Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Montag, November 14, 2016 17:33 - noch keine Kommentare
Friend Finder Network: Erotik-Webnetzwerk erneut gehackt
Nutzerpasswörter teilweise als SHA-1-Hash oder Klartext gespeichert
[datensicherheit.de, 14.11.2016] Das Erotik-Webnetzwerk „Friend Finder Network“ soll laut dem Info-Portal „LeakedSources“ erneut gehackt worden sein. Diesmal hätten Hacker Zugriff auf mehr als 400 Millionen Kundendaten von Websites wie „Adultfriendfinder.com“, „cams.com“ oder „penthouse.com“ erlangt – gerade bei solchen Portalen eine immens hohe Zahl äußerst sensibler Daten. Allem Anschein nach sei das Einfallstor für die Hacker die Möglichkeit gewesen, lokale Dateien in die Ausgabe der Webseiten einzubinden. Aufgrund der hohen Anzahl an erbeuteten Benutzerdaten in Kombination mit der Bequemlichkeit der Nutzer, einfache Passwörter zu verwenden und diese bei mehreren Diensten zu nutzen, sei davon auszugehen, dass diese Zugangsdaten auf diversen anderen Plattformen ausprobiert würden.
Verlust der Digitalen Identität und Reputationsschäden drohen
Das könne zum Verlust der Digitalen Identität und zu Reputationsschäden für den einzelnen führen – mindestens bedeute das jedoch Aufwand im Sinne von Zeit, so Dr. Amir Alsbih, „COO“ von KeyIdentity:
„Eigentlich weiß heute jeder, dass die Sicherheit von Passwörtern mit ihrer Komplexität steigt. Die OWASP als De-facto-Standard für die Sicherheit von Web-Anwendungen schreibt beispielsweise vor, dass Passwörter drei von vier Komplexitätsregeln (Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern, Sonderzeichen) entsprechen müssen, dabei mindestens zehn Zeichen lang sein sollten sowie nicht mehr als zwei identische Zeichen aufeinanderfolgend haben dürfen.“
Nur ein Prozent aller Passwörter entsprechen Komplexitätsanforderungen
Die Komplexität eines Passworts reduziere die Wahrscheinlichkeit, dass ein Dritter die eigene Digitale Identität durch einen Brute-Force-Angriff übernimmt. In der Realität entsprächen aber nur etwa ein Prozent aller Passwörter den genannten Komplexitätsanforderungen.
Alsbih: „Aber selbst wenn sie es tun, ist und bleibt der Mensch doch ein Gewohnheitstier, der dazu neigt die gleichen Muster wie andere Menschen zu wählen, wodurch sich der tatsächliche Komplexitätsraum erheblich reduziert.“
Multi-Faktor-Authentifizierung empfohlen
„Selbst wenn ein Nutzer ein komplexes Passwort nutzt, weiß er allerdings noch lange nicht, wie ein Anbieter die Passwörter speichert“, betont Alsbih.
Im aktuellen „Friend-Finder“-Fall seien die Nutzerpasswörter teilweise als SHA-1-Hash und in anderen Teilen im Klartext gespeichert worden – da helfe auch das komplexeste Passwort nichts.
Eine effektive Möglichkeit sein Account ausreichend zu sichern, böten sogenannte One-Time-Push-Tokens. Damit könne einem Nutzer nach einer erfolgreichen Authentifizierung eine Meldung auf das Handy gesendet werden, die er mit einem Klick bestätigen muss, um Zugriff auf sein Account zu erhalten. „Klickt er nicht, wird der Zugang verwehrt, selbst wenn er die Zugangsdaten kennt.“ So werde die Sicherheit ohne Einschränkung der Bequemlichkeit durch einen weiteren Faktor erhöht, eine Multi-Faktor-Authentifizierung also, rät Alsbih.
Dr. Amir Alsbih: Sicherheit ohne Einschränkung der Bequemlichkeit erhöhen!
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 23.10.2016
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