Aktuelles, Branche - geschrieben von cp am Donnerstag, Dezember 10, 2020 14:13 - noch keine Kommentare
EMA: Europäische Arzneimittelagentur gehackt
IT-Sicherheitsmaßnahmen müssen erhöhter Bedrohungslage angepasst werden | Ein Kommentar von Tanium
[datensicherheit.de, 10.12.2020] Wie am Dienstagabend (08.12.2020) bekannt wurde, ist die Arzneimittelagentur der EU, EMA, mit Sitz in Amsterdam einer Cyberattacke zum Opfer gefallen. Bei dieser wurden Dokumente im Zusammenhang mit dem Zulassungsantrag für den COVID-19-Impfstoff von Pfizer und Biontech entwendet. Quelle dieser Information ist eine Mitteilung des Pharmakonzerns Pfizer, der weiterhin betonte, dass die IT-Systeme der beiden Healthcare-Unternehmen von der Attacke unberührt blieben. Zuvor hatte die EMA den Angriff gemeldet und laut einer eigenen Erklärung mit einer umfangreichen Untersuchung begonnen. Die Agentur betonte, dass der Vorfall keine Auswirkungen auf die Prüfungsfristen des Impfstoffes habe.
Sensibelste Organisation im Kampf gegen COVID-19 als Ziel
Bei dieser jüngsten Attacke wurde eine der sensibelsten Organisationen im Kampf gegen den Virus zur Zielscheibe – eine Tatsache, die nur den anhaltenden Trend einer erhöhten Gefahrenlage im Zuge der aktuellen Pandemie zu belegen scheint. Besonders Gesundheitseinrichtungen standen und stehen hier besonders im Fokus, da Angreifer – von staatlich unterstützten Spionen bis hin zu Cyberkriminellen – immer häufiger versuchen, die neuesten Informationen über den Verlauf der Pandemie zu erhalten. Oliver Cronk, Chief IT Architect EMEA beim US-Cybersicherheitsunternehmen Tanium ordnet den Vorfall wie folgt ein: „Es ist enttäuschend zu hören, dass die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) im Visier von Cyber-Angreifern steht, aber leider kommt dies nicht überraschend. Jede Organisation, die über wertvolle Daten verfügt, wird wahrscheinlich irgendwann ins Visier genommen, und im Moment gibt es wenige Dinge, die wertvoller sind als Covid-19-Impfstoffdaten“.
Wege zum Schutz von Unternehmen
Bezüglich der Frage, wie Unternehmen – auch aus dem Bereich Kritische Infrastrukturen – sich und ihre kritischen Geschäfts- und Kundendaten vor diesem Hintergrund schützen können, sagt Oliver Cronk: „Es stimmt zwar, dass mutmaßliche Angriffe von Nationalstaaten wie dieser aufgrund ihrer Raffinesse schwer abzuwehren sind – aber man darf nicht vergessen, dass es weitaus unwahrscheinlicher ist, dass ein Angriff erfolgreich sein wird, wenn grundlegende Sicherheitsmaßnahmen befolgt werden. Zu diesen Maßnahmen gehört es sicherzustellen, dass regelmäßig IT-Patches und Updates eingespielt werden, dass eine Strategie zur Sicherung von Mitarbeitern an entfernten Standorten entwickelt wird und dass alle Mitarbeiter darin geschult werden, nicht auf Links in bösartigen Phishing-E-Mails zu klicken. Diese Maßnahmen mögen offensichtlich klingen, aber sie werden oft nicht durchgeführt, was Angreifern einen einfachen Weg in das Netzwerk des Unternehmens bietet.“
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 30.11.2020
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