Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, Januar 20, 2022 17:45 - noch keine Kommentare
Rotes Kreuz: Hacker-Attacke auf Daten von über 500.000 gefährdeten Personen
Unter erbeuteten Daten unter anderem vertrauliche Informationen über vermisste und inhaftierte Personen
[datensicherheit.de, 20.01.2022] Laut einer aktuellen Meldung der Check Point® Software Technologies Ltd. hat es eine schwerwiegende Cyber-Attacke auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gegeben. Lotem Finkelsteen, „Head of Threat Intelligence and Research“ bei Check Point, ordnet diesen Vorfall in seiner Stellungnahme in den Kontext von Angriffen auf den Gesundheitsbereich ein. Diese Branche sei aufgrund der Sensibilität der Daten besonders attraktiv für Hacker, welche dabei ganz offensichtlich keine Rücksicht auf die Betroffenen nähmen.
Lotem Finkelsteen: Trend von Attacken gegen Gesundheitsorganisationen wird sich 2022 fortsetzen!
Cyber-Kriminelle erbeuteten am 19. Januar 2022 Daten von mehr als einer halben Million Menschen
Demnach haben Cyber-Kriminelle am 19. Januar 2022 die Daten von mehr als einer halben Million Menschen erbeutet, so eine IKRK-Mitteilung. Erbeutet worden seien die Daten von etwa 60 nationalen Dienststellen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes.
Wer hinter dem Angriff steckt, sei dem IKRK noch nicht bekannt. „Die Attacke richtete sich gegen ein externes Unternehmen in der Schweiz, das vom IKRK mit der Speicherung von Daten beauftragt wurde.“ Bislang seien aber keine Informationen durchgesickert oder öffentlich zugänglich gemacht worden.
Hacker-Gruppen sind sich der Sensibilität der Daten wohlbewusst
„Unseren Daten zufolge ist das Gesundheitswesen eine der Branchen, die am häufigsten ins Visier von Hackern geraten“, berichtet Finkelsteen und warnt: Dieser Sektor werde auch im Jahr 2022 eines der am häufigsten angegriffenen Ziele bleiben.
„Wir sprechen von 830 wöchentlichen Angriffen im Durchschnitt im Jahr 2021, was einen Anstieg von über 71 Prozent in nur einem Jahr darstellt, verglichen mit dem Vorjahr.“ Hacker-Gruppen seien sich der Sensibilität der Daten aus diesem Bereich bewusst und sähen sie genau deshalb als Chance an, schnell an Geld zu kommen.
Auf die sensibelsten Daten der Organisation abgesehen
Krankenhäuser und andere Organisationen des Gesundheitswesens könnten es sich außerdem nicht erlauben, den Betrieb zu Wartungsarbeiten einzustellen, „da es buchstäblich um Leben und Tod gehen könnte“. Die Hacker hätten es dort beim Roten Kreuz übrigens auf die sensibelsten Daten der Organisation abgesehen und versuchten, so viel Druck wie möglich auszuüben.
Nun sei das große Risiko das Durchsickern der Daten, was für die Opfer verheerende Folgen haben könnte. Finkelsteens Befürchtung: „Wir erwarten leider, dass sich der Trend von Attacken gegen Gesundheitsorganisationen 2022 fortsetzen wird.“
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 30.11.2020
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