Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Dienstag, Mai 8, 2018 22:29 - noch keine Kommentare
Unsichere Rechenzentren: Zukunftsmodell Blockchain gerät ins Wanken
Betreiber von Rechenzentren vernachlässigen oftmals physische Sicherheit ihrer Data-Center
[datensicherheit.de, 08.05.2018] Laut einer aktuellen Stellungnahme von 7Alliance vernachlässigen Betreiber von Rechenzentren „oftmals die physische Sicherheit ihrer Data-Center“. Grund dafür sei die Konzentration auf sichere digitale Services zur Verwaltung der Datenmassen der Blockchain-Technologie.
Architekt Peter Wieczorek beschreibt Gefahrenszenario
„Gerade wenn die Sicherung von wachsendem Datenmaterial erhöhte Aufmerksamkeit fordert, gerät die physische Sicherheit, also der Schutz des Ortes, schnell ins Hintertreffen. Doch was passiert, wenn ein Rechenzentrum dank ungenügender Kühlung mit verformten Festplatten kämpfen muss? Oder es sogar aus der Überhitzung zu Schwelbränden oder zu Feuer in dem IT-System kommt? Oder Unbefugte durch nicht ausreichende physikalische Sicherheit ungehindert Daten manipulieren können?“
Ähnlich wie bei einem Produktionsausfall eines Industrieunternehmens könnten Blockchain-Transaktionen nicht fortgeführt, der Nachweis von Datenverwendungen nicht geführt werden, ganz zu schweigen von den finanziellen Verlusten für den Betreiber, warnt Architekt Peter Wieczorek, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Wieczorek, einem Gründungsmitglied der 7Alliance, welche sich für IT-Sicherheit „Made in Germany“ engagiert.
Mehr und mehr Branchen erkennen Vorteile der dezentralen sicheren Automatisierung
Blockchain-Technologie automatisiere und vereinfache Geschäftsprozesse. Dazu würden Informationen in Datenblöcke gebündelt. Anschließend werde die Transaktionskette um den entsprechenden Block erweitert. Mit dem „wachsen“ dieser Kette erhöhe sich automatisch auch die Menge an Informationen.
Die anschwellenden Datenbanken, in denen die kryptographisch geschützten Datentransaktionen verarbeitet werden, würden dezentral verwaltet. Auf diese Art seien Manipulationen so gut wie gar nicht möglich, gleichzeitig seien jegliche Transaktionen unveränderbar in der Blockchain nachzuvollziehen. Eine Software überprüfe die Gültigkeit der Vorgänge.
Bekannt geworden sei das System durch die Verwendung von „Bitcoins“. Doch auch andere Branchen hätten die Vorteile der dezentralen sicheren Automatisierung längst erkannt. Dazu gehörten zum Beispiel Carsharing-Anbieter oder Lieferdienste.
Entwicklung kleinerer und dynamischer Rechenzentren zu erwarten
„Rechenzentren müssen diesem wachsenden Bedarf eine verlässlich sichere Basis geben. Neben der Sicherung der Services gilt diese Verlässlichkeit auch für physikalische Prozesse. Beispielsweise fordern Hundertausende Transaktionen pro Tag schließlich einen immensen Rechen- und damit auch Energieaufwand“, nennt Wieczorek nur einige der Herausforderungen für Rechenzentren in der Blockchain-Zukunft.
Wieczorek geht davon aus, dass Blockchains die Entwicklung kleinerer und dynamischer Rechenzentren begünstigen werden: „Diese sind in der Lage, auf einer funktionierenden wirtschaftlichen Basis eine Kombination aus sicheren Services und einer gesicherten Infrastruktur anzubieten. Physisch sicher müssen diese allerdings auch errichtet werden. Sonst werden keine Blockchains dort einziehen.“
Weitere Informationen zum Thema:
7Alliance
Die Mitglieder der 7 Alliance
datensicherheit.de, 08.10.2012
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