Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Samstag, Juni 16, 2018 20:32 - noch keine Kommentare
MINT: 300.000 fehlende Arbeitskräfte gefährden Datensicherheit
Vectra rät, Chancen der Künstlichen Intelligenz zu nutzen, um Mangel zu kompensieren
[datensicherheit.de, 16.06.2018] Auch wenn offizielle Statistiken in Deutschland akut keinen flächendeckenden Fachkräftemangel bestätigen könnten, so offenbarten doch diverses Branchen nachweislich ein großes Defizit an Experten: Nach Erkenntnissen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen aktuell fast 315.000 Arbeitskräfte in den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik): Im aktuellen „MINT-Frühjahrsreport“ berichten BDA, BDI und Gesamtmetall demnach, dass der Mangel 2017 um 13 Prozent zugenommen hat. Gesucht würden demnach vor allem IT-Kräfte. Da diese Lücke in absehbarer Zeit durch Hoch- und Berufsschulen nicht geschlossen werden könne, empfiehlt Vectra nach eigener Aussage „die verstärkte Nutzung von Systemen künstlicher Intelligenz, welche die vorhandenen Fachkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen und entlasten“.
KI als Lösungsansatz für zentrale Probleme der digitalisierten Wirtschaft
„Der Mangel an IT-Experten ist heute schon offenkundig und wird mittelfristig noch dramatischer. Die in fünf Jahren erwartete Lücke von 350.000 Fachleuten für IT-Sicherheit in Europa ist ein weiterer Beleg“, betont Gérard Bauer, „Vice President EMEA“ bei Vectra. „Neue Wege und ein Umdenken“ seien deshalb das Gebot der Stunde.
Mit wachsenden Datenströmen wachse ebenso die Zahl der verdächtigen Vorgänge in den Netzwerken der Unternehmen, die kontrolliert werden müssten. Auch wenn in Öffentlichkeit die Skepsis gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI) noch groß sei, so liege darin der Schlüssel für die „Lösung eines der zentralen Probleme unserer zunehmend digitalisierten Wirtschaft“.
Automatisiertes Bedrohungsmanagement erforderlich!
Automatisiertes Bedrohungsmanagement, das auf maschinellem Lernen, KI und „Data Science“ basiere, sei in der Lage, permanent die Vorgänge im Netzwerk zu überwachen. Es könne zudem Realzeitanalysen durchführen und darauf aufbauend die etwaigen Risiken laufender Cyber-Attacken bewerten sowie diese nach ihrer Gefährlichkeit priorisieren.
Bauer: „Da dieser automatisierte Prozess pausenlos läuft, erhalten die IT-Sicherheitsexperten im Ernstfall unverzüglich Meldung über eine Bedrohung, können ihre Kapazitäten bündeln und sich auf die konkrete Bekämpfung der entdeckten Gefahren konzentrieren anstatt ihre Zeit mit dem Monitoren des Netzwerkes zu verschwenden.“
IT-Sicherheit eng mit Personalfragen verknüpft
Auch die Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) und die EU-weite NIS-Direktive (Directive on Security of Network and Information Systems) erhöhten den Druck auf die Unternehmen. Beide Regelungen verlangten eine massive Verbesserung der Qualität der IT-Sicherheit. Vielerorts sei diese noch sehr eng mit Personalfragen verbunden.
„Wir sind weit davon entfernt IT-Sicherheitsfachleute durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen. Die finale Entscheidung, wie gegen einen Angriff vorgegangen wird, wird auch zukünftig beim Menschen liegen. Ohne Unterstützung durch Künstliche Intelligenz aber werden die Experten, von denen es schon heute zu wenige gibt, zunehmend überfordert sein“, erläutert Bauer. Man müsse deshalb Antworten auf die Fragen liefern, wie der Mensch durch die Maschine am besten entlastet wird und wie man den Fachkräftemangel im IT-Bereich reduzieren kann.
Weitere Informationen zum Thema:
iwd, 14.05.2018
MINT-Frühjahrsreport 2018: MINT-Lücke auf Rekordhoch
Aktuelles, Experten - Apr 26, 2024 20:46 - noch keine Kommentare
eco-Stellungnahme zum Verschlüsselungsverbot – praktisch nicht umsetzbar und Verstoß gegen Grundrechte
weitere Beiträge in Experten
- Schleswig-Holstein: Datenschutzbericht 2023 vorgestellt
- Bundesdatenschutzgesetz: DSK-Stellungnahme zum Gesetzentwurf zur Änderung veröffentlicht
- Digitalministerkonferenz: Digitalverband Bitkom benennt Herausforderungen an die neue Institution
- Digitalministerkonferenz sollte Schnellboot der Digitalisierung in Deutschland sein
- World Cybercrime Index: Identifizierung globaler Brennpunkte der Cyber-Kriminalität
Aktuelles, Branche - Apr 26, 2024 20:54 - noch keine Kommentare
Soziale Medien: Booster oder Cyber-Achillesferse für Politiker
weitere Beiträge in Branche
- DORA ante portas: Verbindliche Richtlinie für das Risikomanagement im Finanzsektor rückt näher
- Generative KI: Jüngste Erkenntnisse von Check Point Research zur Gefahr für die Wahlen 2024
- DDoS-Attacken: Check Point warnt vor neue Wellen
- Finanzkriminalität: BioCatch publiziert ersten Bericht über digitalen Betrug mittels KI
- Zscaler-Report 2024: 60 Prozent Anstieg bei KI-gesteuerten Phishing-Angriffen
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren