Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Dienstag, April 9, 2024 20:46 - noch keine Kommentare
Olympische Sommerspiele 2024 in Paris: Vorbereitung auf Cyber-Angriffe
Generaldirektor der französischen Cyber-Sicherheitsbehörde ANSSI betont, dass diesjährige Olympische Sommerspiele ein Ziel Cyber-Krimineller sind
[datensicherheit.de, 09.04.2024] Im Rahmen des „InCyber“-Forums, welches vom 26. bis 28. März 2024 im französischen Lille stattfand, hatte Vincent Strubel, Generaldirektor der französischen Cyber-Sicherheitsbehörde ANSSI betont, dass die diesjährigen Olympischen Sommerspiele vom 26. Juli bis 11. August 2024 in Paris ein „Ziel“ seien – insbesondere für solche ausländischen Staaten, welche darauf aus seien, „die Eröffnungsfeier zu stören oder Probleme im öffentlichen Verkehr zu verursachen“. Frankreich sei zwar bereit, doch müsse man sich in dieser Zeit auch auf unerwartete Szenarien einstellen, so Strubel warnend. Richard Hummel, Leiter der „Abteilung für Bedrohungsanalysen“ bei NETSCOUT, geht in seinem Kommentar daher auf die Notwendigkeit von Transparenz, Bedrohungsanalysen sowie der Einführung modernster Cyber-Sicherheitsstrategien und spezieller Software ein, um etwa DDoS-Angriffe effektiv zu erkennen und zu stoppen.
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Foto: NETSCOUT
Richard Hummel: Cyber-Angriffe kennen keine Grenzen und internationale Veranstaltungen werden zu bevorzugten Zielen für Angreifer!
Vollständige Transparenz der Netzwerkaktivitäten und tiefes Verständnis der Bedrohungen im Kontext einer robusten Cyber-Sicherheitsstrategie empfohlen
Hummel unterstreicht: „Cyber-Angriffe kennen keine Grenzen und internationale Veranstaltungen werden zu bevorzugten Zielen für Angreifer. Ob es sich um Staaten, Kriminelle oder ,Hacktivisten‘ handelt, die potenziellen Ziele sind zahlreich.“ Insbesondere DDoS-Angriffe stellten eine erhebliche Cyber-Bedrohung dar, da sie Online-Dienste unzugänglich machen könnten, was ganz real katastrophale Auswirkungen auf den Ruf, die Sicherheit und sogar auf die Finanzen haben könne.
Der Schlüssel zur Bekämpfung dieser Cyber-Bedrohungen liege daher in einer vollständigen Transparenz der Netzwerkaktivitäten und einem tiefen Verständnis der Bedrohungen, „die in eine robuste Cyber-Sicherheitsstrategie integriert sind“. Um größere Schäden zu vermeiden, müsse man grundsätzlich in der Lage sein, ungewöhnliche Aktivitäten schnell zu erkennen und zu identifizieren und den Grad der Bedrohung zu bestimmen, welche sie darstellten – von menschlichem Versagen bis hin zu bösartigen Handlungen. „Dies setzt eine kontinuierliche Überwachung voraus, die durch eine Analyse der Trends bei Cyber-Angriffen verstärkt wird und zu einer schnellen Anpassung der Abwehrsysteme führt.“
Cyber-Attacken bereiten nicht nur harmlose technische Probleme, sondern haben reale Auswirkungen auf Sicherheit, Wirtschaft und Wohlergehen der Bürger
Beispielsweise DDoS-Angriffe und auch andere Formen von Cyber-Attacken seien nicht nur harmlose technische Probleme, sondern hätten ganz reale Auswirkungen auf die Sicherheit, die Wirtschaft und das Wohlergehen der Bürger. Die Erfahrungen aus früheren Austragungen der Olympischen Spiele, wie in Tokio 2021 oder in London 2012, um nur einige zu nennen, bei denen die Zahl der Angriffe ein Rekordniveau erreicht habe, müssten allen Verantwortlichen als Lehre dienen, um die Cyber-Verteidigung und -Widerstandsfähigkeit gegen diese Bedrohungen zu stärken.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorbereitung auf die Sommerspiele im Hinblick auf die Cyber-Sicherheit absolute Priorität haben muss“, verdeutlicht Hummel. Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsexperten, Regierungsbehörden, Privatunternehmen und internationalen Organisationen sei unerlässlich, um Cyber-Bedrohungen vorherzusehen, zu erkennen und zu neutralisieren, „bevor sie sich materialisieren“. Im Mittelpunkt dieser Vorbereitung stehe jedoch die Fähigkeit, eine reale Bedrohung schnell zu erkennen und zu verstehen, „bevor sie die Chance hat, Schaden anzurichten, was in der Tat entscheidend für die Sicherheit und den Erfolg der Spiele sein wird“.
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