Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von cp am Montag, Mai 13, 2019 23:44 - noch keine Kommentare
Proofpoint-Studie: Finanzdienstleister beliebtes Ziel für Cyberkriminelle
Angriffe auf Unternehmen aus dieser Branche haben stark zugenommem
[datensicherheit.de, 13.05.2019] Unternehmen der Finanzindustrie werden für Cyberkriminelle ein immer beliebteres Angriffsziel. Dies legt der aktuelle Report Email Fraud in Financial Services von Proofpoint nahe. So hat allein die Zahl der Angriffe auf Unternehmen aus dieser Branche im Vergleich des jeweils letzten Quartals zwischen 2017 und 2018 um 60 Prozent zugenommen. Und noch ein weiteres Studienergebnis stimmt nachdenklich: bei mehr als der Hälfte (56 Prozent) der Unternehmen waren mehr als fünf Mitarbeiter mit Betrugsversuchen konfrontiert gewesen.
Bevorzugte Angriffszeit werktags zwischen 7 Uhr und 14 Uhr in der Zeitzone des potenziellen Opfers
Die Proofpoint-Studie legt noch weitere, interessante Fakten offen. So ist die bevorzugte Uhrzeit der Hacker, um ihre betrügerischen E-Mails zu versenden, werktags zwischen 7 Uhr und 14 Uhr, jeweils in der Zeitzone des potenziellen Opfers – wobei hier wiederum der Montag mit einem besonders hohen Aufkommen dieser schädlichen E-Mails auffällt. Dies unterstreicht die Tatsache, dass sich Cyberkriminelle mit ihren zielgerichteten Angriffen primär auf den Menschen – und nicht auf die IT-Infrastruktur – konzentrieren.
E-Mail-Verkehr von mehr als 100 Unternehmen aus dem Bereich Financial Services weltweit untersucht
Proofpoint hat für die Untersuchung den E-Mail-Verkehr von mehr als 100 Unternehmen weltweit aus dem Bereich Financial Services in den Jahren 2017 und 2018 mit dem Fokus auf (versuchten) E-Mail-Betrug analysiert. Hierbei ist E-Mail-Betrug eine weit gefasste Kategorie, die unter anderem Business E-Mail Compromise (BEC, auch als CEO-Betrugsmasche bekannt) beinhaltet. Dabei handelt es sich um den strafbaren Versuch von Kriminellen, mit gefälschter Identität eine Person so zu manipulieren, dass diese beispielsweise Geld an den Hacker überweist, ihm geheime Unterlagen des Unternehmens zuschickt oder persönliche Daten der Mitarbeiter preisgibt. Diese Angriffe sind ganz individuell auf einzelne Personen innerhalb der Finanzdienstleistungsunternehmen zugeschnitten, um das potenzielle Opfer zu eben jenen unbedachten Aktionen anzustiften.
„Während E-Mail-Betrug nicht nur Finanzdienstleister betrifft, so sind die Mitarbeiter der Unternehmen dieser Branche doch der Schlüssel zu einem der lukrativsten ‚Märkte‘ für Cyberkriminelle. Ein falscher Klick in einer E-Mail kann das ganze Unternehmen und seine Kunden einem erheblichen Risiko aussetzen und zu großen Verlusten führen“, erklärt Ryan Kalember, Executive Vice President of Cybersecurity Strategy bei Proofpoint. „Daher ist es hier besonders wichtig, dass Unternehmen die Implementierung von Lösungen priorisieren, die vor diesen Angriffsmethoden schützen, insbesondere vor Domain-Spoofing, Display Name Spoofing und weiteren Domain-Manipulationen. Darüber hinaus sollten sie dringend ihre Mitarbeiter darin schulen, diese individuell ausgerichteten Angriffe via E-Mail, Social Media und generell dem Internet zu identifizieren und zu melden.“
Nicht nur technische Maßnahmen ergreifen
Grundsätzlich sollten Unternehmen somit nicht nur technische Maßnahmen ergreifen, wie Virenscanner, Firewalls etc., um die Mitarbeiter zu schützen, sondern sie auch in Theorie und Praxis immer wieder schulen und für diese besonders perfide Art des Betrugs sensibilisieren. Denn nur wenn die Technik und der Mensch zusammenwirken, können Unternehmen das Risiko minimieren, Opfer einer Cyberattacke via BEC-Fraud zu werden.
Weitere Informationen zum Thema:
Proofpoint
2019 Email Fraud in Financial Services Report
datensicherheit.de, 03.05.2019
Citycomp-Vorfall unterstreicht Bedeutung des Menschen
datensicherheit.de, 12.02.2019
proofpoint: Vierteljährlicher Report zur Bedrohungslage veröffentlicht
datensicherheit.de, 26.10.2018
Cobalt Gang nimmt Banken und Finanzdienstleister mit simpler Angriffstaktik ins Visier
datensicherheit.de, 08.09.2018
Security-Systeme: Business Email Compromise-Angriffe schwer erkennbar
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Okt 14, 2024 20:41 - noch keine Kommentare
Politisches Herbstforum der BfDI: Daten im Dienst der Patienten
weitere Beiträge in Experten
- ELITE 2.0 Wanderzirkus: OT-Awareness für KMU am 16. Oktober 2024
- Cyber Resilience Act der EU verabschiedet – Fraunhofer IEM nimmt Stellung
- BigBrotherAwards 2024 an Deutsche Bahn, Karl Lauterbach, Sachsens Innenminister, Shein und Temu sowie Technikpaternalismus
- Berechtigtes Interesse: BfDI begrüßt EDSA-Leitlinien
- Incident Response in Industrie-Unternehmen: Online-Veranstaltung am 16. Oktober 2024
Aktuelles, Branche - Okt 24, 2024 19:11 - noch keine Kommentare
NIS-2 entfaltet Wirkung: Cyber-Resilienz plötzlich brennendes Thema im Top-Management
weitere Beiträge in Branche
- CRA-Verabschiedung ein Paradigmenwechsel für die Produkt-Cyber-Sicherheit
- Lazarus stahl Krypto-Währungen mittels Spyware: Kaspersky warnte Google vor Zero-Day-Exploit in Chrome
- Rückblicke und Ausblicke zur it-sa: Viel erreicht – und noch viel vor
- Konzeption einer Cyber-Sicherheitsstrategie – Dr. Martin Krämer zieht Lehren aus Bletchley Park
- it-sa Expo&Congress 2024 in Nürnberg mit reger Nachfrage gestartet
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren