Aktuelles, Branche, Service, Umfragen - geschrieben von dp am Donnerstag, Mai 31, 2012 19:27 - noch keine Kommentare
Netzneutralität: BITKOM fordert Versachlichung der Debatte
Auch intelligente Netze ohne umfassendes Management nicht denkbar
[datensicherheit.de, 31.05.2012] Der BITKOM plädiert für eine Versachlichung der Debatte zur Netzneutralität – sie träten als BITKOM mit Nachdruck für Netzneutralität ein, betont BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf anlässlich der Veröffentlichung einer Studie des Gremiums europäischer Regulierungsstellen (Gerek).
Wenn man zu dauerhaft tragfähigen Konzepten für mehr Netzneutralität kommen wolle, müsse man die oft hitzigen und emotionalen Diskussionen versachlichen. Eine Diskriminierung einzelner Dienste, Inhalte oder Nutzer lehnten sie entschieden ab. Deshalb müsse man zwischen allen Beteiligten ein gemeinsames Verständnis darüber herstellen, nach welchen Regeln die unterschiedlichen Anforderungen befriedigt werden sollen, so Professor Kempf. Großvolumige Anwendungen wie Videos brauchten eine garantierte Bandbreite, Online-Gamer brauchten geringe Reaktionszeiten, Sprachtelefonie brauche absolut stabile Verbindungen. Bei E-Mails dagegen komme es nicht auf eine Sekunde mehr oder weniger an… Sie seien gegen Diskriminierung, aber sehr wohl für Differenzierung – man dürfe nicht alle und alles über einen Kamm scheren.
Wer heute solche garantierten Leistungen nutzen will, müsse oft tief in die Tasche greifen und spezielle Leitungen anmieten. Um ein solches „Zwei-Klassen-Internet“ zu vermeiden, setzten die Netzbetreiber Maßnahmen zum Netzwerkmanagement ein. So könnten sie garantierte Leistungen zu sehr niedrigen Preisen anbieten. Auch intelligente Netze seien indes ohne umfassendes Management nicht denkbar, erläutert Professor Kempf. Wichtige Services wie Verkehrssteuerung, Gesundheits- und Notfalldienste sowie Behördenaufgaben würden zunehmend online abgewickelt. Solche kritischen Dienste dürften ebenso wenig ins Stocken geraten, wie Internet-TV. Beim Stau auf der Autobahn bilde man eine Gasse, damit die Rettungsfahrzeuge schnell passieren können. Ziel eines intelligenten Netzmanagements sei es nicht nur, im Bedarfsfall solche Gassen zu bilden, sondern bereits die Entstehung von Staus vermeiden. Man müsse mit einem fairen, transparenten und intelligenten Netzmanagement dafür sorgen, dass neue, interessante Dienste für die Kunden entstehen und garantierte Leistungen zu besonders niedrigen Preisen angeboten werden können.
Außerdem geht es laut BITKOM beim Netzmanagement darum, die Funktionsfähigkeit der Netze zu erhalten und zu verbessern. Denn die Kapazität der Netze ist nicht beliebig erweiterbar. In Deutschland nutzen neuesten BITKOM-Zahlen zufolge bereits 26 Millionen Menschen das mobile Internet per Handy oder Tablet-PC. Hierdurch wie auch vor allem durch Videodienste explodiert das Datenvolumen in den Netzen geradezu.
Eine präventive Regulierung sei auf dem wettbewerbsintensiven deutschen Telekommunikations- und Internet-Markt nicht erforderlich. So stellt die Gerek-Studie zwar fest, dass Internet-Telefonie (Voice-over-IP, VoIP) von manchen Mobilfunkanbietern in Europa unterbunden werde. In Deutschland, so Professor Kempf, könnten jedoch in allen Netzen VoIP-Dienste genutzt werden, abhängig vom gewählten Tarif. Diese Wahlmöglichkeit für Verbraucher sei das Ergebnis eines außergewöhnlich hohen Wettbewerbsniveaus im deutschen Telekommunikationsmarkt. An der Gerek-Studie beteiligten sich 250 Festnetz- und 150 Mobilfunk-Anbieter.
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