Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Freitag, Juli 13, 2018 20:31 - noch keine Kommentare
Wärmespuren auf der Tastatur erlauben Passwortdiebstahl
University of California weist nach, dass Wärmespuren auf handelsüblichen Tastaturen ausreichen, um Passwörter abzugreifen
[datensicherheit.de, 13.07.2018] Beim Thema „Passwort-Diebstahl“, denken viele Anwender sicher an Hacker, welche sich über Malware auf Rechnern einschleichen oder Nutzer mit raffiniertem „Social Engineering“ manipulieren. Angreifer könnten allerdings auch einfach eine Wärmebildkamera auf die Tastatur richten. So sollen sich Eingaben erkennen lassen – besonders von Anwendern, die mit dem Zwei-Finger-Suchsystem tippen. Dieser einfache Spionagefilm-Trick, um Pincodes zu knacken, funktioniere auch im Büro. Das zeigt demnach eine Untersuchung von Wissenschaftlern der University of California.
Unwerwartete Risiken bei der Passworteingabe
Der Diebstahl von Passwörtern geschehe nicht nur durch Software und „Social Engineering“ – schon eine Wärmebildkamera könne ausreichen, und diese sei kostengünstiger und somit für Cyber-Kriminelle zunehmend interessanter.
Laut einer Untersuchung von Wissenschaftlern der University of California reichten die Wärmespuren (Heat Traces) auf handelsüblichen Tastaturen aus, um Passwörter abzugreifen. Nach Einschätzung der Forscher seien besonders leicht Eingaben von Nutzern des Zwei-Finger-Suchsystems auslesbar. Diese ungewöhnliche Methode des Passwortknackens könnte im Bereich Cyber- und Industrie-Spionage zum Tragen kommen.
„Gerade bei der Passworteingabe lauern unterschätzte Risiken“, erläutert Thomas Uhlemann, „Security Specialist“ bei ESET. „Während viele zwar auf den unerwünschten Schulterblick achten, denkt niemand an die eigene Körperwärme – verständlicherweise. Das bietet ein Potenzial für Cyber-Kriminelle – egal wie stark das Passwort ist“, so seine Warnung.
Gedrückte Tasten bis zu einer Minute nach Eingabe noch zu erkennen
Die Forscher hätten Tastaturen gefilmt, auf denen 30 Probanden Passwörter eingegeben sollten. Auf den Bildern seien die gedrückten Tasten bis zu einer Minute nach der Eingabe noch zu erkennen gewesen – und selbst Laien sei es in der nächsten Versuchsstufe gelungen, aus diesen Bildern korrekte Eingabesets und Passwortfragmente zu rekonstruieren.
Werde mit zwei Fingern statt mit dem Zehn-Finger-Schreibsystem geschrieben, seien die Wärmeabdrücke meist größer – und damit für potenzielle Angreifer einfacher zu konstruieren.
Wissenschaftler empfehlen eine Reihe von Gegenmaßnahmen
Um das Ausspähen des Passworts erheblich zu erschweren oder unmöglich machen, sollte beispielsweise mit der Hand über die Tastatur nach Eingabe von sensiblen Informationen gestrichen oder durch willkürliche Eingaben ein „thermisches Rauschen“ erzeugt werden.
Weitere Gegenmaßnahme seien das Benutzen einer Bildschirm-Tastatur sowie das Tragen von wärmeisolierenden Handschuhen – allerdings eher ein recht unrealistisches Szenario.
Deutlich praktikabler sei der Einsatz von sicheren Zwei-Faktor-Authentifizerungslösungen, wie etwa „ESET Secure Authentication“. Uhlemann: „Diese sind komfortabel, einfach in der Bedienung und bieten den maximalen Zugangsschutz.“
Weitere Informationen zum Thema:
welivesecurity, 13.07.2018
Sensible Informationen aus Heat Traces der Tastatur rekonstruieren
datensicherheit.de, 08.02.2018
Angreifer überwinden selbst Faradaysche Käfige und Luftstrecken
Aktuelles, Experten, Veranstaltungen - Sep. 17, 2025 20:50 - noch keine Kommentare
Zehn Jahre Datenschutz im Wandel: Prof. Dr. Dieter Kugelmann lädt zu Wissenschaftlichem Symposium am 10. Oktober 2025 ein
weitere Beiträge in Experten
- Open Source: Drei von vier Unternehmen in Deutschland bereits Nutzer
- Warnung zum Semesterstart: Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert überteuerte Nachsendedienste
- Data Act: Geltung verschafft Nutzern von IoT-Systemen mehr Rechte
- Data Act seit 12. September 2025 endgültig in Kraft – doch viele Fragen bleiben offen
- Bundesweiter Warntag 2025: BBK zieht erste positive Bilanz
Aktuelles, Branche - Sep. 16, 2025 15:39 - noch keine Kommentare
Daten als Beute auf Vorrat: Cyberkriminelle setzen auf Fortentwicklung der Quantencomputer
weitere Beiträge in Branche
- GhostRedirector missbraucht Google: ESET entdeckte Manipulation von Suchergebnissen
- CEO DEEPFAKE CALL: Bei Anruf Awareness-Training zum Thema Vishing
- Human Risk Management: KnowBe4-Whitepaper verfolgt ganzheitlichen Ansatz
- OT-Monitoring: Die fünf größten Herausforderungen und Lösungsansätze
- KI-Vishing: Bekannte Stimmen werden zum Sicherheitsrisiko
Aktuelles, Branche, Umfragen - Juli 9, 2025 19:03 - noch keine Kommentare
DigiCert-Umfrage: Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen
weitere Beiträge in Service
- Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
Kommentieren