und Docker Swarm. Weitere Oberflächen waren von Swagger API, Red Hats Openshift und Mesos Marathon erreichbar. Mehr als die Hälfte der offenen User Interfaces (UI) werden in den USA gehostet, es folgen Irland, Australien, Deutschland, Singapur sowie Großbritannien.

Dabei sind es nicht ausschließlich die ungeschützten Interfaces, die problematisch sind. Auch bei den mit Zugangsdaten geschützten Managementoberflächen ist die Angriffsfläche hoch: „Cyberkriminelle könnten Sicherheitslücken ausnutzen, auf Zertifikate zugreifen oder Dictionary- sowie Brute-Force-Angriffe starten. Aus diesem Grund empfiehlt sogar Kubernetes-Initiator Google, das Kubernetes-UI zu deaktivieren“, ergänzt Heutger. Für einen sicheren Umgang mit Containerverwaltungen sind deshalb nach Meinung des IT-Sicherheitsexperten sowohl eine Multi-Faktor-Authentifizierung, als auch das Regulieren des Zugangs von UI- und API-Ports empfehlenswert. „Aber auch ein so genannter Bastion Host und eine sichere Verschlüsselung via TLS und valide Zertifikate helfen“, so Heutger.

Weitere Informationen zum Thema:

PSW GROUP
Schock: Lacework entdeckt tausende ungeschützte Containerverwaltungen

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